Rammstein aus der Sicht eines Afrikaander

  • Habe heute einen sehr interessanten Beitrag eines Südafrikaners gelesen, der diesen anlässlich eines der drei Konzerte auf der Waldbühne in Berlin geschrieben hatte
    Diesen Text sollten sich alle deutschen Feuilleton Kritiker mal durchlesen
    Es gibt viele solcher und ähnlicher Texte von Ausländern wie sie Rammstein sehen oder von deutschen im Ausland Rammstein und Sie selbst daraufhin als deutsche aus der Ferne wahrgenommen werden.
    Dieser hier ist wirklich sehr gut und ausführlich und trifft es meiner Meinung nach sehr gut
    http://noisey.vice.com/de/blog…w-in-deutschland-zu-gehen


    Gleichzeitig stellt der Autor seine Ansicht zu den Verhältnissen der weißen Afrikaner in Südafrika her und vergleicht diese mit der Situation der deutschen und Ihrem gleichsamen Schuldkomplex und empfindet so etwas wie Verständnis für deutsche Rammsteinhasser , eben aufgrund der Erinnerung an extra hervorgehobene Ultra Stereotypen die man normal tunlichst vermeiden möchte und ist gleichzeitig voller Bewunderung weil eben diese Stereotypen dadurch gebrochen und ins Gegenteil im Ausland umgewandelt werden.



    ...Sie sind gleichzeitig die wohl deutscheste Band der Welt und die absolute Antithese dessen—vielleicht werden sie zu Letzterem...weil sie sich als Ersteres geben ...
    ....und womit Rammstein u. a auch das Klischee von den humorlosen Deutschen gründlich ausgeräumt hätten....

  • In der Tat ein sehr interessanter Artikel, danke fürs teilen. Ich war ja den ganzen Artikel lang gespannt, wann der Autor wohl ''die Antwoord'' erwähnen wird, da die ja, wenn nicht musikalisch, aber von der gesellschaftlichen Rezeption her das gleiche Phänomen für Südafrika darstellen, wie Rammstein es hier vor allem in den 90ern getan haben.
    Für mich als Kulturwissenschaftsstudent sind da vor allem auch solche Aussagen wie das Unverständnis über manche Bewegungen und Showeffekte interessant, das zeigt, dass die Performance von Rammstein eventuell implizit allein schon auf der rein motorischen Ebene in Mimik und Gestik etwas kulturell eigenes ausdrückt, was offenbar nicht allen Menschen von Beginn an zugänglich ist. Aber gut, so geht es hier eventuell den Menschen wenn sie einen südafrikanischen Act wie ''die Antwoord'' sehen, vielleicht auch.

    „Könnte es sein, dass Alter und Erfahrung mit Intelligenz und moralischer Reife wenig oder gar nichts
    zu tun haben? Dass es auch nichts hilft, tausend Jahre alt zu werden, wenn man blöde geboren wurde?“


    Einmal editiert, zuletzt von Zahnstein ()

  • Ja, ich finde ja selbst interessant wie ich mir bsw. als Kind von mir unbekannten Künstlern in einer fremden Sprache , selbst oft Bilder im Kopf herstelle und mir damit eine eine eigene Aussage herstellte.
    Dabei oft verwundert war , wenn sich diese später nicht als ähnlich bsw. deckungsgleich herausstellte.
    Bei an manch jemand männlichen pubertär jugendlichen aus dem Ausland (bsw. Mittelamerika) mag dann ebenfalls eine gewisse "Enttäuschung" mitspielen , wenn sein eigenes "mächtiges" Rammstein Bild samt Ihrer Texte nicht dem entspricht was er sich vorher drunter vorgestellt hat
    Andererseits hört man von vielen die sich sehr mit Musik beschäftigen und mehr wissen wollen , gleichzeitig das die vorher verhasste deutsche Sprache plötzlich auch wunderschön statt abstoßend klingen kann, sexy und gefährlich- reizvoll zugleich , so eine Art plötzlich unerklärliche "Hassliebe".
    Wo man sich vorher nie so dafür interessierte und deutsch per se langweilig und schrecklich war.
    Rammstein hat es geschafft statt durch Vermeidung des Stereotypen diese gerade zu präsentieren , extra zu überzeichnen , das sich das alles in Gegenteil verändert und die Zuhörer ob gewollt oder ungewollt dann eine Menge über Deutschland , seiner Kultur , seiner Sprache und seiner Geschichte hinten rum mitbekommen, sich mit beschäftigen und erfahren , wofür sie sich vielleicht vorher nie interessierten.
    Im Grunde haben sie dem Zuhörer eine Falle gestellt, den umgekehrt hätte das ja so nicht funktioniert.
    Ich präsentiere den reizvollen Schockthrill und plötzlich beschäftigt (oder wird konfrontiert) sich manch ein Zuhörer mit Goethe, Gebrüdern Grimm, deutschen Phrasen o. ä


    Interessant finde ich auch immer das Empfinden von Dominanz, Ordnung, Struktur, Kommandoton, Dadaismus ,Roboterhaftigkeit und Effizienz bei im Ausland in deutscher Sprache erfolgreich dargebrachte Musik , was ja durch das stets pünktliche Konzertbeginn , nun auch mittels Countdown bei R+ nochmals unterstrichen wird



    http://backview.eu/rammstein/
    http://www.solinger-tageblatt.…omen-ausland-3892900.html

  • Insgesamt schön geschriebener Artikel bisher. Habe ihn leider nur überfliegen können bisher, werde ihn mir nach Feierabend aber definitiv nochmal komplett durchlesen. Aber schön mal zu lesen, wie Leute aus diesen Ländern Rammstein wahrnehmen. Bisher liest man ja immer nur Texte aus den gleichen Ländern.

  • In der Tat ein sehr interessanter Artikel, danke fürs teilen. Ich war ja den ganzen Artikel lang gespannt, wann der Autor wohl ''die Antwoord'' erwähnen wird, da die ja, wenn nicht musikalisch, aber von der gesellschaftlichen Rezeption her das gleiche Phänomen für Südafrika darstellen, wie Rammstein es hier vor allem in den 90ern getan haben.
    Für mich als Kulturwissenschaftsstudent sind da vor allem auch solche Aussagen wie das Unverständnis über manche Bewegungen und Showeffekte interessant, das zeigt, dass die Performance von Rammstein eventuell implizit allein schon auf der rein motorischen Ebene in Mimik und Gestik etwas kulturell eigenes ausdrückt, was offenbar nicht allen Menschen von Beginn an zugänglich ist. Aber gut, so geht es hier eventuell den Menschen wenn sie einen südafrikanischen Act wie ''die Antwoord'' sehen, vielleicht auch.

    Muss mir den Artikel gleich mal zu Gemüte führen - aber schon mal vorab: Die Antwood :heartsmile: