• Ich kann das Lied manchmal überhaupt nicht hören.
    Ich finde es leiert so und nimmt überhaupt
    kein Ende. Da gibt es echt Bessere ...


    "Der einzige Unterschied zwischen einem Verrückten und mir ist der, dass ich nicht verrückt bin . . ."


    Einmal editiert, zuletzt von Paulchen ()

  • ich mag das lied voll, gerade weil der text so absolut verstörend ist und man sich viele gedanken über das lied machen kann.


    :ok:

    22.05.2010 Berlin-Wuhlheide
    17.11.2011 Arena-Leipzig
    18.11.2011 Arena-Leipzig

  • am Anfang ging mir das Lied ziemlich auf den Sack...keine Ahnung warum...
    aber mittlerweile finde ich es echt gut^^ wie Till am Anfang "Hallo, hallo" sagt, echt putzigxD
    und der refrain ist ja wirklich poetisch ;D

  • Ich weiß nicht was alle haben.....was ich an diesem Lied so liebe ist dieses "nie mehr" und Till´s Stimmte die sich so dreckig und dünster anhört!
    Hat mir anfangs auch nicht so gefallen dann habe ich es mal vor Arbeit gehört und zack war es dieses ganze Zeit in meinem Kopf.

  • ich mag dieses lied auch sehr.
    wenn man es zu ende gehört hat, ist man richtig konfus. ich zumindest^^


    lyrisch/textlich, von den riffs her und von diesem babylachen/weinen her gesehen, einfach nur genial :anbet:

  • Wie bitte?? Hab ich da was verpasst??? ICH höre bei 1:18 jedenfalls GAR keine Geräusche :kopfkratz:


    Edit: Ich denke, das Lied handelt ganz einfach vom menschlichen Fortpflanzungstrieb und der Geburt...

    "Wir sind nur so Ost-Berliner Klopfköpfe."


    Paul Landers im August 1998

    Einmal editiert, zuletzt von stevedave ()

  • Hi,


    da ich neu hier bin, ein kurzes schmerzloses HALLO an alle!


    Das alte Leid gefällt mir persönlich sehr gut, weil es zu den Liedern gehört, die viel Spielraum in der Interpretation zulassen. Daher möchte ich gerne meine Sichtweise des Liedes einfach hier mal in den Raum stellen:



    Ein Mensch/das lyrische Ich wird geboren (Bohne=Geburtskanal; Licht=Licht
    des Kreissaals bzw. Licht der Wirklichkeit). Das kleine Baby konnte von Anfang
    an nicht frei entscheiden, d.h. es wurde nicht gefragt, ob es in unsere Welt
    kommen möchte (Wesen=Mutter; zu gehen drängt=Geburtsvorgang). Diese Einengung der
    eigenen Entscheidungsfreiheit wird in der nächsten Zeile noch deutlicher: Das
    Baby wurde für „die selbe Sache“ geboren, d.h.
    sein Leben soll so verlaufen wie es bei „Otto-Normal-Bürgern“ eben verläuft und
    soll so enden, wie das Leben bei den meisten enden soll, nämlich durch den
    Alters-Tod (=das alte Leid). Es will sich jedoch
    sofort nach der Geburt gegen dieses vorbestimmte Leben wehren mit den ihm zur
    Verfügung stehenden Mitteln: Schreie und Tränen. Alle im Kreissaal Anwesenden freuen sich
    über die Schreie des Kindes als Zeichen des eigenständigen Atmens, doch das
    lyrische Ich empfindet dies als Gelächter (=Auslachen,
    Verspotten).


    Das Kind (= junger Leib) darf
    nicht so leben/sein, wie es gerne möchte. Es lebt/blüht nicht, sondern
    vegetiert (=fault) vor sich hin. Es darf kein
    Individuum sein, sondern sein Leben wird durch sein Schicksal
    gelenkt
    . Doch nun merkt das lyrische Ich zum ersten Mal bewusst (=weiß ich endlich), dass ihm niemand sein gewünschtes
    Leben schenken wird (=hier wird nichts verschenkt).
    Diese Zeile stellt den Wendepunkt des Liedes dar.


    Bisher beschreibt das lyrische Ich seine negative
    Einstellung zu seinem vorprogrammierten Leben - aber man bekommt den Eindruck,
    dass es sich mehr oder weniger damit abgefunden hat, so leben zu müssen, wie
    andere es wollen. Die eintönige Musik/“Melodie“ untermauert diese triste
    Stimmung. Doch jetzt realisiert es, dass sein Leben so nicht weitergehen kann.
    Seit der Geburt (=Bohne, s.o.) ist ihm sein Dasein
    nichts wert (= in das Nichts). In der zweiten
    Strophe folgt nun eine emotionale Wortsteigerung: Vom Nichts-Wert-Sein
    über „Wahnsinn“ bis hin zum „Krieg“ und „Herz versengt“.
    Allein die Auswahl der Worte erzeugt Spannung und man merkt richtig, wie sich
    die Wut des lyrischen Ichs von Zeile zu
    Zeile ansammelt, bis sie sich letztendlich – nach kurzer Gesangspause - in der
    Zeile entlädt: Ich will ficken!



    Meiner Meinung nach geht es Till hier nicht um das Wort
    FICKEN sondern mehr um die Wörter ICH WILL. Das lyrische Ich weiß nun endlich,
    was es will bzw. was es nicht will – und zwar sein bisheriges Leben. Es hätte
    genauso gut heißen können:


    Ich will AUSBRECHEN.


    Ich will ANDERS SEIN.


    Ich will LEBEN.


    Ich will ICH SEIN.


    Aber all diese Varianten wären zu harmlos für diese angestaute Wut. Das
    lyrische Ich will gehört werden. Bei welchem Wort hören denn alle hin? Singt
    man ein deutsches Lied mit Worten wie z.B. Liebe, Sehnsucht, Herzschmerz – es
    wird kaum beachtet. Wird aber übers „Ficken“ gesungen, sind die Medien morgen
    voll davon (weiß Rammstein nur zu gut).


    Die letzte Zeile „Nie mehr das alte
    Leid
    “ bleibt für mich ein offener Schluss. Vielleicht ist damit
    Selbstmord als Erlösung/Befreiung gemeint. Vielleicht auch nur der Beginn eines
    neuen/gewollten/selbstbestimmten Lebens.


    Passend zu meiner Interpretation ist auch das Babygeschrei
    am Ende des Liedes – es gehört absolut dazu.

  • Mir ist gerade aufgefallen ... habe grad ein Video entdeckt von "Das Alte Leid" Live 1996. Und mir ist aufgefallen, dass bei dem Lied auch schon die Performance von Bück Dich verwendet wurde. Bloß ohne Flake's part, nur Till hat halt ... naja ihr wisst was ich meine :D
    Erzähl ich hier damit was neues oder war das schon jedem bekannt ? :]

    SEX - IST EINE SCHLACHT !
    LIEBE - IST KRIEG !

  • ich versteh irgendwie gar nicht warum ihr "Das alte Leid" alle nicht mögt :kopfkratz:
    ich finde das is eins der besten Lieder auf Herzeleid.


    Und gerade, dass Till da so schreit macht es doch so geil :ok:
    Aber Geschmäcker sind ja verschieden & das ist auch gut so :D:D

  • Meiner Meinung nach geht es bei dem Lied um den Kreislauf von Leben und Tod. Auch könnte es um den Sinn des Lebens gehen und wofür man eigentlich lebt. Am Ende wird dies beantwortert mit eigenen Kinder kriegen, also für die eigenen Nachkommen. (Anmerkung: Fast alle Bandmitglieder sind Väter)


    Hallo Hallo

    Zu beginn kommt ein lustloses "Hallo Hallo", also kein erfreuliches Willkommen. Denn das lyrische Ich kennt seinen Abschied und das ist der Tod.
    Aus der Bohne und in das Licht

    Die Bohne ist der Samen von Bohnenpflanzen und somit der Anfang eines Lebens. Die Zeile beschreibt also die Geburt eines Kindes. Das Kind kommt also aus der Bohne (Samen/Lebensanfang) in das Licht. Das Licht ist entweder das Licht der Welt oder das Licht vom Kreißsaal.

    ein Wesen mich zu gehen drängt

    Das Wesen kann der Arzt oder die Mutter sein, die das Kind zur Welt bringen. Das Kind kann sich nicht dagegen wehren auf die Welt zu kommen, es wird gedrängt zu kommen.

    für die selbe Sache und das alte Leid

    Die selbe Sache ist das Leben. Genau wie alle anderen wird es Leben, aber ebenso wird es genau wie alle anderen irgendwann Sterben (alte Leid).

    meine Tränen mit Gelächter fängt

    Obwohl das Kind weint, lachen alle anderen Anwesenden, nämlich vor freude das das Kind da ist.

    und auf der Matte fault ein junger Leib

    Das Leben des Kindes (junger Leib) hat also begonnen, doch es wird ab nun immer älter (fault) bis es stirbt.

    wo das Schicksal seine Puppen lenkt

    für die selbe Sache und das alte Leid

    Das Leben und derTod ist das Schicksal jedes Menschen. Man kann nichts dagegen tun, wir werden wie Puppen vom Schicksal gelenkt zum Tod.
    weiß ich endlich hier wird nichts verschenkt

    Ein Geschenk ist die freiwillige Übertragung eines Eigentums, was man danach nicht mehr wegnehmen kann, da es nicht mehr zum Eigentum gehört. Oft wird gesagt das das Leben ein Geschenk ist, da aber irgendwann einem das Leben wieder genommen wird, weiß das Kind also das das Leben nicht verschenkt wird.

    Aus der Bohne und in das Nichts

    weiß jeder was am Ende bleibt

    Er kam aus der Bohne (also auch aus dem Nichts (Lebensanfang), wenn mans bildlich nehmen will aus der Gebärmutter) und geht wieder ins Nichts (den Tod). Jeder weiß was am Ende bleibt, nämlich der Tod. Das Leben ist der Anfang, das Ende der Tod.
    die selbe Sache und das alte Leid

    mich so langsam in den Wahnsinn treibt

    Das dem lyrischen Ich diese Situation in den Wahnsinn treibt, kann man denke ich verschieden interpretieren. Entweder hat es Angst zu sterben oder sieht kein Sinn in der ganzen Sache (Leben und dann wieder zu sterben).

    und auf der Matte tobt der selbe Krieg
    mir immer noch das Herz versengt
    dieselbe Sache und das alte Leid

    Auch hier ist wieder von einer Matte (Decke, Unterlage) die Rede. Auf einer Matte wurde er geboren, auf einer Matte kann und wird er neues Leben erschaffen und auf einer Matte wird er wohl sterben. Das lyrische Ich ist in Konflikt (Krieg) mit sich selbst, ob er auf der "Matte" ein neues Leben schaffen soll. Es versengt (vertrocknet) ihm das Herz ein anderes Lebewesen das Leben zu geben (die selbe Sache), obwohl ihm bewusst es das es irgendwann sterben wird (das alte Leid).

    weiß nun endlich...

    Ich will ficken

    Nie mehr das alte Leid

    Doch zum schluss ist ihm bewusst (Weiß nun endlich), das es nicht schöneres gibt als eigene Kinder zu haben (Ich will ficken) und somit ein Teil von ihm immer weiter leben wird (Nie mehr das alte Leid). Zum schluss wiederholt sich der erste Textabschnitt, da nun wieder ein neues Kind erschaffen wurde und so kann es unendlich weitergehen. Leben, Leben erschaffen und Tod usw.

    Mein Teil der Interpretation #mce_temp_url# (Version 4.0)
    -(PDF Datei/Grösse: 35 MB/85 Seiten)- -Neue Version 4.0 nun mit Reise, Reise

  • Ich find's ziemlich gut...
    Muss man ein paar mal hören, denk ich.
    Aber der Text ist doch genial (auch ohne das "Ich will Ficken" :D ).
    Was sich der Lindemann wohl dabei gedacht hat :kopfkratz:
    Ich find Seemans Interpretation ja seeeehr interessant :ok:

  • Ich habe die Version in der ein Teil der Lieder auf Französisch ist und deshalb entschuldige ich mich für jegliche Differenzen zwischen meiner Version und der richtigen.


    Aus der Bohne und in das Licht
    Vielleicht meint er den Teil des Penis, der bei der Erregung aus der Vorhaut kommt (sorry, habe gerade den richtigen Begriff vergessen)
    ein Wesen mich zu gehen drängt
    Das Verlangen/die sexuelle Erregung/das tierische im Menschen kommt dabei heraus

    für die selbe Sache und das alte Leid
    Das lyrische Ich weiß schon, dass nichts besonderes/gute herauskommen wird, doch macht es trotzdem
    meine Tränen mit Gelächter fängt
    hier könnte ich mich ganz weit aus dem Fenster lehnen, aber vielleicht geht es um Pornografie und das lyrische Ich gibt einen Cumshot auf das lächelnde Gesicht der Frau
    wo das Schicksal seine Puppen leckt
    entweder leckt sie das Sperma von ihrem Körper oder den Penis des Akteurs. Mit Puppen sind die Akteure gemeint, weil sie nichts großes machen und nur "Puppen" der Pornoindustrie sind
    für die selbe Sache und das alte Leid
    wie oben beschrieben, man macht es obwohl man bereits weiß, dass es nur Leid erzeugt
    weiß ich endlich hier wird nichts verschenkt
    Das lyrische Ich versucht sich einzureden, bzw es wird ihm eingeredet, dass sein Beruf nicht schlecht ist und er nicht kostbare Zeit, Gefühle etc wegwirft


    In der zweiten Strophe geht es darum, dass es immernoch das gleiche ist, und er trotz Trauer und leerer Sehle Sex möchte und deshalb seinen ihn traurig machenden Beruf vortführt und sich sogar seinen animalischen Trieben hingiebt (ICH WILL FICKEN, FICKEN, FICKEN , FICKEN!)


    In der letzten Strophe stellt er fesst, dass es keinen Sinn hat und damit aufhören muss. Es wird impliziert, dass er es jemanden mit Tränen in den Augen erzählt und deshalb nur ausgelacht wurde.
    Till schreibt auch, dass auf der Matte ein junger Leib fault. Damit meint er wahrscheinlich, dass es einen nie endenden Strom von Pornodarstellern geben wird.


    Am Ende wird im Hintergrund nie mehr das alte Leid gesungen während Till ziemlich aggressiv DAS ALTE LEID schreit, was dem Zuhörer zeigen soll, dass er zwar aufgehört hat, doch ihn das Geschehene immer noch von Innen zerfrisst.
    Mit dem Babygeschrei wird meiner Meinung nach darauf hingedeutet, dass er als Kleinkind missbraucht wurde, sein Kleinkind missbraucht, er eine schlimme Kindheit hatte oder sein Keind eine schlimme Kindheit hat und haben wird.
    EDIT: Gegen dem Ende hin kommt eine Pause an der Stelle an der er ICH WILL FICKEN schreien sollte und kurz darauf singt er nie mehr das alte Leid.
    Damit sieht man einen definitiven Wandel der Person. Am Anfang möchte er Sex und kommt sehr rabiat und animalisch rüber, doch später möchte er keinen Sex und kein Leid mehr

    MIT IHM MEINE ICH DAS LYRISCHE ICH, NICHT TILL LINDEMANN!
    DIE ZWEITE UND DRITTE STROPHE HABE ICH NICHT MEHR GANZ GESCHRIEBEN, WEIL ES SO SCHNELLER GING!

    Danke für's Lesen, jeglicher Input wäre erwünscht

  • ...
    wo das Schicksal seine Puppen leckt
    entweder leckt sie das Sperma von ihrem Körper oder den Penis des Akteurs. Mit Puppen sind die Akteure gemeint, weil sie nichts großes machen und nur "Puppen" der
    ...

    Ich möchte dich ja nicht enttäuschen, aber das Schicksal LENKT seine Puppen und leckt sie nicht ( auch wenn die sicher formidabel schmecken und länger halten als jeder Lutscher oder jede Erektion ).

    „Könnte es sein, dass Alter und Erfahrung mit Intelligenz und moralischer Reife wenig oder gar nichts
    zu tun haben? Dass es auch nichts hilft, tausend Jahre alt zu werden, wenn man blöde geboren wurde?“


  • Ich möchte dich ja nicht enttäuschen, aber das Schicksal LENKT seine Puppen und leckt sie nicht ( auch wenn die sicher formidabel schmecken und länger halten als jeder Lutscher oder jede Erektion ).


    Upps!
    Dann ändern wir halt die Interpretation!
    Die Puppen sind die Schauspieler und das Schicksal ist der/die Regisseur/e.
    Passt trotzdem in's Konzept, doch ist nicht mehr soooo schmackhaft :kleenex: