Musikvideo zu "Deutschland" [VÖ:28.03.2019]

  • ^^

    Klang es? So aufopfernd war der doch nicht.

    Na doch! Es lag ihm doch seit der endgültigen Abfuhr an der Kunstschule außer dem deutschen Volk nichts mehr anderes am Herzen.
    Was er dann 1945 mit dem "Nero-Befehl" und in etwa "Wenn das Volk,den Krieg, den es wollte, nicht gewinnen kann, dann ist es auch nicht wert zu leben!" nochmal ganz ganz ganz klar untermauert hat. :3

  • Kennt jemand dieses Buch von 1985 ? "Wollt ihr den totalen Tanz?"

    Hermann Langer: "Wollt ihr den totalen Tanz? Streiflichter zur imperialistischen Manipulierung der Jugend" im Softcover

    Verlag Neues Leben, Berlin 1985

    https://www.ddr-museum.de/de/objects/1018805

    Ich wette Till Lindemann hat es zuhause bei sich stehen bsw, hat es zumindest mal gelesen :)


    In dem Buch soll fu.a olgende Textzeile zu einem Punksong bsw. generell stehen und anfangen :

    (Ich selbst besitze das Buch nicht )


    Zitat
    Du, Ich, Wir, Ihr
    Du (übermächtig, überflüssig)
    Ich (Übermenschen, überdrüssig)
    Wir (wer hoch steigt, der wird tief fallen)
    Ihr (Deutschland, Deutschland über allen)
  • Süßkind


    "Soll drin stehen". Du unterstellst ihm, er habe die Zeilen übernommen/ abgekupftert/ Plagiat begangen und kannst es nicht einmal belegen. Kein schöner Stil, oder?


    Trink das Schwarz in tiefen Zügen :kaffee:

  • Vorwerfen ?

    Ich frage ja hier extra nach ob jemand das Buch hat weil es mich interessiert

    Wir wissen er liest viele Bücher und bezieht oft Passagen oder Stellen mit ein , aus denen er diese zu einem neuen Wust vermischt der dann im anderen Kontext einen völlig neuen Sinn ergibt

    Bibelstelle in Wiener Blut...Wanderst Du im...

    Brecht -Haifisch

    Ich tu dir weh-American Psycho Stelle

    Auferstanden aus Ruinen

    Anlehnungen bsw. Gottfried Benn

    Edit Piaf Frühling in Paris

    We are Living in America

    Patrick Süßkind -Du riechst so gut

    Effi Briest Roter Sand

    Hier könnte es wenige Zeilen eines DDR Punksong sein mit Bezug auf eben diese , der jetzt für ein gesamtes Deutschlandied benutzt wird, das finde ich lustig und interessant

  • Zum Video noch :

    Bei der RAF Szene wo Lindemann als Ulrike Meinhoff agiert , genau dort singt er übrigens direkt in die Kamera in Großaufnahme die für viele Kritiker die als entkräftende NS Zeit so wichtige Zeile "meine Liebe kann ich dir nicht geben", hier wird unbemerkt (ganz gemein ) eigentlich die linksterroristische Szene zitiert. Video 4.28-4.30 Minute

  • Ja, Till ist auch kein Universalgenie und lässt sich inspirieren. Ich finde die darausfolgenden Umdeutungen bzw Umdichtungen deutlich genialer als zB die Wortspielchen von Herr Manson.

    Ich finde das auch gut, sowas mache ich privat manchmal im Umgang und Gespräch mit Bekannten auch . iDenke das kennt fast jeder irgendwie der sich mit Popkultur beschäftigt


    Würde mich nicht wundern wenn der vermeintliche Song 11 des Album Tellyman , ähnlich wie Frühling in Paris deswegen sich auf ganz andere Weise Neues und geichzeitig als Hommage auf Harry Belafontes Mister tallyman, tally me banana, bezieht

  • Wenn du schon das Kotzen kriegst wenn DEUTSCHLAND! gebrüllt wird, dann gehst du an den Stellen wo eigentlich "Deutschland, Deutschland über alleN" gesungen wird wohl lieber aufs Klo und hälst dir die Ohren zu. Da wird es absehbar vermehrt zu Textschwächen kommen.

  • Zum Video noch :

    Bei der RAF Szene wo Lindemann als Ulrike Meinhoff agiert , genau dort singt er übrigens direkt in die Kamera in Großaufnahme die für viele Kritiker die als entkräftende NS Zeit so wichtige Zeile "meine Liebe kann ich dir nicht geben", hier wird unbemerkt (ganz gemein ) eigentlich die linksterroristische Szene zitiert. Video 4.28-4.30 Minute

    Hmm stimmt...und das andere Mal singt er es als KZ-Häftling am Galgen. Ich rufe sofort Jens Balzer an, da ist doch noch ein weiterer Rammstein-Verriss drin.


    Btw...ob es Zufall ist das ausgerechnet Paul von Nazi-Richard als erstem der Block weggetreten wird? Die beiden schienen ja in den vergangenen Jahren des öfteren Mal bandinterne Antagonisten zu sein.

  • Ganz ehrlich, irgendwie widersprichst du dir selbst. Einerseits sagst du, Deutschland ist eins der tollsten Länder überhaupt, andererseits widerstrebt es dir, dieses Empfinden auch offen kundzutun, selbst bei einem Lied, das eher kritisch ist, aber erst recht positiv gemeint beispielsweise am Nationalfeiertag. Du findest es sogar abstoßend (findest du es auch abstoßend, "Europa!" zu schreien? Und wenn nicht, wo liegt der Unterschied?)


    Und warum? Aufgrund der "düsteren Vergangenheit". Ich weiß natürlich, worauf du anspielst. Aber ich stell mich mal ganz blöd und frage: Warum sollte unsere Vergangenheit düster bzw. negativ sein? Klar, wir hatten 12 Jahre Nazi-Reich und im Osten dieses Landes 40 Jahre DDR-Regime. Das ist allerdings in einer - je nach Ansatzpunkt - über tausendjährigen Geschichte rein zeitlich betrachtet eher wenig. Man kann nun hinzufügen: Das Mittelalter war ja auch "düster" und der Absolutismus sowieso eine Unterdrückung (kann ich voll nachvollziehen) und wir hatten etliche lange Kriege (Dreißigjähriger, Siebenjähriger, Napoleonische Kriege, Einigungskriege, Erster und Zweiter Weltkrieg) und im 14. und 19. und teils auch im 20. Jahrhundert gab es Hungersnöte. Dann muss man aber entgegenhalten: Wo war denn dies nicht so? War das französische, englische oder spanische Mittelalter "heller", ganz zu schweigen vom russischen oder orientalischen? War der Absolutismus in Deutschland schlimmer als in Frankreich? (Nein, eher weniger, z.B. waren die Preußischen Könige aufgeklärter als die Französischen). Gab es in unseren Nachbarländern weniger Kriege? Ja, gab es, aber v.a. aufgrund unserer Mittellage, die uns für Durchmärsche prädestiniert. Abgesehen davon hatten Franzosen und Engländer sogar einen Hundertjährigen (!) Krieg und der hießige Dreißigjährige wurde wesentlich von ausländischen Mächten (Frankreich und Schweden) geführt. Auch wenn es politisch unkorrekt sein mag, aber am Ersten Weltkrieg trug Deutschland so ziemlich die kleinste Schuld von allen. Und gab es in anderen Ländern keine Hungersnöte? Siehe Irland. Und was schwere staatliche Verbrechen angeht, erinnere ich nur mal an die Sowjet-Verbrechen in Russland, den belgischen Völkermord im Kongo, die britischen Verbrechen in Südafrika, die Quasi-Ausrottung indianischer Ureinwohner oder den türkischen Völkermord an den Armeniern - alles übrigens genauso in der nach-aufgeklärten Zeit passiert wie "unser" großer Mord, der zwar in Sachen technisch-kalter Exaktheit bislang einzigartig ist, aber in anderen Punkten wiederum nicht.


    Und jetzt kommt noch ein Punkt hinzu: In jeder Epoche gibt es Positives und Negatives, nennen wir es Ying und Yang, meistens halten sie sich die Waagschale. Das Mittelalter hat uns eine großartige Kulturleistung beschert, von der wir heute noch Literatur und Architektur bewundern dürfen. Die Reformation hat dieses Land zwar leider religiös gespalten, aber auch Erneuerungsprozesse einer erstarrten Kirche geweckt. Während des "schlimmsten" Absolutismus fand die Aufklärung statt und wir wurden durch Renaissance-, Barock- und Rokoko-Kultur sowie klassische Literatur und Musik bereichert. Die Napoleonischen Kriege waren ein Kampf um die Freiheit, auf die Mitte des 19. Jahrhunderts geht unsere längste demokratische Tradition zurück, Bismarck hat unser Land großartig vor gefährlichen Kriegen bewahrt. Selbst so eine harte Phase wie 33 - 45 hatte was Gutes: Menschen haben sich im Widerstand gegen das Regime betätigt bis zum Opfer ihres Lebens. Andere haben aus Mitleid mit Juden und anderen Entrechteten denen Gutes getan. Und hinterher haben wir Deutschen angepackt, unser Land wieder aufgebaut und das Wirtschaftswunder vollbracht - und ganz nebenbei endlich einen etwas dauerhafteren demokratischen Staat geschaffen. Und auch die DDR ist gefallen, als mutige, nach Freiheit sehnende Bürger auf die Straße gingen und uns die Weltlage etwas glücklich in die Hände gespielt hat. Vom Heute schweige ich mal, weil es immer schwer ist, etwas Aktuelles so zu bewerten wie etwas Historisches - man weiß nicht, was rauskommen wird.


    So sehe ich das und glaub mir, ich studiere ja selbst Geschichte und hab mir lange Gedanken über diese Themen gemacht. Ich kann natürlich auch nachvollziehen, dass man mit seiner Geschichte hadert und es einem oft schwerfällt, das eigene Land quasi "frisch-fröhlich" ohne Bauchschmerzen zu lieben. (Andererseits ist das selbst in menschlichen Beziehungen meist genauso.) Aber was ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann und was uns auch nicht gut tut, ist diese fast schon psychotische Negativsicht auf unser Land - ich glaube übrigens, dass die auch ganz bewusst von entsprechender Stelle geschürt wird. Stell dir mal vor, jemand sagt dauernd über sich selbst: Ich bin schlecht, ich hab es nicht verdient, eine eigene Identität zu haben, ich habe gesündigt, ich bin schuld usw. So jemanden schickt man zum Psychotherapeuten! Und wenn der einigermaßen was taugt, wird er ihm seine Komplexe nicht noch verstärken, sondern versuchen, ihn davon zu befreien.

    Oder anders ausgedrückt: Wir müssen endlich wieder eine entspanntere Sicht auf uns und unser Land bekommen und insgesamt wieder die Einbettung des freien Individuums in Kollektivbezüge, nicht nur in eine allumfassende Menschheit, sondern auch in Familie, Dorf und ja auch Volk und Nation hinkriegen. So wie es in anderen Ländern ganz selbstverständlich ist.


    Und wieso trägt Stolz auf das Eigene automatisch zur Ablehnung des Fremden bei? "Unreflektiert", wie du schreibst, ist natürlich immer schlecht, aber darum geht es ja gar nicht. Ich bin z.B. Fan von Gladbach, aber warum sollte ich deswegen Freiburg oder Hertha "scheiße" finden? Und klar, natürlich entwickeln sich Rivalitäten (in meinem Fall etwa Köln), aber selbst da bin ich weit davon entfernt, einen Hass gegen diesen Verein oder seine Fans zu empfinden. Und genauso bei anderen Nationen: Es gibt welche, die mag man mehr, andere weniger, aber jede Nation und jedes Volk haben selbstverständlich ihr Recht auf Leben und Bestehen und Hass empfinde ich gegen keine einzige davon. Ein solcher, reflektiert-toleranter, absolut nicht-chauvinistischer Patriotismus ist doch etwas Positives. Anders ausgedrückt: Ich liebe Deutschland, weil es MEIN Land ist, nicht weil es objektiv höherwertiger wäre als alle anderen Länder. Ich liebe doch meine Familie auch genau deswegen, weil es MEINE Familie ist, und nicht, weil ich der Überzeugung wäre, andere Familien wären alle minderwertig. Und aus dieser besonderen Liebe für das Eigene - ohne das Eigene zu lieben, kann man übrigens auch das Fremde nicht achten - entsteht Loyalität zu diesem Eigenen.


    So und jetzt - bevor man unterstellt, ich würde hier das Thema verlassen - die Überleitung zum Rammstein-Lied. Ich war ehrlich gesagt bislang etwas enttäuscht, weil es mir doch schien, dass Rammstein hier mit allerlei Klischees die deutsche Geschichte ganz schlechtmachen und damit Vaterlandsliebe für verkehrt erklären wollen - und weil das auch von den meisten Medien und vielen Fans (häufig zu deren Erleichterung) auch so verstanden wurde. Auf Facebook musste ich sogar lesen, dass jemand das Lied zum "Antifa-Song" erklärt hat.

    Aber ein paar Dinge lassen dieses Urteil dann doch wieder nicht so klar und eindeutig erscheinen. In einem Beitrag in der Rammstein-Gruppe auf Facebook habe ich eben gelesen, dass einer das Lied als Abrechnung mit unserem verkrampften Deutschlandbild sieht.


    Ich bin mir selbst mittlerweile unschlüssig, ob man es nicht auch so lesen kann. Was sagt ihr? Seht ihr in dem Lied eher den Aufruf zum Nicht-Lieben Deutschlands aufgrund seiner dunklen Vergangenheit oder eher eine Abhandlung über genau die verkrampfte Sichtweise, die ich oben beschrieben habe und wie sie auch - bitte nicht übel nehmen - der User "pule" offenbar besitzt, nur eben eine Abhandlung aus der lyrischen-Ich-Perspektive, wie meistens bei Rammstein-Texten ohne eine unmissverständliche Botschaft? Oder bleibt es offen?

  • Ganz klar letzteres, es skizziert für mich genau die verkrampfte Zerrissenheit beim dem Thema, die du ja auch beschrieben hast, sowohl im Land als wohl auch in der Band selbst.


    IMHO übrigens ein toller Beitrag, vielen Dank.

  • [...]

    So und jetzt - bevor man unterstellt, ich würde hier das Thema verlassen - die Überleitung zum Rammstein-Lied. Ich war ehrlich gesagt bislang etwas enttäuscht, weil es mir doch schien, dass Rammstein hier mit allerlei Klischees die deutsche Geschichte ganz schlechtmachen und damit Vaterlandsliebe für verkehrt erklären wollen - und weil das auch von den meisten Medien und vielen Fans (häufig zu deren Erleichterung) auch so verstanden wurde. Auf Facebook musste ich sogar lesen, dass jemand das Lied zum "Antifa-Song" erklärt hat.

    Aber ein paar Dinge lassen dieses Urteil dann doch wieder nicht so klar und eindeutig erscheinen. In einem Beitrag in der Rammstein-Gruppe auf Facebook habe ich eben gelesen, dass einer das Lied als Abrechnung mit unserem verkrampften Deutschlandbild sieht.


    [...]


    Naja also wenn man nun mal die Vergangenheit der Band und ihrer Mitgleider miteinbezieht, sowie die Aussagen in Interviews der letzten Jahre, pendelt es sich durchaus exakt zwischen diesen beiden Positionen ein (Eine gewisse Abscheu Vs. das Hadern mit einer Identität).


    Ein besonders positives Bild des Landes haben, zumindest Flake und Till nicht unbedingt; dass bei den beiden die Brecht-Zitate noch von Herzen kommen, sollte eigentlich jedem klar sein, der sich nicht gänzlich in sein Wunschdenken der ewig neutralen Band verliert - aber gerade deswegen haben seit LIFAD wohl auch so viele gemeckert, dass die Band sich zu präsent gibt und entmystifiziert (man siehe eben Flakes Auftritte; oder aber auch Till; siehe das Rolling Stone Interview 2011) ; was nich darf, kann ja nicht sein.

    Als Paul mal sagte, sie seien "linke Patrioten" war das glaube ich ernster gemeint, als so manche es wahr haben wollen.
    Das Lied ist definitiv keine Hasshymne, aber eben auch alles andere als ein Aufruf zum Hurra-Patriotismus á la Fußballstadion oder zur Trivialisierung unserer Vergangenheit. "Überheblich" und so...

    „Könnte es sein, dass Alter und Erfahrung mit Intelligenz und moralischer Reife wenig oder gar nichts
    zu tun haben? Dass es auch nichts hilft, tausend Jahre alt zu werden, wenn man blöde geboren wurde?“


    Einmal editiert, zuletzt von Zahnstein ()

  • Ganz klar letzteres, es skizziert für mich genau die verkrampfte Zerrissenheit beim dem Thema, die du ja auch beschrieben hast, sowohl im Land als wohl auch in der Band selbst.


    IMHO übrigens ein toller Beitrag, vielen Dank.

    Da bedanke ich mich sehr! :)


    Dazu könnte auch passen, dass Henryk Broder, der selbst sogar Jude (sollte sich Frau Knobloch mal hinter die Ohren schreiben), aber nun wirklich kein Antideutscher ist, das Video auf der Homepage der Welt sehr lobt. (Ich verlinke jetzt mal nichts, weil ich nicht weiß, ob man das darf). Leider ist das Ganze bei "Welt+" nicht für jeden einsehbar. Mich würd aber interessieren, was der gute Mann so an Argumenten bringt, denn Broder schreibt oft gute Kommentare. Also sollte jemand hier "Welt+" haben und das Ganze argumentativ zusammenfassen können, immer gern her damit! ;)


    @ Zahnstein: Sehe ich grundsätzlich ähnlich, vielleicht mit Ausnahme dessen, dass sie kein besonders positives Deutschlandbild haben - zumindest im Kontext der Aussage Pauls, an die ich auch schon denken musste: "Hurra-Patriotismus" und Trivialisierung mal außen vor gelassen, das ist selbstverständlich nicht der Fall, aber wenn sich jemand als "Patriot" bezeichnet, geh ich mal davon aus, er mag sein Land grundsätzlich, ungeachtet aller Probleme und Zweifel. Ob "links" oder nicht ist hier doch eher nebensächlich, denn - hier gebe ich Paul recht - eigentlich kann ja jeder Patriot sein, auch ein Linker.


    (Übrigens waren die Anhänger der deutschen Nationalbewegung Mitte des 19. Jhdts. auch tatsächlich nicht nur Patrioten, sondern aus damaliger Sicht auch "Linke" - dahingestellt, dass ein Großteil der heutigen Linken damit wohl nicht mehr viel zu tun hat oder zu tun haben will...)

  • Sprecher des israelischen Außenministeriums fordert das Video zu löschen.

    https://www.msl24.de/promis/ra…zu-loeschen-11880734.html

    Ach naja, schon über Paul Celans Todesfuge haben sich damals die Leute brüskiert...gut, vielleicht kam die Todesfuge auch a little bit too soon; aber wenn man nicht über solche Dinge redet, was bleibt dann davon? Hier wachsen jetzt Generationen heran, deren Großeltern mit alldem nichts mehr zu tun haben; die letzten Zeitzeugen sterben uns weg und es wird ein Jahrhundert kommen, da ist das alles so weit weg, wie die im Video dargestellte Schlacht im Teutoburgerwald; wenn man das Thema nicht angeht, mündet das irgendwann zwangsweise in Revisionismus. Und Dinge zu sehen, dargestellt zu bekommen ist immer nochmal eindrucksvoller, als sie zu lesen.


    Wenn man 6 Millionen liest, ist das eine sehr abstrakte Zahl - aber wenn du Fotos von Leichenbergen und Lagerinsassen siehst, kommst du dem ganzen wesentlich näher. Darstellen, sehen, hören; das sind die Dinge die sich in deinen Körper brennen; Zahlen und Fakten bleiben dir maximal "nur" im Gedächtnis - jeder der schonmal in einer Gaskammer gestanden hat, weiß, was für ein betäubends, grauenhaftes Gefühl das ist. Bei Schindlers Liste kamen mir beim ersten Mal damals die Tränen - da ist es rotzegal, ob es sich um einen "Unterhaltungsfilm" handelt, der Effekt war gigantisch

    Ohne die künstlerische Darstellung und Verarbeitung geraten solche Bilder, Themen und Diskussionen in Vergessenheit - und die Darstellung von Rammstein ist ja auch durchaus respektvoll im Video - ich sehe das als Beitrag zum gesamten Dialog, welcher vielleicht auch wieder neue Generationen an das Thema anschaulich heranführt und so eben der Trivialisierung entgegenwirkt.

    „Könnte es sein, dass Alter und Erfahrung mit Intelligenz und moralischer Reife wenig oder gar nichts
    zu tun haben? Dass es auch nichts hilft, tausend Jahre alt zu werden, wenn man blöde geboren wurde?“


  • Teutone : Respekt für deinen Beitrag. Sehr gut geschrieben.

    Zu deiner Frage: ich empfinde das Gesamtpaket aus Video und Lied als eine Verarbeitung der deutschen Geschichte und der "kaputten" Liebe zu Deutschland. Man darf die Geschichte nicht vergessen, nur so kann man daraus lernen. Aber müssen wir deswegen für immer verdammt bleiben, weil wir hier geboren wurden? Es ist vielleicht an der Zeit ein wenig positiver zu Deutschland zu stehen, es so von innen zu stärken. Das Ganze ohne den falschen Leuten "Futter" zu liefern.

    Nur so kann ich mir die Hysterie erklären, die wenige Idioten mit politischen Aussagen auslösen. Deutschland ist verunsichert und wird sofort panisch. Das hat ein gesundes Land nicht nötig. Man sollte sich seiner selbst einfach bewusst sein, respektvoll und positiv denken; dass gilt für alle Menschen. Egal welcher Nation.

    "Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter" - Al Bundy