Die gute Nachricht des Jahres 2005:
DIE KRUPPS SIND WIEDER DA
Wahrscheinlich kennt sie nur keiner mehr
deshalb will ich mal einen kurzen Überblick über diese legendäre Kultband geben:
Der Anfang: vom Hosenpunk zum Industrial à la DAF
Alles begann ca. 1981 als die Krupps sich erstmals umn Jürgen Engler (vorher bei der Punkband Male) als Trio formierten und sich an die Spitze der damals aufkommenden elektronischen Musik stellten. Sie hatten dabei nicht nur national Erfolg sondern sorgten durchaus auch international für Aufsehen und Anerkennung und werden (oder wurden?) häufig in einem Atemzug mit den Einstürzenden Neubauten und Kraftwerk genannt.
Andere sehr bekannte Bands wie FRONT242 und NITZER EBB haben offen bekannt dass sie stark von den Krupps geprägt wurden - was einiges zu heißen hat, denn gerade Front242 gelten als Meister in ihrem Genre. So wird auch allgemein anerkannt dass die Krupps mit ihren ersten Alben "Stahlwerksinfonie", "Entering the Arena" und "Volle Kraft voraus" zu Wegbereitern des EBM wurden, was ja bis heute das Steckenpferd der Gothicszene geworden ist.
Der Wandel: Metall Maschinen Musik - Industrial Metal
Anfang der 90'er wandelten sich die Krupps von einem elektronischen Trio zu einem elektrometallischen Quintett. Neben Jürgen Engler, Ralf Dörper und Rüdiger Esch wurden noch Lee Altus als Gitarrist und Darren Minter als Drummer ins Team geholt.
Ähnlich wie z.b. Ministry wurden die Krupps so von einer rein elektronischen Industrialband zu Pionieren des neu entstehenden Industrial Metal.
Das Album I markierte den Neuanfang der Band und eine musikalische Umorientierung bei der elektronische Elemente gekonnt mit immer stärker werdenden Metaleinflüssen kombiniert wurden.
Aber erst auf dem Album II (The Final Option) konnten die Krupps ihren Stil frei entfalten.
Heute sind Klassiker wie "Fatherland", "To the Hilt", "Iron Man" oder auch "Crossfire" und "Shellshocked" nahezu vergessen, aber damals haben namhafte Künstler wie z.b. die Sisters of Mercy, KMFDM, Paradise Lost, Biohazard und sogar die Ärzte (!) Remixe zu Songs von den Krupps geschrieben (siehe z.b. das Remixalbum "Rings of Steel" von 1995).
Nach dem Album III (Odyssey of the Mind) auf dem die Krupps versuchten die perfekte Mischung aus Härte und Tanzbarkeit zu finden und auf dem 1997 erschienenen Album PARADISE NOW waren die Krupps härter denn je unterwegs. Die Elektronik verschwand zunehmend im Hintergrund und wisch harten, aber öfter auch leider nichtssagenden Riffs.
Danach löste sich die Band aufgrund interner Streitereien auf.
In der Zwischenzeit: Dkay.com - Das Soloprojekt
Um das Jahr 2000 erscheint das erste Album von Englers gleichnamigem neuen Projekt Dkay.com, es ist jedoch wieder stärker elektronisch geprägt und kann an die alten Erfolge nicht anknüpfen. Auch das 2002 erschienene zweite Album wird mehr oder weniger ein Schuss in den Ofen.
Dkay.com geht im Mittelmaß unter.
2005: Die Rückkehr
Anfang/Mitte 2005 setzt sich die Band wieder zusammen um anlässlich des 25jährigen Jubiläums auf verschiedenen Festivals zu spielen.
Der Gig auf dem Leipziger WGT wird mit Kameras aufgenommen und für die VÖ einer Live DVD geplant.
Die ururalte Erfolgssingle "Machineries of Joy/wahre Arbeit wahrer Lohn" wird wiedermal zusammen mit Leuten von Nitzer Ebb neu aufgenommen und soll 2006 als Single veröffentlicht werden.
Außerdem folgt eine Clubtour die durch Russland und Schweden, 2006 aber auch durch Österreich, Deutschland und die Schweiz führt.
2005-11-19 - Club Tochka, Moscow (Russia)
2005-11-20 - Red Club, St.Petersburg (Russia)
2005-11-26 - Tinitus Festival, Stockholm (Sweden)
2005-12-17 - Green Christmas Festival, Rakvere (Estonia) more info
2005-12-30 - Dark X-Mas Festival, WERK 2, Leipzig (Germany)
2006-01-26 - Capitol, Hannover (Germany)
2006-01-27 - Kulturfabrik, Krefeld (Germany)
2006-01-28 - Factory, Magdeburg (Germany)
2006-01-29 - Kato, Berlin (Germany)
2006-01-31 - E-Werk, Erlangen (Germany)
2006-02-01 - Backstage, Munich (Germany)
2006-02-02 - Planet Music, Vienna (Austria)
2006-02-03 - Orpheum, Graz (Austria)
2006-02-04 - Z7, Pratteln (Switzerland)
2006-02-05 - Halle 2, Hanau (Germany)
Meine Empfehlung:
UNBEDINGT HINGEHEN!
Die Krupps sind eine megageile Band und wer weiß wann man nochmal die Gelegenheit bekommt sie Live zu sehen!
Ich für meinen Fall werde auf jeden Fall zum Konzert nach Hanau gehen.
[size=0]Live aus Moskau 2005[/size]
Info am Rande:
Für Rammsteiner ist die Band deshalb so interessant weil ihr Sound der frühen neunziger Jahre auch Rammstein in ihrer Anfangsphase maßgeblich beeinflusst haben.
Herzeleid klingt musikalisch teilweise durchaus wie eine härtere Version von II The Final Option gepaart mit dem Sprechgesang von Laibach.
Songs die besonders an Rammstein erinnern sind u.a.
Iron Man und Bloodsuckers, hört aber auch mal bissle genauer auf den Riff von "Dawning of Doom" und denkt dabei mal an WIDBIFS