Rammstein in den Medien [Sammelthread]

  • Klär mich bitte kurz auf. Ein cooles sw Bild von Till und ein Truckvideo sind jetzt wo genau eine Verarschung - außer am Fan?


    Trink das Schwarz in tiefen Zügen :kaffee:

  • Klär mich bitte kurz auf. Ein cooles sw Bild von Till und ein Truckvideo sind jetzt wo genau eine Verarschung - außer am Fan?

    Keiner von uns kennt die wahre Geschichte dahinter, sind alles nur Vermutungen. Daher maße ich es mir mal nicht an über die Aktion zu urteilen.

    Wenns ernst gemeint war oder eben nicht. Tut ja niemanden weh oder?

  • Schade, dass Richard weg ist. Würde mich nicht wundern, wenn ihm der Mist zu bunt geworden ist... Fake-Accounts einzelner Rammsteinbandmitgleider gibt es auf IG wie Sand am Meer.

  • Gestern erschien im Musikblog des Schweizer Radiosenders SRF 3 anläßlich des neuen Albums ein Artikel, der es wert ist, hier verewigt zu werden: ist er doch äußerst originell. Rammstein, so der Verfasser gleich im ersten Satz, seien "keine Nazis". Dennoch spreche er "ungern mit Leuten über Rammstein"; denn er finde "bedingungslose Rammstein-Fans genauso schwierig wie Leute, die Rammstein und ihr Schaffen als komplett wertlos abstempeln". Doch Leser, die jetzt auf einen sachlich geschriebenen Text eines kompetenten Autors hoffen, werden sogleich enttäuscht. Gregi Sigrist zählt nämlich zu all den bedeutenden Musikexperten, die Rammstein zwar ein gewisses Maß an Intelligenz und Können attestieren, sie jedoch "langweilig" finden. Gregi begründet dies so:

    Zitat

    Musikalisch bieten Rammstein schlagerhafte Heimatgefühle

    Auch wenn Rammstein ihre Klangbilder weiterentwickeln, bleiben sie im Grundgerüst bei Kompositionen, die sich im Bereich von zentrierten Elfmetertoren ohne Torwart bewegen. Geschossen wird scharf, gezielt und risikolos. Immer schön tief rein in die populären offenen Wunden der Gesellschaft. Irgendwie Boulevard.

    Das ist alles, was Gregi zur Musik zu sagen hat, weil er ganz offensichtlich nichts von Musik versteht. Doch es gibt ja noch die Texte. Und was hat er daran auszusetzen?

    Zitat

    DEUTSCHLAND / RADIO / ZEIG DICH / AUSLÄNDER / SEX / PUPPE / WAS ICH LIEBE / DIAMANT / WEIT WEG / TATTOO / HALLOMANN. Wo ist das schwache Wort? Richtig. Nirgends. Wo sind die starken Wörter? Überall. Hier fliegen mir elf Songs in Form von überentwickelten Düsenjets entgegen.


    Alles ist gross und stark und mächtig und wichtig und … wirklich? Nein. Nicht wirklich. Aber diese Band ist im Kern zu laut, um den leisen Zwischentönen den Platz einzuräumen, den sie verdient hätten.

    Ja kennt denn Gregi Sigrist die Klassiker der Popgeschichte nicht? Die wimmeln von starken Wörtern und von starken Bildern, und die bedeutendsten darunter wurden seit 1955 von besorgten Bürgern und linientreuen Linken als diabolischerLärm empfunden. Heartbreak Hotel! Jailhouse Rock! Summertime Blues! I Can't Get No Satisfaction! Help! My Generation! River Deep - Mountain High! I Feel Free! All Along The Watchtower! Whole Lotta Love! Lust For Life! Anarchy In The UK! ... und so weiter, immer weiter.


    Und kennt denn Gregi Sigrist die klassische Musikgeschichte nicht? Franz Schubert (und weiß Gott nicht nur der) hat ein Jahr vor seinem frühen Tode Texte eines Dichters aus Dessau vertont, die wegen ihrer morbiden Düsterkeit nicht nur dem alten Goethe nicht behagten. Diese - so der Meister - "Lazarettpoesie" liest sich noch heute so, als wäre sie 1827 von Till Lindemann geschrieben worden:


    Wie hat der Sturm zerrissen

    Des Himmels graues Kleid !

    Die Wolkenfetzen flattern

    Umher im matten Streit.


    Und rote Feuerflammen

    Zieh'n zwischen ihnen hin;

    Das nenn' ich einen Morgen

    So recht nach meinem Sinn !


    Mein Herz sieht an dem Himmel

    Gemalt sein eig'nes Bild -

    Es ist nichts als der Winter,

    Der Winter kalt und wild !


    Was für unerträglich starke Wörter! Und dann noch dieser Lärm auf dem Klavier und das Gegröle des Sängers! Nach der Uraufführung von Schuberts Winterreise (alle Texte gibt es hier) hätte sich Gregi 1828 wie folgt vernehmen lassen, freilich in schönerem Deutsch: "Wenn das Wort Gänseblümchen ein Reizwort wäre, gäbe es längst ein Schubert-Lied mit diesem Titel. Der Text? In etwa so: Ich seh dich. Ich knick dich. Ich stell dich ein. Du bist allein. Gänseblümchen." Da er jedoch im 21. Jahrhundert lebt, schrieb er über Rammstein:


    Zitat

    Ich bin mir übrigens sicher: Wenn das Wort „Gänseblümchen“ ein Reizwort wäre, gäbe es längst einen Rammstein-Song mit diesem Titel. Der Text? In etwa so:


    Ich seh dich. Ich knick dich. Ich stell dich ein. Du bist allein. Gänseblümchen.

    Das kann man wirklich knicken.

    "Was Rammstein machen, ist Kunst, und als solche sollte man sie rezipieren." (Torsten Rasch, Komponist, Rolling Stone 12/2011, S. 102)

  • Eig sollte das nicht einfach zu fälschen sein. Komische Sache.


    Vllt gab's eine Bandchallenge, wer am beliebtesten ist. :]


    Trink das Schwarz in tiefen Zügen :kaffee:

  • An so etwas in der Art hab ich auch gedacht.... Es ist ja schon merkwürdig, dass Accounts auftauchen mit 1-2 Bildern, jeden Tag ein anderes Mitglied und diese kurze Zeit später wieder gelöscht werden.....

  • Gestern erschien im Musikblog des Schweizer Radiosenders SRF 3 anläßlich des neuen Albums ein Artikel, der es wert ist, hier verewigt zu werden: ist er doch äußerst originell. Rammstein, so der Verfasser gleich im ersten Satz, seien "keine Nazis".

    Es ist, mit Verlaub, mehr als peinlich und hinterwäldlerisch, im Jahre 2019 immernoch Rammstein mit Nazis in Verbindung zu bringen.
    nuff said.

  • Es ist, mit Verlaub, mehr als peinlich und hinterwäldlerisch, im Jahre 2019 immernoch Rammstein mit Nazis in Verbindung zu bringen.
    nuff said.

    Du hast dir den Artikel nicht durchgelesen, oder?

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