Eine sehr hübsche und geistreiche Idee, die elf Songs in ein kohärentes, größeres Ganzes zu bringen -- Chapeau an den Parabelritter. Die Band wird sich hüten, diese Deutung zu bekräftigen oder entlasten -- ist sie doch eine hübsche Illustration, dass ein Kunstwerk nicht mit dem Schlussstrich den Künstlers endet, sondern im Betrachter selbst gedeiht. Wenn man sich noch tiefer hineinsteigert, wurde das auch grafisch im Artwork umgesetzt -- Rammstein reichen ein Zündholz, entfachen muss es der Zuhörer.
Aber mal ernsthaft angenommen, es wurde als Konzeptalbum erdacht -- warum ist es dann zumindest stellenweise so uninspiriert und beliebig? Warum sollte man einem Konzeptalbum vorbehalten, seine volle Pracht zu entfalten und Songs integrieren, die musikalisch und textlich nicht weit über den Status einer Demo hinausreichen ("Weit weg", "Diamant", "Hallomann")?
Ein Konzeptalbum verfolgt nicht nur textlich, sondern auch musikalisch und stilistisch einen roten Faden. Musikalische Motive werden wiederholt. Die Komposition und Aneinanderreihung der Songs beinhaltet einen dramturgischen Bogen. Das ist hier alles nicht vorhanden oder viel zu schwach ausgeprägt, um von einem bewusst als Konzeptalbum entworfenem Werk zu sprechen. Nichtsdestotrotz -- netter Gedankengang.