Rammstein (Album 7) // VÖ 17.05.2019

  • "Diamant" ist sehr nichtssagen. am Ende gibt es eine kleine Augenzwinkernde Zeile mit dem "nur ein Stein" quasi sie ist von Außen schön wie ein Diamant aber ihr innereses ist eben ...naja...nur ein hohler Stein. ich find den Song nicht besonders. Aber dadruch dass er so kurz ist, er geht ja nur 2 min, stört er mich auch nichzt also ist er als "Lied für dazwischen" völlig ok


    "Weit weg" ist ein Song der mir muskalisch sehr gut gefällt. ic h mag diese abgespacte Melodie. nur tue ich mcih textlich schwer, weil ich den text nach erstmaligem hören belanglos finde aber auch glaueb dass da mehr dahinter steckt. Da würde ich mir gerne noch zeit nehmen den Song zu reszensieren da ich da nich nciht alles verstanden habe. Es scheint aj auch um einen Jungen mit Brillengläsern (vielleicht ein Spanner ?!? oO) zu gehen usw. Wie gesagt: Den will ich noch paar mal hören bis ich hier ne volle Wertung ergänze.


    Was ich aber sagen kann: durch die Balladen fällt speziell der zweite Teil des Albums extrem ab. Sie sind zu gleich. In "Was ich leibe" singt zill dass sterben muss was er liebt und dann in "Diamant": Was ich nicht lieben kann muss ich hassen - das ist fast dasselbe. In "DiamanT" beschreibt er wuie eine schöne Frau ansieht und in "weit weg" eben auch. dadurch zieht sich dieses "Ich liebe dich aber krieg dich nicht" Thema extrem in die Länge und macht das Album sehr langartmig. insegsammt gibt es gut auch krative Ansätze ("Deutschland" "Ausländer") aber das Album schafft es nicht als Gesamtkunstwerk, eben als "gazes AlbuM" wies zb ein "Mutter" geschafft hat zu überzeugen. So das war meine Rezie. Eventuell wird noch später Zeugs ergänzt.


    Danke für Alle die bis hierhin durchgehalten haben:

    Hier nochmal kurz die Gesamtwertung ;)


    1. Deutschland 10/10

    2. Radio 7,5/10

    3. Zeig dich ! 8,5/10

    4. Ausländer 10/10

    5. Sex 5/10

    6. Puppe 10/10

    7. Was ich liebe... 4,5/10 (Orginalversion: 8/10)

    8. Diamant 4,5/10

    9. weit weg 8,5/10

    10. Tatoo 5/10 (Musik/Gesang: 8,5/10//Text leider nur 3/10)

    11. Hallomann 9/10


    Thats it ! ;)

  • chaoswaechter Ich habe deine Beiträge zusammengefügt und Zitate drum rum gemacht, damit es etwas übersichtlicher wird, da deine Beiträge wirklich sehr lang sind.

    Wir freuen uns immer über Beiträge mit Substanz, aber beim nächsten mal bitte etwas kürzer fassen. Oder einen eigenen Thread aufmachen, wenn du viel zu sagen hast ;)

  • Es wird wie erwartet von Mal zu Mal besser... ich glaube um es in die komplette Diskografie einzuordnen muss es dann doch noch ein bisschen reifen!


    Finde erstaunlich, dass LIFAD hier so oft als schlechtestes Album betitelt wird. Finde ich irgendwie gar nicht sondern das is bei mir tatsächlich mit weitem Abstand Rosenrot...

  • DHL musste die Tour in der mein Paket ausgeliefert wurde aus (vermutlich) betrieblichen Gründen abbrechen. Kommt also wohl erst morgen

    Also erstmal zu Spotify!

  • So eben gekauft und durch gehört:

    Deutschland & Radio: bereits bekannt und sehr gut

    Zeig: Ein Highlight, wird für mich ein klassiker!

    Ausländer: catchy & eingänging, hat irgendwie einen guten „groove“

    SEX: riff find ich sehr geil, refrain gefällt mir eher nicht so

    Puppe: puuuh hab vorher viel zu gelesen und ja...stimmt...ein Meisterwerk

    Was ich liebe: stand jetzt solider song, nicht mehr, nicht weniger

    Diamant: Ballade halt, nicht mein Ding

    Weit Weg: erzeugt eine geile Atmosphäre, wird gegen Ende heavy, gefällt mir

    Tattoo: FETZT!! Von der Sorte hätte ruhig ein Song mehr auf der Platte sein dürfen (meckern auf hohem Niveau)

    Hallomann: guter, kranker Abschluss des Albums

  • Also meinem Sohn gefällt die CD.... Er läuft tanzend durch die Wohnung.... "Puppe" schalte ich aber immer weg 🙈

  • Also meinem Sohn gefällt die CD.... Er läuft tanzend durch die Wohnung.... "Puppe" schalte ich aber immer weg 🙈

    Soso Puppe geht aber Ausländer und Sex sind okay? :kopfkratz:

    Mein Fazit:
    Ein solides Album. Klar ist es poppiger als LIFAD, aber LIFAD war ja auch (in meinen AUgen) das härteste Album das Rammstein produziert haen (Till "brüllt" viel, viel Doublebass, viele düstere Songs) von daher ist aus meiner Sicht ein faires Verhältnis schwierig.

    Mir gefällt es. Diamant find ich jetzt nicht so pralle, so stumpfe Balladen wie eben Diamant oder Ein Lied sind halt nicht mein Ding. Ich mag Power-Balladen (Rammstein-Beispiel: Mutter, Ohne Dich) da schon eher. Favoriten sind aktuell wohl Puppe und Ausländer

    Was ich liebe ist zwar nicht schlecht aber wirkt halt so ungewohnt weil man auch fast 10 Jahre die Demo kannte (zugegeben ich weiß nicht mehr ganz genau wann sie geleaked wurde,Punkt bleibt aber der selbe). Wobei ich keinesfalls sagen will das die "fertige" Version schlecht ist.

  • Um jetzt hier nicht als Rabenmutter abgestempelt zu werden, ich hatte bisher nur die ersten zwei Songs an... Jetzt ist die Musik eh aus 🤷🏻‍♀️

  • Mit zwei Jahren ist er eh noch zu klein die Lieder in ihrem Sinnn zu erfassen...^^

    Erstens das ( er ist aber erst in 3 Monaten 2 jahre) und die Musik, die teilweise im Radio oder auf Musiksendern gespielt wird ehrlich gesagt viel bedenklicher..... Aber gut, das isr ein komplett anderes Thema 🤷🏻‍♀️

  • Mit zwei Jahren ist er eh noch zu klein die Lieder in ihrem Sinnn zu erfassen...^^

    Wird aber witzig wenn er im Kindergarten ein paar zusammengewürfelte Rammstein Zitate zum besten gibt ^^

    Wenn ihr keine Antwort wisst, Richtig ist, was Richtig ist!

  • Bin tatsächlich sehr überrascht, wie anders das Album dann doch im Vergleich zum restlichen Katalog klingt. Ich persönlich finde, dass man dem Album Einflüsse moderner, aktueller Musik (Samples, Drumcomputer, Rhythmuswechsel im Refrain) recht deutlich anhört, ohne dass die Rammsteinformel zu sehr verfälscht wurde. Klingt grundsätzlich, wo ähnlich wie Kruspe das ja auch gesagt hat, wie Rammstein eben 2019 klingt/klingen sollte. Vielleicht etwas poppiger als LIFAD, aber wenn ich mir eine aus den 7 Alben gemischte Setlist vorstelle, kann das eigentlich nur geil werde.


    1. Deutschland

    Finde ich nach wie vor super, einer der besten Rammsteinsongs überhaupt; textlich super, tausend Facetten, selbst in den kleinsten Wortfetzen noch was zu entdecken und musikalisch sehr klassischer Albumopener, der ordentlich nach vorne geht aber durch Keyboard und dieses "Thunderstruck"-artige Riff angenehm locker wirkt. Hätte so ähnlich wohl auch auf Herzeleid sein können.

    2. Radio

    Ungewöhnliches Thema, hat mich positiv überrascht. Wird live glaube ich sehr abgehen, weil sehr poppig. Der Pop-Appeal gefällt mir hier als Stilmittel und Ergänzung zum Text sehr gut. Video fand ich sehr cool, genauso die Kraftklubwerk Hommage.

    3. Zeig Dich

    Rammsteintypisch brachial, Chorelemente sehr metal-typisch (beinah plakativ) für die Atmosphäre, tun aber ihren Dienst. Text gefällt mir gut, ein Silbenwortspiel pro Album muss wohl drin sein. Bin gespannt auf das Video und die folgende Empörung der Kirche, gnihi. Bin auch gespannt wie der live abgeht.

    4. Ausländer

    Witzige Idee, erinnert mich sehr an Pussy. Überhaupt habe ich das Gefühl, der Text entspricht sehr Lindemanns persönlichem Humor. Hier finde ich zum ersten Mal auf dem Album musikalisch ziemlich ungewohnte Elemente wieder...moderne Drumcomputer, leicht versetzter Taktwechsel im Refrain, hat ein bisschen was von modernem Alternative, die neuen Sachen von BMTH gehen oft vom Songwriting in eine ähnliche Ecke, wenn Pop/HipHop-Elemente einfließen. Könnte live auch geil werden. Musikalisch auf jeden Fall sehr zeitgeistig, mutig (für Rammstein-Verhältnisse).

    5. Sex

    Hihi, der hat Sex gesagt.

    6. Puppe

    Bisher (gemeinsam mit Deutschland) mein Liebling vom Album. Kranke Vocal-Performance, guter Wechsel von ruhig zu brachial, wobei ich hier vor allem die Drums mag, analog zum Text ein sehr schöner, fast schon leiernder Groove. Bringt eine schöne Wiener Blut-Romantik mit. Textlich hätte ich mir mehr Abweichung vom Originalgedicht gewünscht, aber naja.

    7. Was Ich Liebe

    Der unscheinbarste Song bisher. Textlich ziemlicher Standard und (ähnlich wie bei Puppe) zumindest für mich zu nah am Ausgangstext bzw. -gedicht. Drumcomputer finde ich hier mutig, genauso die klaren Gitarren, leider bricht der Song im Refrain wieder in gewohnte Bahnen aus und wird dann sehr rammsteintypisch episch. Kann man mögen, find ich aber eher lame.

    8. Diamant

    Müsste der kürzeste Rammsteinsong bisher sein, aber mir gefällt er tatsächlich recht gut, auch wenn er eine typische Ballade ist. Musikalisch finde ich die Mischung aus Akustikgitarre und Tills hellerem Gesang gut...ich hab die ganze Zeit während des Refrains auf den Ausbruch gewartet, aber der kam nicht, im Gegenteil: die Orchestrierung und Chor beschwören so eine Kurz-Vor-Einem-Gewitter-Stimmung und dann ist einfach Schluss. Chor + Synthies (oder sind das Field Recordings oder sowas?) = Mega.

    9. Weit Weg

    Ziemlich spaciges Intro, aber ich mag die Synthies hier, gerade als tonangebendes Element im Refrain, sehr gerne, hat sowas 80er-mäßiges ohne zu anachronistisch zu wirken, weil es eben insgesamt modern gemischt wurde. Textlich find ichs auch cool, typisches Rammsteinthema.

    10. Tattoo

    Zu diesem möchte ich nichts sagen, ich bin sehr enttäuscht dass Rammstein jetzt Kriminelle unterstützen! #weilreinehautreinhaut

    11. Hallomann

    Gefällt mir wieder sehr gut, mit Puppe der fieseste Song auf dem Album. Tills Vocals finde ich auch hier wieder super; Ollis Bassline steht ein bisschen mehr im Vordergrund, bevor es im Refrain überraschend wenig Tempo gibt. Die Gitarrenstimmung find ich gut, die Melodie ist auch recht poppig, fast schunkelig, aber das bricht der Text dann wieder so auf, dass man zwischen all dem Mitwippen fast vergisst, was man da gerade hört. Outro supergeil.

    lieblos dekoriert an halb verwelkten Jasminblüten

    zwei Kaffeebohnen für den Fährmann

  • Wird aber witzig wenn er im Kindergarten ein paar zusammengewürfelte Rammstein Zitate zum besten gibt ^^

    Joa, weiss von einem Bekannten, dessen fünfjähriger Sohn in der Eisdiele aus dem Nichts lautstark "ich hätte Lust zu onanieren" zum Besten gab. Verstörte Blicke rundherum, leider fand der Kollege kein Mauseloch um sich drin zu verkriechen. Danach gabs dann kein Rammstein mehr im Autoradio wenn die Kinder dabei waren ^^

  • Joa, weiss von einem Bekannten, dessen fünfjähriger Sohn in der Eisdiele aus dem Nichts lautstark "ich hätte Lust zu onanieren" zum Besten gab. Verstörte Blicke rundherum, leider fand der Kollege kein Mauseloch um sich drin zu verkriechen. Danach gabs dann kein Rammstein mehr im Autoradio wenn die Kinder dabei waren ^^

    🙈🙊🙉

  • Nun ist es da, das Weiße Album von Rammstein, und so mancher Fan ist unzufrieden. Doch das muß nicht so bleiben. Denn auch ein Album, das man nicht mag und vielleicht nie mögen wird, kann objektiv ein gelungenes sein. Wie kann man der No. 7 und auch anderen Alben, die man zum erstenmal hört, Gerechtigkeit erweisen? Im folgenden werde ich sagen, wie ich, ein Kind von Sgt. Pepper, mich neuen Alben nähere und auch diesem genähert habe.



    Zunächst betrachte ich alle Stücke im Zusammenhang. Beginnt das Album so, daß der Anfang aufhorchen läßt? Sind die einzelnen Stücke so zusammengestellt, daß es abwechslungsreich klingt? Paßt das Ende eines Stücks zum Beginn des nächsten? Hat das Album von Anfang bis Ende einen Spannungsbogen? Wirken alle Stücke, so unterschiedlich sie auch sind, im Zusammenhang des Werks wie aus einem Guß? Endet das ganze Album so, daß ich erst einmal durchatmen muß und danach unwillkürlich das Bedürfnis habe, die ganze Scheibe noch einmal zu hören?


    So ist es noch nach 52 Jahren bei Sgt. Pepper von den Beatles, das diverse Stücke enthält, die nicht zu ihren besten zählen, und so ist es auch bei der No. 7 von Rammstein. Das erste Stück des Albums macht gespannt auf das, was folgt, und das letzte entläßt den Hörer musikalisch in die Unendlichkeit, aber eben nicht nur musikalisch. Denn das letzte Wort des Albums ist das Wort »Gesang«. Hier stellt sich unwillkürlich die Frage, ob dieses Wort und das, was wir gehört haben, zusammen einen Sinn ergeben.


    Dies können wir mit Ja! beantworten. Denn soweit ich das anhand der Reaktionen sehe, zweifelt keiner der Fans daran, daß Till auf diesem Album nicht nur mehr »gesungen« hat als auf den anderen Alben, sondern stimmlich auch besser denn je. Darin, daß er sich mit »Puppe« als Sänger selbst übertroffen hat, sind sich wohl alle einig, selbst wenn sie das Stück nicht mögen.


    Und wie ist es mit den einzelnen Stücken eines Albums? Auch hier muß wieder gefragt werden, ob die Teile eines Stücks (d.h. harmonisch und melodisch) einen Sinn ergeben, nämlich eine innere musikalische Logik und einen »Flow«. Den vermisse ich bei diversen LIFAD-Stücken (so etwa beim Titelstück oder bei »Wiener Blut«); hier vermisse ich sie nirgendwo. Spräche ich kein Wort Deutsch, so wüßte ich doch sofort, ob es sich um einen einen humoristischen Text handelt oder um einen düsteren, vielleicht sogar um einen, der schockieren könnte.


    Ob Till (oder ein anderer Texter) sich bei den Themen wiederholt, ist zweitrangig; denn die Themen wiederholen sich bereits, seit es Gedichte und Lieder gibt. Vgl. hierzu alte Volksliederbücher, vertonte Gedichtzyklen wie Schuberts »Winterreise« oder Songbooks aus allen Genres der U-Musik. Entscheidend für ein Musikstück ist nur, ob Text und Musik einander ergänzen und zusammen mit dem Arrangement, der Interpretation des Sängers und der Produktion ein stimmiges Ganzes ergeben. Dies ist auf diesem Album der Fall, auch und gerade bei »Was ich liebe«, dessen neues musikalisches Gewand sehr viel besser zum Text paßt als im gewohnten Demo.


    Nun müßte eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Stücke folgen, nämlich anhand der Frage, ob Rammstein sich wirklich nur wiederholen, wie in den deutschen Feuilletons behauptet wird, oder – gemessen an ihrem bisherigen Repertoire – Neues gewagt haben. Dies ließe sich sehr schön anhand von »Zeig dich« zeigen. Der Text erinnert zwar als »Halleluja«, doch er enthält noch mehr als nur simple Kirchenkritik. Mn lese ihn ganz in Ruhe. Und die Musik? Man muß sich in der Popgeschichte seit den 50er Jahren auskennen, aber nicht nur dort, um ermessen zu können, was der Band hier gelungen ist. Sie hat nämlich Carl Orff, Phil Spectors dreieinhalb Minuten kurzes Meisterwerk »River Deep – Mountain High«, Duane Eddy und Rammstein auf einen Pop-Nenner gebracht, und dies im Rahmen eines Vierminutenstücks. Leute, die nichts von Musik verstehen, sind in diesem Fall schon einzig und allein daran zu erkennen, daß sie – wie manche »Kritiker« - hier von Gregorianik schwätzen. Damit aber hat der Chorgesang absolut gar nichts zu tun. Allen, denen er gefallen hat, sei dieses kurze Stück von Carl Orff empfohlen. Schon der Titel paßt zu Rammstein: »Ich hasse und ich liebe«. Was den unserer Band auch musikalisch verwandte E-Komponisten mit den Olympischen Spielen von 1936 (ergo indirekt mit Leni Riefenstahl) verbindet, können Interessierte bei Wikipedia nachlesen. Im englischen ist mehr über Orff zu finden als im deutschen.


    An dieser Stelle läßt sich bereits sagen, daß es sich bei Rammsteins Weißem Album um ein rundes Ganzes handelt, das jedoch – wie fast jedes Kunstwerk – nicht vollkommen ist. Auch ich hätte einiges zu kritisieren, doch das hier zu tun, würde zu weit führen. Welche der elf Stücke ein Hörer zu seinen Lieblingsstücken zählt, bleibt ganz ihm selbst überlassen. Doch eines sollte jeder verstehen, nämlich:


    Rammstein sind Künstler. Und Künstler sind nicht nur Dienstleister, die gefälligt machen sollen, wofür man sie bezahlt, sondern kreative Menschen, denen man die Freiheit lassen muß, dasjenige zu tun, wovon sie selbst glauben, daß sie es tun müßten. Daß Rammstein nicht mehr so »hart« und so »wütend« klingen wie in ihrer Anfangszeit, mag bedauerlich sein; doch auch Rockmusiker werden erwachsen und haben jenseits der 40 ein anderes Lebensgefühl und dementsprechend andere Prioritäten als zuvor. Dies ist der No. 7 deutlich anzuhören. Rammstein blicken zurück, spielen heiter mit alledem, was die Welt von ihnen erwartet, und haben ihr mehr gegeben als die meisten wahrhaben wollen, nämlich elf Stücke, die so unterschiedlich sind, daß sich unzählige Hörer nun darüber streiten. Dies zeigt in aller Deutlichkeit, daß ihr Weißes Album alles andere als eine langweilige Scheibe ist, und gilt gleichermaßen für Musik und Text, Interpretation und die »poppigere« Produktion. Ich bin mir ziemlich sicher, daß in einigen Jahren kaum noch jemand sagen wird, Rammsteins No. 7 sei auch qualitativ die No. 7 ihrer Alben.


    Ich betrachte dieses Album, all seinen tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Schwächen zum Trotz, als ein von vielen alten Fans speziell aus Deutschland jetzt noch unterschätztes, auf das alle, die künstlerisch dazu beigetragen haben, mächtig stolz sein können. Amen.

    "Was Rammstein machen, ist Kunst, und als solche sollte man sie rezipieren." (Torsten Rasch, Komponist, Rolling Stone 12/2011, S. 102)

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