Es ist, mit Verlaub, mehr als peinlich und hinterwäldlerisch, im Jahre 2019 immernoch Rammstein mit Nazis in Verbindung zu bringen.
nuff said.
Leider ist damit nicht genug gesagt, denn es gibt immer wieder Leute, dir, nur wenige Stunden nach dem Ende des Konzerts in Bern, erschien in der Neuen Zürcher Zeitung dieser Artikel des auch aus Funk & Fernsehen bekannten Historikers Michael Wolffsohn, der alle mir bekannten Anti-Rammstein-Tiraden aus den vergangenen 25 Jahren sogar noch übertrifft. Ich erspare es mir und euch allen, den Artikel zu analysieren.
Wer will, kann darüber hinwegsehen. Doch wenn sich ein Historiker wie Wolffsohn ausführlich über Rammstein äußert, geht es eben nicht nur um Kunst, sondern vor allem um Politik, genauer: um die Kunst- und Meinungsfreiheit. Und das betrifft uns alle, denn seit dem Mauerfall war sie noch nie so bedroht wie heute. Deshalb ist es wichtig, sehr genau zu registrieren, was die Meinungsmacher auf beiden Seiten des politischen Spektrums über Rammstein schreiben. Daß radikale 'Linke' sie für 'rechts' oder gar für 'Nazis' halten, weiß inzwischen jeder. Doch Wolffsohn ist kein 'Linker', sondern zählt zu den 'Konservativen'. Für ihn sind Rammstein Linksfaschisten. Zwar vermeidet er das Wort, doch es lugt hervor aus allen Zeilen.
Auch diesen Angriff werden Rammstein überleben. Allerdings befürchte ich, daß die Kunst, wie wir sie heute noch kennen, nämlich als das Reich der Freiheit, den Eiferern zum Opfer fallen könnte, wenn wir uns gar zu sicher fühlen. Die Zensoren lauern überall, auch im Jahre 2019.