Diskussion über das Image von Rammstein

  • Wenn Rammstein immer so weiter gemacht hätten wie früher wäre das für einige total öde und anderen würde es gefallen.


    So ist das nunmal. Zum Glück sind die Meinungen und Geschmäcker verschieden.


    Rammstein kann ruhig so weitermachen wie es im Moment ist, mir gefallen sie immernoch genauso gut.

  • @hudeley


    So isses!


    mich würde es ja nichtmal stören, aber leider gehen für eine größere käuferschicht sämtliche trademarks den bach runter.
    und das ist etwas, was mir als "älterer" fan überhaupt nicht gefällt - abgesehen davon, dass rammstein sich so auf einen pfad begeben, der nicht gerade dafür bekannt ist langlebig zu sein ... mainstream käufern, die lediglich die single und das letzte album haben anzulocken und dabei einige (nicht alle, aber einige!) alte fans zu vergraulen, zeugt letztendlich nicht gerade von cleverness. denn so schnell man oben ist, ist man wieder unten wenn es der breiten masse zu platt wird.

  • @hudeley


    Dieses "Aufrüsten" bezüglich der Pyro-Effekte zielt meiner Meinung nach auch sehr darauf ab, den Mainstream für sich zu gewinnen. Eben die Leute, die bei der letzten Tour in irgendwelchen Stadien standen und es geil fanden, dass bei "Du Hast" (dem einzigen Song, den sie von R+ kennen) was über ihre Köpfe gefolgen ist.

  • ^ wie du richtig gesagt hast, hat alice copper NIE einen hehl um sein "doppelleben" gemacht. rammstein hat man (oder zumindest ich) ihr düsteres image abgenommen. musikalisch passt doch alles! vergiß uns nicht ist der reine wahnsinn, aber mir fehlt einfach die unnahbarkeit, "dunkelheit" und der wahnsinn der diese band mal umgeben hat. ich hab damals till auch jede mimik und jeden text abgenommen, der hat ja nicht texte gesungen - er hat sie gelebt. heutzutage knödelt er sie halt durch, aber das feeling fehlt eben...


    Ich habe bei Rammstein nie ein düsteres Image gesehen. Da muss mehr kommen als ein bisschen Feuer spucken auf der Bühne, grimmige Blicke und dunkle Klamotten, und auch die Songs reichen da nicht aus.
    Das waren für mich ein paar anfangs unbeholfene Typen, deren Musik ich mochte. Aus die Maus. Unnahbar fand ich sie ebenfalls nie, und ich kann auch nicht nachvollziehen, von welchem Wahnsinn, der die Band umgeben habe, du sprichst. Das sind lediglich eigene Empfindungen, meine waren und sind anders.


    Manchmal glaube ich, dass auf Bands sehr viele Emotionen abgewälzt werden, die man selbst nicht ausleben kann, darf oder sich nicht traut. Dann müssen andere dafür herhalten. Image kann sehr viel sein, aber auch nicht alles. Spätestens wenn man dahinterblickt, sieht man sehr vieles nüchterner.
    Eine Anekdote aus meiner sehr frühen Teeniezeit irgendwann im Paläolithikum hilft vielleicht, meine oft sehr nüchterne Sicht etwas nachzuvollziehen:
    Die Sex Pistols kannte ich nur vom Hörensagen. Das war eine gnaz gefährliche Punkband, die gefährliche Fans hatte und brutale Musik spielten. Es kam mir am besten vor, mich von allen dreien fernzuhalten.
    Als eine alles andere als punkig aussehende Bekannte während eines Besuchs bei ihr mehrere Platten - runde schwarze Tonträger mit je einer Rille vorne und hinten - vorspielte, entdeckte ich erst nach Stunden, dass darunter auch die Sex Pistols waren. Und schon hatte sich alles relativiert: Die Fans waren nicht komplett gefährlich, die Musik lediglich schnell gespielter und schlecht gesungener Rock'n'Roll und die Typen sahen eigentlich alle so aus, als ob sie noch an Mamis Brust gehören.


    Seitdem hatte sich für mich der "Zauber" von Bands erledigt. Ich nehme niemandem, der mit Musik, Film oder anderer Kunst Geld verdient, ab, dass ihn Verkaufszahlen nicht interessieren, dass man nicht über sein Image nachdenkt oder dass man sich nicht gewisse Dinge verkneift oder sozusagen gezwungenermaßen tut, um entweder das Image zu bedienen oder ihm zu schaden. Und sogar das halte ich sehr oft für beabsichtigt.
    Deswegen entlocken mir die meisten Skandälchen kaum noch ein müdes Grinsen - im Internet bekommt man Musik und Filme für lau, was wiederum Verlust für die Urheber bedeutet. Also immer schön im Gespräch bleiben, damit man im Gespräch bleibt und trotzdem noch verkauft. Auch die Reichsten können schnell alles verlieren und müssen sich wieder ins Gedächtnis des Publikums zurückmelden.
    An Shows wie "Ich bin kein Star, holt mich hier (aus der Bedeutungslosigkeit oder dem kollektiven Vergessen) raus" kann man meiner Meinung nach ganz gut erkennen, wer es nötig hat.


    Und dann ist es nicht nur den Urhebern scheißegal, weswegen ihre Produkte gekauft werden. Geld kommt auch von den Leuten, die Richard süß finden, mit Till ins Bett wollen, die auf die Klamotten oder Pyros abfahren oder einfach nur die Musik mögen. Ich wage sehr zu bezweifeln, dass Nicht-Muttersprachler, gerade in den doch ziemlich verkaufskräftigen USA, auch nur die Hälfte von jedem Song verstehen, Ansatz von Ironie oder gar Wortspiele erkennen.
    Drauf geschissen, das interessiert die wenigsten Interpreten, weil man es einfach nicht beeinflussen oder schon mal gar nicht ändern kann. In einem kleineren Rahmen gesehen kenne ich das selbst: Mir gehen auch Leute komplett am Arsch vorbei, die meine Haare blöd finden, mich aber andererseits ansprechen, weil sie sie toll finden. Gut, ich habe mehr zu bieten als das, und entweder stellen sie das fest oder nicht, who cares. Kann auch sein dass sie ihre Meinung ändern, wenn ich sie mal wieder abschneiden oder färben lasse. Das interessiert mich einen feuchten Kehrricht, erst recht, weil ich nicht auf deren Gunst angewiesen bin.


    Kleiner Nachtrag: Ich besitze nicht mal alle Rammstein-Alben, auch LIFAD habe ich mir komplett gespart, weil ich das Album für einen absoluten Witz, mit einigen Ausnahmen, halte. Weitere Konzerte interessieren mich momentan auch nicht, den Zenit sehe ich im Augenblick als überschritten an. Vielleicht ändert sich das noch mal, keine Ahnung.

    Nur weil ihr alle vom Dach springt, werde ich nicht auch springen!

    Einmal editiert, zuletzt von Milly ()

  • Milly


    Till scheint sich schon Gedanken darüber zu machen, was er singt. Ich glaube nicht, dass er darauf scheisst, nur weil ihn beispielsweise im anglistischen Raum kaum einer versteht.


    Ausserdem:
    Richtige R+-Fans achten durchaus auf die Texte. Auch im Ausland!



    Zu deinem Nachtrag:
    Wenn du schreibst, dass du den Zenit momentan als überschritten ansiehst, scheint dir das alles ja doch nicht egal zu sein. Du hast auch Erwartungen.

  • ^ und damit hast du recht, milly!
    nur jedoch ist es so, dass ich rammstein seit kanpp 10 jahren hören. das hat prinzipiell schon fast etwas von einer beziehung auf einer anderen ebene.
    und umso deprimierender finde ich es gerade, dass mir momentan klar wird, dass die band schon seit langem nicht mehr nur mit mir "verkehrt" (ich vermeide das deutliche f-wort),
    ich aber trotzdem alles kommentarlos für gut befunden habe was von ihnen kam.
    rammstein hatten sehr lange den von dir auf andere bands bezogenen "zauber" - bis zu lifad. da war endgültig fertig (und vorher fing's auch schon an zu brökeln).
    warum das image verloren geht hat viele gründe, die mir aber egal sind. alte lieder auf sehnsucht lösen bei mir düsterere emotionen aus als z.b. rosenrot - welches in meinen augen trotzdem das
    bessere album ist. aber rammstein ist keine band, die man hört weil man die musik ganz dufte findet, sondern weil sie best. gefühle auslösen (eine tatsache die in meinen augen "besondere" bands von pop-musik unterscheidet -
    und ich weiß grad nicht wo ich rammstein einordnen soll). und die tatsache gefällt mir gerade ganz und gar nicht.
    naja, bei den konzerten bin ich nach wie vor und ich werde auch weiterhin zu ihren konzerten gehen; gerade weil sie ältere songs spielen, bei denen man wenigstens etwas der alten boshaftigkeit hören kann.
    aber alleine die tatsache, dass ich schnittberichte forum 19 seiten über rammstein gefachsimpelt wird und alle es ähnlich sehen wie ich zeigt mir, dass es nicht nur an mir liegen kann ;)

  • @hudeley


    Es gibt doch so eine Doku über Rock Am Ring, in der gesagt wird, dass R+ nun endgültig in der gesellschaftlichen Mitte angekommen seien bzw. um die dortige Aufnahme flehen würden ("Könnt ihr uns hören? Könnt ihr uns fühlen?......").
    Paul reagiert ziemlich verärgert als ihn der Reporter darauf anspricht:
    "Ahhhhh sind wir jetzt soweit? Ach du scheisse! Eine Stufe vor Wetten dass!"


    Und Herr Kruspe sagt, dass er privat gerne in der gesellschaftlichen Mitte wäre, aber nicht als Rammsteiner.


    Nunja, nunja ......................................
    NO COMMENT! :D :D

    Einmal editiert, zuletzt von FlakeMania ()

  • @hudeley


    Nicht ganz!
    Der Auftritt bei Wetten Dass fehlt noch. :D


    ... wenn joko und klaas tatsächlich die moderation übernehmen, sind rammstein da auch bald dabei ;)
    dann dürfen die beiden kasper sich bei den pyros wieder erschrecken.

  • Ich denke, die verkennen vielleicht sogar, dass sie mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.
    Brauchen doch nur mal den Blick auf ihre Zuschauer werfen, dann wissen sie es :]


    Ich wurde auch durch Anakonda im Netz zum Fan, konnte meine Augen nicht mehr von den Herren lassen, fand das alles sehr interessant und die Herren an sich auch schon immer witzig. Vielleicht auch mal düster, aber immer mit einem Augenzwinkern. Schon beim ansehen der Making Ofs muss es einem doch früh gedämmert haben, dass hier nicht sechs bierernste Gesellen am Werke sind. Da sie Deutsch singen, setzt man sich zwangsläufig auch mit den Texten auseinander. Sie sind halt perfekte Performer und haben von Anfang an darauf geachtet, dass z.B. die Interviews auf die ganze Band verteilt werden. Interessant auch zu sehen, dass auf der Bühne anfangs noch sehr Till im Mittelpunkt stand. Sie haben es geschafft, daraus eine Einheit zu formen, in der jedes Bandmitglied zum Zuge kommt. Kommt bei einer Band auch nicht so oft vor.
    Enttäuscht bin ich nur, dass sie seit LIFAD doch stellenweise sehr platt geworden sind, satt und zufrieden. Das satte und zufriedene kann man noch verstehen, das liegt am Laufe der Zeit und den Veränderungen im Privatleben. Aber sich nun ganz bewusst platter Dinge zu bedienen und dann noch zu behaupten, das wäre jetzt eigentlich überhaupt keine Absicht gewesen, kam halt so dahergeflogen, das sollten die Herren nochmal überdenken.


    Hoffnung macht mir ihre momentane Spielfreude und ich kann nur hoffen, dass sie nicht vor dem nächsten Album bewusst nach einem neuen Schocker suchen. Das haben sie einfach nicht - mehr - nötig!! Gute Musik, gute Texte, verpackt in einer mitreißenden Show, mehr braucht es nicht! Dazu braucht man keinen großen Pimmelsack um zu zeigen, dass man anders ist.


    ...Pimmelsack...dat Wort gefällt mir! :D

    07.02.2010 - Dortmund
    09.12.2011 - Frankfurt

  • @hudeley


    Stimmt. Bei ROCK AM RING sind sie ja regelmässig zusammengezuckt.


    Apropos ROCK AM RING:
    Am Anfang von "Ich tu dir weh" zuckt Paul auch einmal ganz doll zusammen. :D



    Biggi


    Stimmt. Bei R+ steht nicht nur der Sänger im Mittelpunkt.
    Ich kenne keine andere Band, bei der der Keyboarder quer über die Bühne .................. ähmmmm ......................"tanzt". :D


  • Manchmal glaube ich, dass auf Bands sehr viele Emotionen abgewälzt werden, die man selbst nicht ausleben kann, darf oder sich nicht traut. Dann müssen andere dafür herhalten. Image kann sehr viel sein, aber auch nicht alles. Spätestens wenn man dahinterblickt, sieht man sehr vieles nüchterner.

    Jou ist sicher so ... man denkt Image immer als etwas von der Band vorgegebenes, in Wirklichkeit ist es zu einem Teil das was man persönlich hineinprojiziert. Das kollidiert irgendwann mit der Realität.

  • Zitat


    Zu deinem Nachtrag:
    Wenn du schreibst, dass du den Zenit momentan als überschritten ansiehst, scheint dir das alles ja doch nicht egal zu sein. Du hast auch Erwartungen.

    Nee. Ich stelle fest, dass das mir momentan Gebotene nicht zusagt und mich nicht neugierig auf mehr macht.

    Zitat

    aber rammstein ist keine band, die man hört weil man die musik ganz dufte findet, sondern weil sie best. gefühle auslösen (eine tatsache die in meinen augen "besondere" bands von pop-musik unterscheidet -

    Du sprichst da unter anderem für mich, und du liegst falsch. Das mag bei dir und vielen anderen so sein, aber wie bei jeder anderen Band gibt's auch hier reichlich Konsumenten, die sich einen feuchten Kehrricht für das Umfeld der Band interessieren und einfach nur die Musik hören wollen. Denen sind auch die Texte egal, die Mitglieder würden sie nicht mal erkennen, wenn sie sich ihnen auf den Schoß setzen, und die Namen muss man auch nicht kennen.
    Das ist halt ein Trugschluss, wenn man denkt, dass irgendwer oder irgendetwas bei anderen den gleichen Stellenwert einnimmt wie bei einem selbst.


    Ich habe hier z. B. erkannt, dass viele sehr gut über das Privatleben der Mitglieder Bescheid wissen. Ich stehe auf die Musik - auf den Großteil -, aber darüber hinaus sind mir Rammstein ziemlich egal, ohne dass ich ihnen Böses will. Natürlich freue ich mich, wenn sie glücklich sind mit ihrem Leben und würde es schade und traurig finden, wenn sie von Schicksalsschlägen getroffen werden sollten, aber wer von den Knaben wann wo mit wem und in welcher Klamotte autaucht und was von sich gibt, ist mir schnuppe. Es ist mir einfach nicht wichtig. Okay, ich gebe zu, ich habe beinahe geweint, als Schneider Locken gelassen hat. Man möge mir meinen Sarkasmus verzeihen, ich bin halt Langhaar-Fan. :D


    Bei mir lösen Rammstein keine besonderen Gefühle aus, jedenfalls keine, die nicht auch andere Bands in mir auslösen. Und ich warte nur darauf, dass irgendein selbsternannter "echter Fan" mir erklärt, dass ich dann kein echter Fan bin, was mir - wieder einmal - schnuppe ist. Ich finde es sogar immer hochinteressant, wenn die einen Fans den anderen erläutern, warum sie keine "echten" Fans sind, sie selbst aber schon und aus welchen Gründen sie es sind. Die sind natürlich immer unterschiedlich, und bei dieser Vielfalt kann ich mich immer köstlich darüber amüsieren, mit welcher Ernsthaftigkeit andere über Dinge entscheiden, die sie absolut nichts angehen und über die sie auch keinerlei Bestimmungsgewalt haben.
    Da kommt mir immer der Gedanke, dass Bands - oder umgreifender ausgedrückt Hobbys - einen Stellenwert im Leben eines Menschen einnehmen, den ich persönlich gefährlich und oft auch dumm finde. Wenn man dafür ernsthaft und auf Dauer sich selbst, Familie, Tiere, Job bzw. Jobsuche, Gesundheit bzw. Gesundheitszustand, Haushalt oder anderes vernachlässigt, bin ich davon immer wieder geschockt. :facepalm:


    Rammstein hören, weil man Schneider süß findet, Richards Klamotten mag, man dazu headbangen und tanzen kann und weil man dann denkt, Mami regt sich auf oder man kann andere damit schocken? Kein Problem für mich, auch wenn andere diese Leute naserümpfend als Nestbeschmutzer bezeichnen würden, nur weil nicht jeder Konsument alle Lebensläufe auswendig kennt oder sich für ein Plektrum fast vierteilen lässt. Das gilt auch für alle anderen Bands. Im Endeffekt zählt auf dem Konto nur eines: Geben die Leute Geld dafür aus? Und da spielt die "Kunst" aber mal so gar keine Rolle.
    Und glücklicherweise sehen das viele Bands genauso. Die kümmert es oft genug herzlich wenig - was ich gut finde -, was die Fans von ihnen erwarten. Deren Erwartungshaltung ist schließlich ein Problem, mit dem sie selber zurechtkommen müssen.


    Und was das "Ankommen in der Mitte der Gesellschaft" betrifft - wo bitte glaubt die Band denn selber, wo sie ist? Man geht fleißig zu Preisverleihungen, man gibt haufenweise Interviews, man nimmt am sozialen Leben teil usw. Solange man nicht Marlene Dietrich nach ihrem Bühnenabschied oder Quorthon zu Lebzeiten heißt, ist man ein ganz normaler arbeitender Mensch, der die Bedingungen zum Brötchen verdienen optimiert, auch wenn das so einigen nicht schmecken dürfte. Von Kunst alleine kann keiner leben, dazu gehört, mehr denn je, Werbung, und zwar massiv.


    Meinetwegen können sich die Herren in Blümchenkleider schmeißen und honigsüß "Heidi" auf der Bühne trällern - ist mir schnuppe, da bricht für mich keine Welt zusammen. Ich persönlich finde Interviews für Klatsch-Sendungen auf RTL auch peinlicher als Auftritte bei "Wetten dass?" - da ist eh klar, dass man da nur hingeht, um kräftig die Werbetrommel für sein Produkt zu rühren. Na ja, das dürften selbst die Betroffenen anders sehen, was mich auch nicht kümmert.

    Nur weil ihr alle vom Dach springt, werde ich nicht auch springen!

  • rammstein bedient sich ganz klar aus dem fundus der ebm das durch daf aus der gay-szene kommt. leder, muskeln, schweiss... harte riffs und und ein hämmernder rythmus. als bandname wurde ein ort gewählt das als synonym für eine unnötige menschliche katastrophe steht. sie spielen bei ihren auftritten mit totalitären symbolen und brachialem gehabe. kinder und "schwache seelen" lieben diese vermeintliche härte. muttis und mädels leben ihre feuchten träume aus und verkennen, dass erkenntniss der erste schritt zur besserung ist: das unsagbare bennenen damit wir es überwinden können. wie seht ihr das?

  • rammstein bedient sich ganz klar aus dem fundus der ebm das durch daf aus der gay-szene kommt. leder, muskeln, schweiss... harte riffs und und ein hämmernder rythmus. als bandname wurde ein ort gewählt das als synonym für eine unnötige menschliche katastrophe steht. sie spielen bei ihren auftritten mit totalitären symbolen und brachialem gehabe. kinder und "schwache seelen" lieben diese vermeintliche härte. muttis und mädels leben ihre feuchten träume aus und verkennen, dass erkenntniss der erste schritt zur besserung ist: das unsagbare bennenen damit wir es überwinden können. wie seht ihr das?



    Höre ich da einen Unterton namens Homophobie bzw. Homosexuellen Typus/Subkultur als unterschwellige Schmähung benutzt ?
    Was aber klar herausquillt ist, dass da jemand Rammstein nicht mag.


    Nun, er soll sich dann nun mal seinen Querulanten-Kopf zerbrechen (und die
    Stachel"frisur" darauf am besten zuerst), ob dies unter dieser Bedingung, die
    richtige Umgebung für ihn ist.
    Ausser er möchte nun bewusst seinem Querulanten-Wesen frönen und
    hier spottend damit nun das Ziel des Spottes werden...


    An Hudeley:


    Dein ganzes Gejammere hört sich für mich arg nach einem kaputten Ego und einem fehlerhaften Individualitätsgefühl an.
    Du bejammerst Veränderung so, als hätte Rammstein nach deiner Pfeife zu tanzen, oder konkreter
    als hätten sie deinen Ansichten zu entsprechen.
    Dieses ganze "Ich kann mich nicht mehr mit ihnen identifizieren, zu wenig böse, zu wenig aneckend" schreit für mich nach
    dem typischen Poser/Szenenstereotypen, dem die Musik eher Instrument ist, aber vor allem "das Feeling, das Image etc." wichtig ist,
    weil er sich damit indentifiziert und Musik als Subkultur verklärt (Kleidungsnormen, Szenentreffs, primtive sozio-psychologische Ritualik).
    Für mich sehr verächtlich - allerdings ist das wohl die primäre Triebfeder der meisten Menschen - Gruppenzugehörigkeitsgefühl, Ritualik,
    wie einst auf dem Pavianfelsen das Lausen und die Fellkluft...
    Natürlich bin ich mir bewusst, dass dier meisten kulturschaffenden Prozesse so laufen, aber wo bleibt die Selbstreflexion
    und die Frage nach den eigenen Bewegründen.
    Wer für und nach der Beurteilung anderer lebt, lebt nicht für sich selbst, so sehe ich das.

  • Hoppla! du hast meinen threat schon bis zum ende gelesen, oder? ich kann auch keine wertung über schwule/lesben finden... sehrwohl finde ich eine wertung über viele fans und formuliere meine meinung über den sinn/zweck des images, das sich rammstein gegeben haben... also kurz: pack die keule wieder ein.



    Das war eine Frage, keine "Keule", was du wohl überlesen hast.

  • Der Ausdruck "musikalische" Weiterentwicklung" wird hier und da immer wieder belächelt, weil ich denke, dass viele damit einfach die falschen Dinge verknüpfen.
    Es bedeutet nicht unbedingt, dass die Musik besser, raffinierter etc wird. (Ich finde sie weder besser noch schlechter. Rammstein machen weiterhin Musik die mir gut gefällt und ich kann nichtmal sagen welcher Album besser ist)


    Ich persönlich fände es eher peinlich, wenn ein Haufen Männer die genauso alt sind, wie meine Eltern noch immer so tun würden, als hätten sie eine aggressive Sturm und Drang Periode. Man wird älter. Und jeder der die Pubertät überlebt hat (sagen wir mal ab Anfang 20), wird zurückblicken und denken "Uuiuiui, wie haben die das nur ausgehalten?". So geht es mit jedem Jahrzehnt weiter und weiter.


    Die Bühnenshows empfand ich nie als "sensationsgeil", und mal ganz ehrlich: Wie oft sieht man die bitte im Fernsehen, oder der Zeitung? Niemand von meinen Freunden (alle langweilige Menschen ;D) scheint mitzubekommen, wann irgendetwas von Rammstein veröffentlicht wird, und es interessiert sie auch nicht. Und ich denke die "Dürfen die das überhaupt?!"-Diskussionen werden eher unter Fans geführt, als in den Medien. Da werden sie eher kurz erwähnt mit einem Satz der das Wort "schock" oder "ekel" enthält und jut is.


    Wenn man etwas mag ist es doch okay, und wenn man etwas nicht mag (und rein gar nichts an der Situation ändern kann) - wieso sollte man sich dann ständig darüber beschweren? :3



    Und meine ganz persönliche Meinung: Nehmt doch nicht alles so ernst. :)

    Lass mich raus heute Nacht. Gib nicht auf.
    Atme weiter. Atme weiter.


  • ... nachdem ich die wieder von meiner ignoliste geworfen habe, kann ich drauf antworten XD
    ich denke nicht dass es so rüberkam als hätten sie "nach meiner pfeife zu tanzen". hier im thread waren wir doch alle der meinung, dass rammstein sich über die jahre verändert haben.
    dazu gibt es zwei fraktionen: die konservative und die progressive. zahnstein z.b. findet die veränderungen aus best. gründen gut, ich finde sie scheisse. da gibt's doch überhaupt kein richtig oder falsch, das
    ist reine geschmackssache. und sowenig ich zu zahnstein sagen würde "du bist aber ein übler band arschkriecher, der alles geil findet was von denen kommt", kannst du zu mir sagen "... sie hätten nach deiner pfeife zu tanzen".
    das sie das nicht haben und schön alleine die vorstellung utopisch ist brauche ich nicht zu erwähnen.
    wo du ein kaputtes ego heraushörst kann ich auch nicht nachvollziehen. meine aussagen waren sinngemäß: sie wirken heute anders als damals - ich kann mich nciht mehr mit ihnen identifizieren. fangen wir mal so an: manche gehen als anhänger
    einer fußballmanschaft durchs leben. andere finden ihre erfüllung in sportlichen aktivitäten, kümmern sich um pflegebedürftige menschen, andre gehen voll in ihrem job auf, lesen bücher, schauen filme, oder sind eben tief in der musik im allgemeinen drinne.
    ich gehöre zur film/ musik fraktion. vor knapp 10 jahren kam ich durch rammsteinzur musik und entsprechend stark wr natürlich meine bindung. ich habe mich viel mit der musik beschäftigt, habe angefangen gitarre zu spielen, bin in bands eingetreten, hab cds aufgenommen -
    sprich: ich kam durch rammstein zu dem, was ich heute am liebsten mache. ich habe jeden tage ihre musik gehört und mich auch weiterhin mit ihnen beschäftig. jedoch wurde mir irgendwann klar, dass ich all die jahre hinweg mich lediglich aus reiner gewohnheit mit der band beschäftigt
    habe ohne zu reflektieren, ob mir überhaupt ihre mukke/ ihr image/ ihr verhalten noch gefällt und ob ich damit konform gehen kann. ich kam zu dem schluss, dass ich nurnoch die musik mag. und die erkenntnis war schwer, weil plötzlich aus deinem freizeit bereich etwas wegbricht, was du
    als selbstverständlich erachtet hast. dass die band natürlich nicht wichtiger als familie und freunde war ist selbstredend. genauso wie du feststellst, dass dein fusballverein nie mehr zu seiner alten stärke zurückfinden wird, dass du deine freundin nicht mehr liebst oder dass ein kumpel von
    dir ein richtiger arsch geworden ist (überspitzt dargestellt) musste ich feststellen, dass etwas, was ich solange ich es kenne verteidigt habe, nicht mehr mit meinen vorstellungen übereinstimmt.
    daran kann man eine emotionale abhängigkeit feststellen, gerade wenn man bedenkt, dass ich durch rammstein zur musik kam, aber kein zerstörtes ego. es ist wie bei allem im leben: irgendwann fehlt etwas (sei es im schlimmsten fall ein mensch) und man weiß: scheisse, außer erinnerungen bleibt nix mehr. das klingt jetzt ultra depressiv, aber so ist es gar nicht. mein leben hat sich auch nicht nur um rammstein gedreht - es war einfach in hobby welchem ich nicht mehr in der altbekannten form nachgehen kann.
    und wegen selbstreflexion: wenn jemand sagt: na, wer bist'n du? brüll ich ja auch nicht "ICH HÖRE RAMMSTEIN!" aber ich werde auf jedenfall musik erwähnen - und ohne rammstein wäre ich (zumindest nciht so früh) draufgekommen. insofern haben doch die 6 jungs
    zur selbstfindung geholfen, indem durch ihre musik in mir was ausgelöst wurde, mit dem ich mich indentifizieren kann und wo ich sagen kann "fuck, dude - das mache ich gerne!"
    wenn man deinen beitrag so durchliest könnte man ja meinen, dass man komplett autonom leben kann. wie soll ich denn mein "ego" ausbilden ohne vorher durch irgendwas inspiriert worden zu sein? wieviele regisseure haben schon mit 10 jahren, aufgrund eines best. filmes gewusst, dass sie das auch machen wollen? wieviele schauspieler haben nach sichtung eines filmes nichts anderes machen wollen?

    Einmal editiert, zuletzt von hudeley ()