Beiträge von spiderkey

    Eigentlich müsste hier "Ohne Dich" stehen. Das Lied ist einfach der blanke Wahnsinn, einige der wenigen Balladen überhaupt, die mich wirklich berühren.
    Allerdings muss ich zugeben, da hat FRÜHLING IN PARIS mittlerweile einfach noch einen Tick Vorsprung... durch die Liveversionen, aber auch ganz generell. Das Lied schafft etwas, was nur ganz wenige schaffen - ohne wirklich Melodiösität und mit recht kantigen Harmonien eine wahrlich epische Stimmung heraufzubeschwören. Die Drums sind rammstein-typisch verzahnter und nicht einfach nur balladesk, die Riffs komplexer und die Keyboards stellenweise richtig fies, ich verweise nur mal auf dieses asozial hohe Sample am Anfang (haben schon einige verwendet und es hat zumeist genervt, aber hier kommt der Sound einfach nur geil). "Ohne Dich" ist dagegen geradezu 08/15, was FiP am Ende für mich zur besten Rammstein-Ballade überhaupt macht.

    Oh Mann... jetzt wird es aber brutal... meine drei absoluten Lieblingssongs von Rammstein sind alle auf dieser Platte... aber am Ende kann nur einer gewinnen...



    DALAI LAMA


    Da geht einfach nichts mehr drüber! Dieses kranke, polyrhythmische Drumming, treibende Singlenote-Riffs, Tills Stimmeinsatz und über allem diese richtig hässliche Keyboardwand - düster, böse, krank... selbst das Klavier wirkt nur wie ein Sezierinstrument... einfach der Wahnsinn. Das Lied verursacht immer noch Gänsehaut. Vom Text erst gar nicht angefangen. Das gehört gefälligst mal wieder live gespielt!!!



    An zweiter und dritter Stelle dann Ohne Dich und Keine Lust. Zwei Songs, die ich eigentlich noch viel häufiger höre. Aber sie haben höchstens ansatzweise diese Intensität von Dalai Lama.

    Hm... schwierig. Ich muss dazu sagen, ich kenne einige der älteren Songs und etwa die halbe Rosenrot nicht mal wirklich, von daher kann ich dazu eigentlich kein wirkliches Urteil abgeben. Grundsätzlich muss ich sogar soweit gehen zu sagen, Rammstein haben in meinen Augen keine echten Ausreisser nach unten geschrieben, eher mal ein paar "Abweicher" von ihrem sonstigen Stil, die dann zumeist gut sind...



    Allerdings gibt es eine... EINE Ausnahme... mit der vermutlich keiner gerechnet hat...


    SPIELUHR


    Ich mag den Song nicht. Wirklich nicht. Text geht in Ordnung, das Mainriff ist geil und die Keyboardparts sind (im positiven Sinne) einige der hässlichsten, die Flake je geschrieben hat. Aber dieser Mittelteil mir der Kinderstimme... da krempeln sich mir jedesmal die Zehennägel hoch... ein verzweifelter Schrei nach der Skiptaste...

    Mal wieder ein interessanter Beitrag, wobei ich bei ein paar Sachen widersprechen muss: MHB lässt sich hervorragend live spielen - bis auf den einen Soundeffekt während der Bridge - das weiß ich aus eigener beschiedener Erfahrung.


    Joah, spielbar isses ja problemlos, nur halt einfach nicht so opulent. Der Soundeffekt an sich ist noch das geringste Übel, wenn man ihn erstmal zusammengebastelt hat. Aber die Streicher der Bridge laufen über zig Sounds und Spuren und sind recht opulent arrangiert - nicht in der Mutter-Tour-Version von 2001, dort isses wirklich nur ne lächerliche Synthfläche und einige Filterverläufe (das war auch alles live), aber in der MiG-Fassung wurde das ordentlich aufgestockt - spielbar ja, in dieser Fassung nein.

    Und Du Hast: Kommt drauf an was im Gedankenexperiment erlaubt ist. Aber ich behaupte mal dreist das das "Main-Background-Sample" mit Click durchaus Timing-gerecht abfahrbar ist - wenn man es halt als Sample nimmt -, und danach kann es ja einfach gecuet weiter laufen (wobei ich hier wie gesagt nicht weiß ob das dir schon zu weit gegangen wäre). Der Rest ist spielbar, wobei du bei den Flächen recht haben könntest ...

    Mit Click durchaus ja, und das ist hier auch nicht so gross verboten. Aber hier greift das Problem, das bei allen längeren Samples greift, die händisch eingeworfen werden. Sobald sie timinglastig sind (Flächen jucken da z.B. kein Schwein), was das "Du hast" - Sample definitiv ist, kann es noch so präzise eingeworfen werden, es läuft früher oder später auseinander, weil ab einem gewissen Punkt wirklich milisekundengenau gewertet wird. Das ist auch der Grund, wieso ich bei einigen Dingen in der Überlegung mit einbezogen habe, das Ding timingenau einzuwerfen sei unmöglich - hier greift es ganz besonders.


    Kannst ja mal den Versuch auf's Exempel machen. Arpeggio im Synth suchen (welches ist recht egal), Du hast durchlaufen lassen und an die BPM's angleichen und beim Start dann synchron den Arp starten und irgendwie halten... das läuft gegen Ende - wenn auch nur leicht - auseinander, hundertpro!

    Und ganz kurz eine OT-Frage: Wie sieht es eigentlich mit deinem Setlist-"Artikel" aus?

    Hab ich verworfen bzw. auf Eis gelegt, da es ab der Mitte ziemlich schwierig wurde. Ich hab ihn noch. Aber ganz ehrlich, ob er je fertig wird... :wacko:

    Oh, die Playback-Debatte und ich war schon viel zu lange nicht mehr hier... :rauchen:


    Na, ja, einige frühere Posts von mir sind da ja schon recht ausführlich, deshalb schreibe ich das hier auch nicht mehr repetativ rein. Aber lustigerweise hab ich vor einigen Wochen mal die MiG-Tour (2012) zerpflückt und rein gedanklich über einer Umsetzung ohne jegliche Playback-Unterstützung sinniert...


    Ich poste das mal als kleines Vorweihnachtsgeschenk hier rein :D





    RAMMSTEIN - Made in Germany Tour 2012 - ohne Zuspieler vom Band


    Die Regeln dieses Gedankenexperimentes: ALLES, wirklich ALLES, was (meines Wissens) vom Sequenzer oder Timecode-Backtrack läuft, wird weggelassen. Das einzige, was erlaubt ist, sind die Sequenzen, die Flake theoretisch von Hand übernehmen könnte und es in diesem Beispiel auch tut. Ansonsten... nichts, und jetzt einmal quer durch die Show (MiG 1.1, die Setliste der 2012er-Konzerte)

    Intro:

    Lärmmotorenkrach vom Senken der Brücke, dazu die Explosionen und Zischgeräusche. Keine Backing-Samples, keine Effektsounds. Also ein ziemlich leeres Intro.


    Sonne

    Einzähler (wenn überhaupt, angenommen der ist tatsächlich live) von Till ohne Backbeat. Die ersten Keyboardtöne live (siehe oben), anschliessend wie gewohnt weiter. Flächenakkorde im Refrain zwar da, aber wesentlich schwächer (da nicht 12-stimmig... auch Flake hat nur 10 Finger), zweite Sub-Leadstimme im Keyboardsolo fehlt.


    Wollt ihr das Bett in Flammen sehen


    Intro klassisch, Krähenschreie fehlen, ebenso die Soundeffekte (z.B. in der Bridge). Die E-Drums-Unterstützung im Post-Bridge-Part fehlt ebenfalls. Ansonsten normal.


    Keine Lust


    Synthetische Atmosphäre zu Anfang fällt weg, Basssolo mit diesmal gespielter (normal vom Band) Sub-Bass-Stimme von Flake. Ab da wie gewohnt bis zum Chorus. Flächenakkorde vereinfacht, da händisch nicht in der Ausführung zu spielen. Keyboardsolo ohne Resonance-Filter-Automation und Flake einhändig am Cutoff-schrauben, tönt etwas anders, aber geht. Ev. der "Mir ist kalt" - Part - Gesang weg (da Band, aber da streiten sich die Meinungen).


    Sehnsucht

    Sample zu Anfang fehlt oder wird händisch angetriggert (beides möglich). Keyboardsequenz fehlt ebenfalls durchgehend (Flake hat keine Hand frei). Ein Grossteil der Percussions fällt damit auch weg. Die Bridge ziemlich leer (ev. angetriggertes Sample, dazu im zweiten Teil Bass sowie monotones Bassdrum-Geklopfe, der Rest as usual.


    Asche zu Asche

    Konstante Gitarrenriff-Synth-Backbeat-Dopplung fehlt. Synthetische Startgeräusche entweder fehlend oder (schlecht) angetriggert von Flake (händisch zwar spielbar, aber unmöglich im Timing zu realisieren). E-Drums-Backbeat ebenfalls fehlend (Strophe und letzter Teil Basssolo), ausserdem fällt bei Keyboardsolo wahlweise das Solo als solches oder aber die zweite Akkordfläche weg (letztere ist durch den Song Band und zwar im Prizip händisch spielbar (neben den Chords als solche), aber nicht konstant).


    Feuer Frei


    Start mit angetriggertem Sample (schief, je nach Timing, da hier Sekundenbruchteile gefragt sind). Folgend fallen den ganzen Song über die Samplechords weg, da keine (drei) Hände mehr frei. Die Synthsequenz nach dem ersten Keyboardsolo wäre im Prinzip auch händisch spielbar, aber Flake ist noch runtergekloppt (oder vermöbelt Till zurück) und fällt flach. Im zweiten Keyboardsolo bleibt die Wahl zwischen etwa zehn Sequenzerspuren, wovon maximal drei gleichzeitig zu realisieren wären. In allen Fällen fallen die Hälfte der Fläche weg, zudem entweder die Chords, die Leadsounds oder die quitschende Solostimme bzw. deren Effektbearbeitung per Joystick, falls noch zusätzlich was anderes mit links angetriggert wird. In allen Fällen stünde Flake allerdings da wie ne hochkonzentrierte Zapfsäule und Rumgehampel wäre unmöglich.


    Mutter


    Effektsamples und Synth-Atmosphäre im Intro fallen weg, ausserdem der Sub-Bass am Anfang. Ab da eigentlich normal, bis zum Instrumentalpart, wo die Strings händisch spielbar sind (macht Flake auch standardmässig), durch den fehlenden Zuspieler aber extrem reduziert und wesentlich weniger opulent.


    Mein Teil

    Samples und Stimme am Anfang weg, alle Keyboards den ganzen Song über ebenfalls (auch händisch nicht spielbar, das Topf-Keyboard ist eine Attrappe). Jegliche Soundeffekte (Messer, Schreie, ect.) und die Schlusschords fehlen ebenfalls.


    Du riechst so gut

    Introsequenz fehlt oder extrem schlecht gespielt (Timing milisekundenabhängig, mit Laufband zusammen wird das auf Dauer holprig oder Flake fällt auf die Fresse), dieselbe Sequenz fehlt dann auch einen Grossteil des Songs über (keine Hände mehr frei). Flächenchords im Chorus reduzierter (keine drei Hände) und weniger effektiert, die Stringsequenz am Ende ist programmiert und tönt händisch absolut scheisse (solche schnellen Linien werden immer mit Delay vorverzögert und mehrspurig arrangiert), aber funktioniert noch halbwegs spielbar, weil ja hier so muss. Der Filterverlauf nach dem Gitarrensolo bleibt, nur ohne Filterverlauf, weil keine Hand mehr für vier Parameter (auf dem Joystick, weil ja nicht Band) frei. Ausserdem fehlen die Synthdrum-Effekte in den Strophen sowie das synthetische Bassriff im Refrain (beides mal wieder kaum zu hören auf den Liveaufnahmen).


    Links 2 3 4

    Sämtliche rhythmischen Effekte im Intro, die Samples ("Hey!") und ein Grossteil der Keyboards fehlen, die Stimmeffekte fallen dank Timecode ebenfalls raus. Vereinzelte Samples sind realisierbar, die Mittelsequenz ist zwar spielbar, stolpert aber auch wieder, da nicht sehr gut von Hand zu realisieren (es geht und wurde AFAIK auch schon so gemacht, ist aber inzwischen ebenfalls vom Band und seither auch wesentlich tighter...)


    Du hast

    Die charakteristische Sequenz fehlt KOMPLETT (händisch unspielbar), die anderen Effekte seitens der Keyboards sind realisierbar, die Flächensounds reduziert (keine drei oder vier Hände), der Rest geht.


    Haifisch

    Vom Intro bis zum Solopart alles wie gehabt, ab dem Bootspart fehlen alle Keyboards und die zweite Gitarre. Keyboards nach Flake's Rückkehr wieder präsent, die zweite Gitarre fehlt nach wie vor, da Richard ja nun weg ist (die wird vom Bootspart an somit vom Band gespielt bis zum Ende, ansonsten würde das Klangbild in sich zusammenfallen).


    Bück dich Intro

    Das Klavier fehlt, Richard legt direkt mit den Samples los, ohne Backbeat, das ganze dann durch bis zum Ende des Intros. Keine Drums, keine E-Percussion, nur der gitarrenähnliche Sound und die Effektsamples (Timing mangels Backbeat ungenau...).


    Bück dich

    Der Song kommt ohne Keyboards aus (und vermutlich auch ohne einen Teil der Vocals), bis auf einige wenige, theoretisch per Keyboard spielbare Soundeffekte.


    Mann gegen Mann


    Im Prinzip gar nix, alles ist von Hand realisierbar (und wurde auch schon so gespielt, auch wenn teilweise Band im Spiel ist), gesanglich fehlt aber das "Schwuuulaaah", das ist definitiv Playback.


    Ohne dich


    Die Streicher reduziert und ohne die Fläche im Background, das Piano fehlt. Ansonsten fehlt dem Song nichts (aber bereits genug, um weniger episch zu tönen). Die Schlussakkorde bis zur Verabschiedung bleiben allerdings reduziert (sechs Stimmen, drei unterschiedliche Spuren, aber Flake hat nur eine Hand frei).


    Mein Herz brennt

    Das Ventilator-Intro fehlt, maximal etwas Motorengeräusche, aber nicht die opulent gesampelten, sondern die echten. Der Streicherverlauf am Ende des Intros kann von Hand übernommen werden, wenn auch reduziert. Streicher im Song-Intro sind machbar, die rhythmische Sequenz fällt aufgrund von händisch unspielbarem Timing, fehlender Hände und hier auch fehlendem Zuspieler weg und die Bridge muss ohne opulentes Arrangement auskommen sowie ev. auf die Keyboardmelodie (und sicher auch auf den Sub-Gegenpart vom Band) verzichten.


    Amerika


    Ein paar fehlende Flächen und die fehlende hohe Gesangsstimme vom Band, das war's.


    Ich will

    "Wir hören dich" und die ähnlichen Effekte fallen mangels Zuspieler weg, einwerfen ist auch keine Option, Flake hat genug zu tun. Die Keyboardmelodie ist händisch realisierbar (allerdings erschwert durchs Laufband und blockiert konstant eine Hand). Die Flächen sind (abgespeckt) durchaus spielbar, dasselbe gilt für die Leadstimme.


    Engel

    Synthetische Effekte fallen grösstenteils weg, ebenso die beiden Synthbass-Spuren und die eingespielte Frauenstimme. Das Solo bleibt spielbar (beide Teile), allerdings laufen die automatisierten Effektverläufe unter Umständen out of time. Ausserdem darf man sich darüber streiten, ob das Gepfeife echt ist, ansonsten fällt das weg, oder wird vom Keyboard übernommen (da wäre ne Hand frei). Das Ende muss entweder auf die Leadstimme oder noch mehr Flächen verzichten, als eh schon wegfallen.


    Pussy

    Synthdrums fallen weg und es geht direkt ab dem zweiten Intro los. Bis auf ein paar sequenzierte Keyboards im Penis-Part ist alles realisierbar (und auch "in echt" so gespielt).


    Outro

    Flake ist nach den Schlussakkorden weg, der Sound auch. Normalerweise ginge das hier noch weiter vom Band.





    EDIT: Im übrigen (hab ich schon mal woanders erwähnt) ist dieses irgendwo hier schon erwähnte: "Flake kann wählen, was er spielen will" tatsächlich so - und seit der LIFAD - Tour (de facto seit Ableton 7, das gab's anno 2004 halt noch nicht) hat er da auch einen Fusstaster für, wo er in Sekundenbruchteilen das ganze Playback zuschalten kann, oder aber auf die Version zurückgreift, die er vor dem Konzert festgelegt hat. Das war früher auch schon so, da wurden einfach Spuren in Logic (bzw jetzt Clips in Ableton) geblockt, die dann nicht ablaufen und selbst gespielt werden. Das war früher dann für's Konzert fix, heute ist das jederzeit änderbar während der Performance... und das ist auch keine Hexerei, jeder der sich etwas in Ableton einarbeitet, kommt irgendwann darauf - ich mach das übrigens auch so.

    Frag mich grad, wo ich dieses totale Off-Topic hinposten sollte, aber... nur für diejenigen, die es interessiert:


    Intro von Wiener Blut
    Der Drone-Sound ist n Preset aus der X5D. (029: LOW DOWN)
    Ist mir heute im Proberaum aufgefallen...

    Das sind keine Earplugs, sondern sogenannte "In-Ear-Monitore". Darauf kann man dann, je nach Bedarf des Nutzers, die anderen Instrumente verschieden laut einstellen. Wenn also z.B. Richard sich nach dem Schlagzeug richtet, um zu wissen, wo im Lied sie gerade sind, dann wird das Schlagzeug auf seinen IEM gespielt, sodass er das Schlagzeug hört. Das geht mit allen Instrumenten.


    Manche brauchen das, manche nicht. Vielleicht hat Paul auch einfach Monitore am Bühnenrand?

    Wenn ich mich recht erinnere (war da mal ne Backline-Story in G&B (oder war's die Guitar?) und so ziemlich viel Material im Netz), hat tatsächlich nur das Trio Richard-Flake-Schneider In-Ears, für Click (gerade bei Keys & Drums ziemlich wichtig), Backingtrack und eigenen Monitormix. Bei Till weiss ich's bis heute nicht. Olli und Paul sind Oropax-User und verwenden lediglich Monitore. (Zitat Paul: "Hab mich dran gewöhnt".)

    interessiert es dich nicht, in die anderen Lieder reinzuhören? :kopfkratz:


    also ich halte es kaum aus, wenn ich weiß dass es von einer meiner Liebligsbands Lieder gibt, die ich noch nicht kenne... ^^

    Schlag mich, aber ich wusste bis vor diesem Forum hier nicht mal, dass es ne Bonus-CD gab...


    Nein, ich bin definitiv nicht so der Typ für so was. Hätte beispielsweise zwar auch gerne die Limited von LAB, komme aber mit der Standartversion bestens klar.
    Hinzu kommt (wie anderorts schon erwähnt), das Rammstein nicht zu meinen Lieblingsbands zählt (wobei das eh ständig wechselt), sondern ich das R+-Phänomen eher aus Beobachtersicht bzw. Musikersicht angehe.



    Der Satz oben - damit das nicht falsch rüberkommt - ist auch eher in dem Kontext zu lesen, dass ich nicht auf Liedern rumhacke, die ich nicht kenne. Ansonsten könnte ich auch gleich die halbe Herzeleid ins blaue raus bewerten. Die kenne ich nämlich auch nur bruchstückhaft. Und nein, stört mich nicht. Kann noch werden, eilt aber nicht.

    So, dann auch mal von mir und etwas ausführlicher. Urteil über die Bonustracks erspar ich mir, da ich sie nicht kenne, von daher... Standartversion:


    1.Rammlied
    Haut musikalisch ordentlich rein, inklusive einer schönen WIDBIFS-Hommage (der Flächen-Keyboardsound der Strophen). Textlich halt dieses "wir sind wieder da"... finde ich jetzt nicht so pralle. Live knallt das Ding aber ordentlich, von daher... 6/10
    2. Ich tu dir weh
    Joah... Böser, böser, böser Text in Kombination mit schön epischem Sound. Irgendwie aber auch nicht so das wahre und die Melodie im Refrain fängt irgendwann an zu nerven. Und auch hier das Problem einer geilen Live-Version mitsamt Bridge und Instrumentalteil, die die Studioversion in meinen Ohren um Längen toppt. Von daher... 7/10
    3. Waidmanns Heil
    Joah... ich oute mich mal als Gegner dieses Songs. Find ich ganz ganz lahm... knallt rein, ja, aber der Text ist flach und der Sound mindestens genauso repetativ panne. Irgendwie nicht meins... 3/10
    4. Haifisch
    Rammstein as it's best halt... inkl. schön elektronischem Touch und gekonntem Text. 10/10
    5. B*******
    Joah... das ist halt so n Song, den man stundenlang headbangend durch die Gegend rennend hören könnte... Hat sich von "böh, scheisse" zu "Yeah, geil" entwickelt und zündet bei jedem Hören mehr... 8/10
    6. Frühling in Paris
    Meine Lieblingsballade von Rammstein, besonders in der MiG 2012 Paris-Version. Punkt aus... 9/10
    7. Wiener Blut
    Joah... hätten sie da nicht den Live-Schlussteil im Studio wegkastriert... wäre es ganz grosses Kino gewesen. So isses nur ein sehr guter Song... 8/10
    8. Pussy
    Niemand referiert so schön übers Ficken im Ausland wie Till. Unterlegt von lustigen Synthies und einem herrlich stumpfen Live-Theater. Mein heimlicher Favorit. 10/10
    9. Liebe ist für alle da
    Joah, da fängt es dann auch an... irgendwie ist das nicht so meins... 4/10
    10. Mehr
    Dito. Hab echt schon besseres gehört... 3/10
    11. Roter Sand
    ...*schnarch*... 2/10



    Zusammengefasst... ein recht gutes Album, das insbesonders im zweiten Drittel Highlight um Highlight um sich wirft. Vorher solide, nachher eher langweilig.

    Also wenn Frau Schneider und die vier anderen an der Leine (inkl. die "ich *piep* den Keyboarder einfach mal schon vor... ups... aua aua..." Einlage von Till oder Pauls Hochkantflug ins Schlagzeug) nicht ein klares Zeichen von schrägem Humor sind, weiss ich auch nicht... Glaube auch nicht, das jemand, der auf der Bühne "hart" rüberkommen will, sich auf ne rosarote Schaumkanone setzen würde...

    Das kommt jetzt vielleicht blöd... aber...


    Schreib mal bitte selber nen neuen Timecode von vorne bis hinten mit einer fast identischen Bühnenausrichtung pro Show.
    Pyro, Playback, Lichtshow... Irgendwann sind die Möglichkeiten einfach durch. Ich fand das schon bei MiG 1.5 gezwungen, gegen Ende der Show hatte die Lichtcrew einfach kaum mehr Ideen. Dass man alles irgendwie schon kennt, ist auch nicht zu verwundern, die haben plusminus nur die Show ergänzt. Manche Effekte sind einfach schon seit Jahren im Programm... auch wenn es irgendwann langweilig wird, war es zumindest zur MiG-Tour zu erklären. Komplett neues Bühnendesign in sechs Monaten ist einfach nicht drin, die haben etwas im Truss experimentiert, ziemlich viel kastriert und dann das beste daraus gemacht (was immer noch ziemlich gut rüberkam, auch wenn die LIFAD-Tour rein vom Design her opulenter rüberkam).


    Und wie schon gesagt. Neue Showideen mitten in der Tour einzubauen ist gerade für eine Band wie Rammstein, wo alles zeitschaltuhrmässig ablaufen muss, ziemlich aufwändig. Abend für Abend beispielsweise die Setlist zu ändern, ist ab einer gewissen Grösse nicht mehr so einfach drin.
    Ja, ich weiss, die Ableton-Schubser können das. Aber die schieben auch nur die Tracks im Programmablauf hin und her und wursteln an den Übergängen... und bei Rammstein läuft nunmal NICHT alles über Ableton (auch wenn das Programm mit am Start ist (Keysequences und so)). Ergo - Veränderungen sind schwierig, on the fly quasi unmöglich. Beim Tourauftakt kann man da noch ein bisschen tricksen, aber spätestens wenn sich Routine eingespielt hat, ist eine Veränderung, gerade was die Pyro angeht, riskant bis gefährlich. Flakes Abhau-Choreo bei "Mein Teil" wäre 10 Sekunden verzögert eine einmalige Geschichte geblieben... (*BURN! FLAKE! BURN*!!! :D )


    Ich persönlich hätte ja auch gerne ein paar neue Effekte, statt ewig die alten recycelten. Aber plusminus gibt es dann pro Tour doch ein paar neue, die richtig reinhauen, und wenn man dann alte weglässt, schimpft das Publikum ja auch
    (wer hat nicht alles über den fehlenden DRSG - Feuerbogen bei der LIFAD-Tour 2010 gemotzt? Also ich war das nicht, aber so einige andere...)



    Im Übrigen hat sich bei MiG 2.0 doch einiges geändert - dafür, das es immer noch dieselbe Tour ist, für Rammsteinverhältnisse sogar ziemlich viel... (Ich hoffe mal, du hast dir die 2.0 Ausgabe nicht online reingezogen, da gibt's durchaus noch einige :sabber: - Momente... (welche das sind, spoiler ich jetzt mal nicht)

    spiderkey .
    Okay, wenn man davon ausgeht das die Lichtwürfel die Postionen der Circlepods einnehmen oder auch der Kreuze, dann könnte man im Hintergrund natürlich einen Ventilator aufhängen. Diese neuen Lichtwürfel wären aber nicht Ansatzweise so groß wie der jetzige und das würde wiederum bedeuten, das man sie nicht so in Szene setzen könnte wie den aktuell genutzten (zu mal man sie von Anfang der Show sehen kann, da sie ja im vorderen Bühnenbereich sind und nicht im hinteren => dh. kein Intro wie bei Wiener Blut aktuell möglich)


    Sonst stimmt das natürlich was du sagst. Aber wie gesagt würden solche Lichtwürfel nicht die Postion des aktuellen einnehmen können.

    Wer sagt denn, das die Teile an die Circlepod-Positionen müssen? Ne ne, das GANZE Truss modifizieren. Drei von den Dingern passen sehr gut nebeneinander (in Originalgrösse), so versetzt quer über die Bühne (quasi bildlich gesehen wie die Mutter-Tour-Discs über Paul, Schneider und Richard). Dazu noch ein paar neue Ideen, oder auch recycelte alte. Aber kann will dieses 4 Circle 3 Cross (5 Motoren) - Format nicht mehr sehen. Das muss was neues werden.



    Im Hintergrund würden übrigens auch zwei Riesenventilatoren locker Platz finden. Halt quasi über Olli und Flake und nicht mittig platziert.


    Glaube aber sowieso, dass sie sich da nochmals so richtig was einfallen lassen....




    @ die Setliste von vorher... Schöne Ideen!

    Das hier ist der passende Ort :P
    Jetzt will ich nämlich wissen wie das umsetzbar sein sollte. Ich kann's mir kaum vorstellen.


    Ganz kurz zusammengefasst:


    Glaubst du ernsthaft, die haben den Würfel nur für 14 Shows und n paar Festivals zusammengeschraubt?


    Das Ding wird 100% auf der nächsten Tour mit dabei sein - und ich mutmasse mal, bei BlackBox liegen die Pläne für einen zweiten und einen dritten rum.
    Denn ganz ehrlich - womit kann die Lichtregie noch die LIFAD-Tour toppen?
    Bei der MiG-Tour wurde erst einmal zurückgeschraubt, Motoren-Scheinwerfer weg, Lichtkreuze nach vorne, das Bühnenbild im Hintergrund stark vereinfacht und die fetten Blinder auf fünf Stück reduziert.


    Im Klartext. Was Rammstein auf der nächsten Tour machen, bleibt natürlich wie immer eine Überraschung. Aber es würde mich extrem wundern, wenn man das modulare Konzept des Lichtwürfels nicht expandiert. Die Circlepods haben ausgedient. Wenn die nochmals zum Einsatz kommen, ist es die dritte Tour in Folge mit ähnlichem Lichtkonzept. (Bei der Gelegenheit auch gerne die Lichtkreuze ersetzen, wobei man die noch vermerht als Light-Disc nutzen könnte, so wie bei DRSG am Anfang und bei "Keine Lust". Sechs von den Dingern, pro Bandmitglied eins... hm... Hallo Mutti (-Tour))


    Das Bühnenkonzept an sich ist finalreif, daran gibt es kaum mehr was zu schrauben, die LIFAD/MIG-Bühne können sie auch noch fünf Jahre lang nutzen. Aber im Truss oben muss etwas passieren.
    Die MiG-Tour war in dieser Hinsicht (und nur in dieser) sogar ein Rückschritt und bei machen Songs hat man sich einfach gedacht "boah... das was sooo naheliegend... geht es nicht noch etwas langweiliger?". Die Erscheinung der LIFAD-Tour (grad das zweite Bühnenbild war ja so was von episch) wirkte im Direktvergleich einfach opulenter. Okay, der Wabenvorhang war geil, und das Rammstein-Kreuz in diesem Industrial-Design auf der jetzigen Tour hat auch was, aber MiG 2011/2012? Da wäre noch so viel mehr Potential gewesen. Im Grunde genommen war es "more of the same" und das war nachvollziehbar (war ja auch kaum Zeit für), aber für die nächste, grosse Tour muss da mehr her.


    Ich vermute mal, der Würfel ist ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch folgt. Ausserdem wirkte er in der jetzigen Phase für mich noch nicht final, quasi so n bisschen als "Experiment-Detail". Was meine Theorie nur bestätigt. Aber vielleicht ging da mit mir auch der Designer durch...

    spiderkey
    (Wie immer) interessanter Post, und bei vielem sehe ich das genau so. Auf ein paar Sachen würde ich trtzdm eingehen wollen, einfach nur weil ich das etwas anders sehe - auch wenn ich in dem Gebiet nicht so viel Ahnung habe wie du.

    Immer her damit - jedem seine Ansicht ist willkommen, sogar erwünscht. "Ahnung" ist auf dem Gebiet übrigens nicht unbedingt immer von Vorteil - ich kenne einige Bands, die weitaus weniger analytisch an Setlisten heran gehen, sondern eher so nach Gefühl. Die machen das auch nicht schlecht, nur halt anders.



    Sehe ich ganz anders. Ich finde der Opener braucht auf jeden Fall einen bestimmten Charakter: Entweder ein Intro welches man etwas länger ziehen kann (ITDW, Rammstein (ganz am Anfang^^), Mein Herz Brennt, SMM, etc.) und/oder einen "kräftigen Anfangsriff" hat (ITDW, vllt auch mal Sehnsucht?!).

    Kernaussage des ganzen war, das man auf der Opener-Position gerne mal provozieren kann - um nicht zu sagen sollte. Ich hab neulich hier ein wenig im Forum rumgestöbert und hab im Bezug auf "was wird der Opener der MiG-Tour?" lustigerweise viele Mutmassungen darüber gefunden, dass "Sonne" ja keineswegs Opener werden sollte oder dürfte, das sei so Zugabe und so...
    Entsprechend lustig war dann die Reaktion vieler (nicht nur hier), als es tatsächlich "Sonne" war. Und... höhö... es hat sogar funktioniert!
    Zumindest in meinen Augen, einige fanden es immer noch doof.


    Diesbezüglich verweise ich mal auf eine Fremd-Band, die ich hier kaum zu erwähnen wage. Muse. Hatten auf ihrer 2009er-Welttournee mit dem Resistance-Album im Gepäck ja auch ein typisch schönes Album-likes Opening mit "Supremacy". Main Set Closer war da "Knights of Cydonia". Soweit, so gut. Setlist eingespielt. Ensprechend doof hat dann das Publikum aus der Wäsche geguckt, als sie irgendwann ebendieses Stück an den Anfang gepackt haben! War zwar nix neues - an und für sich gab's das schon mal beim Wembley-Konzert. Trotzdem lustig. Der Trick ist auch nicht neu und zieht sich quer durch die Musiklandschaft. Dream Theater hatten anno 2004 auch schon ihren damaligen Show-Opener "As i am" lustig ins Zugabenset geschoben und mit einer absoluten Schnarchballade ("The Silent Man") und einer Akustikgitarre das Publikum getrollt.


    Der Opener hat reinzuknallen, klar. Ob es da Sinn macht, eine Ballade hinzupacken? Wohl kaum. Dennoch kann man an dieser Position nahezu die besten Überraschungsmomente entfalten, wenn man eben gerade mal NICHT das macht, was eigentlich naheliegend wäre. Der Grossteil des Publikums wird so was positiv aufnehmen, und die paar WTF-Gucker fängt man mit soliden zweiten und dritten Nummern auf.


    Gegenfrage: Wer hätte IDTW an der Opener-Position vermutet? Also vorher. Ohne jetzt zu schummeln!

    Da kann ich jetzt leider nicht mit einer logischen Begründung kommen, warum ich das anders sehe. Aber nach meiner persönlichen Erfahrung hat mir Links im hinteren Teil des Mainsets besser gefallen als zweites Lied. Da ist man schon schön in Stimmung und wenn dann noch sowas wie Links kommt ist das einfach episch, finde ich ;)


    Aber das Links nicht als Zugabe geeignet ist, sehe ich genau so.


    Da gebe ich jetzt mal ganz offen zu Protokoll, das ich Links 2 3 4 irgendwie mit der Show der Ahoi-Tour verknüpfe (wahscheinlich wegen zuviel Völkerball-Konsum). Der Song ist ja echt nicht schlecht, aber für mich kam das in der Mittelposition eher immer wie "öh... just another smash hit..." vor. Also irgendwie das Potential verschenkt. Aber das kommt für viele wohl wieder anders rüber, von daher ist "yeah... another smash hit..." wohl eher die Standartaussage.


    Ich sehe grad, das ich "Links 2 3 4" irgendwie gar nicht mehr in der Setlist hatte... geht natürlich gar nicht... :rolleyes:

    Eine Frage: Wann war das? Kenn ich gar nicht^^


    Gibt auf der Röhre ne Full-Concert-Aufnahme von Bratislava 2011. Da war das noch mit drin. Ist glaub ich nach dem dritten Konzert rausgeflogen.

    Zu deiner Setlist, kann ich nur sagen das ich sie recht gelungen finde, allerdings halte ich persönlich FiP nicht für geeignet als MainSetcloser. Da lieber Ich Will (was eh auf jeden Fall rein sollte).

    Noch so n Geständnis für's Protokoll. Ich finde "Ich will" doof. Also als Song. Verstehe zwar, wieso der gefeiert wird, aber in eine Setlist gehört der für mich nicht rein. War halt schon immer das Zugabenlied, und für mich auch wieder eher "...another just smash hit...". Wobei, als Showcloser war er geil (auch MiG 1.0 Tourauftakt), wesentlich besser als "Pussy". Das hatte halt final den Penis. Trotzdem hat erst das Paris-Konzert die MiG-Tour für mich vollendet. FiP am Ende... das war perfekt!


    Die Frage "Wohin mit FiP" ist halt auch so ne Sache. Ich finde (anders als viele) den Main-Set-Abschluss mit einer Ballade (noch besser eine, die am Schluss förmlich explodiert) ziemlich gelungen. "Ohne dich" hab ich ja auch schon gemocht. Kontraste sind immer schön, und so n bisschen ausm Konzept fallen gehört für mich zum Main-Set Closer. Der Haifisch war sehr gut platziert (MiG-Tour), Engel auf der LAB war auch ein ziemlich schönes Programm (hätte ich jetzt als zweite Wahl an den MainSetCloser-Platz gepackt, aber aus Tradition muss man den inzwischen eher schon als Zugabe nehmen).


    Man könnte es also auch so nehmen...


    14. WIDBIFS
    15. Engel


    16. Sonne
    17. Reise Reise (+ Boot)
    18. Frühling in Paris


    Das Problem? Flache Zugaben! Zwei Balladen, null Tempo! (Coldplay machen das? Hm... sollte das ne Coldplay Setlist sein? Na also...)


    Das war schon auf der Lifad-Tour gefährlich mit Engel als Show-Closer. Sehr ruhig, der Schluss, ein Gefühlsmoment, aber kein "Bäng".


    Die Mutter-Tour war da fast schon am bezeichnendsten dafür, wie man es richtig macht. Sonne (*Episch!*) , Ich Will (*Party!*), Nebel (*emotional*), Pet Sematary (*WTF?*). Am Schluss nochmal n schöner Kontrast rausgehauen, dazu noch mit einem singenden Flake.


    Es hängt am Ende aber am Zuschauer, wie man so was macht. Ich bin mehr so der Typ, der "geflasht" nach Hause gegen will. Feuerzeugschwenken am Ende ist nicht so meins. Gibt aber wiederum viele, die das mögen. Von daher...



    PS: Auf die "Verntilator & Lichtwürfel gleichzeitig" - Sache wollte ich irgendwann auch noch eingehen. Kommt aber am passenden Ort (und wenn ich Zeit dafür habe...)

    spiderkey
    Interessante Setlist. Vor allem keine Lust als opener ist eine interessante Idee. (...) Des Weiteren wäre sie denke ich einfach zu lang.


    Ich gebe zu, die Setlist ist ein auf die Schnelle hingeklebtes MiG 1.5 - Pendant, das ich bewusst etwas "anders" gehalten habe. Im Detail sind da ziemlich viele Kleinigkeiten dabei, die ich beim Setlist-konzipieren so eigentlich nicht machen würde. Den Drop schlecht eingeleitet und ausserdem zu früh eingesetzt, das Verballern von Klassikern an völlig falschen Positionen, schräge B-Stage-Einlagen... die Show würde ich gerade wegen ihrer Andersartigkeit sehen wollen, nicht, weil das eine typische gute Rammstein-Setliste ist.


    Das Problem ist halt die Tatsache, dass sich einige Rammsteinsongs aufgrund der Art, Show oder des Klassikerstatus nahezu schon fest auf gewisse Positionen eingefahren haben. Insofern ist Rumschieben da ziemlich schwierig. Einzige Ausnahme ist der Opener an sich, da juckt das kein Schwein . Natürlich ist der Album-Opener immer prädestiniert dafür, aber für die Showeröffnung kann man ALLES nehmen. Da gibt's kein richtig oder falsch. Selbst "Du Hast" würde funktionieren (obwohl das klipp und klar in die zweite Setlisthälfte zu gehören hat).


    Aber bei anderen Positionen... hm... "Keine Lust" ist so ein Problemkind. Das ist und bleibt ein prädestinierter dritter Song. Auf der LIFAD-Tour hat das an vierter Stelle einfach nur reingeschissen. Wieso? Der eine oder andere kommt bei der Lektüre der nächsten Zeilen vielleicht schon drauf.


    (Kleiner Auszug aus den Notizen meiner Analyse:
    Dritter Song (...) jetzt bitte nicht nicht langweilen. Kontraste setzen. Idealste Methode, einfach einen Klassiker oder einen klar von der bisherigen Groovestruktur abweichenden Song einschieben. Im Idealfall beides kombiniert mit optischem Kontrast. Pyro Overkill vorhin? Nun, reduzieren bis zum geht nicht mehr oder einen klar anderen Effekt setzen. Lichtshow reduzieren. Bei all dem aber NICHT an Härte und Aggressivität verlieren. Einfach nicht mehr im gleichen Stil weiterkloppen, das ermüdet nur!)


    Was hatten wir bei der LIFAD-Tour an dritter Stelle? "Waidmanns Heil". Was hatten wir an zweiter Stelle? "Bückstabü". Was war Opener? "Rammlied". Chronologisch gesehen: Speed - Bremse - Speed - Bremse. Dazu an zweiter Stelle noch eine extrem umstrittene Bremse und auch noch ein NEUER Song.
    Vergleichen wir das mal mit der MiG-Tour: Speed - Speed - Bremse. Jetzt wird der eine oder andere sagen: Böh, "Sonne" ist doch nie und nimmer Speed.
    Jep. Aber Aufbauarbeit. Zusammen mit dem Tempo und dem Drive von "WIDBIFS" ist das konstantes nach-vorne-treiben, ähnlich wie "Reise Reise" und "Links 2 3 4". Das war auch nicht beides schnell, aber schöner Aufbau. "Bückstabü" nach "Rammlied" ist einfach nur n Runterreisser in Tempo und Drive. Danach wieder aufgeblasen "Waidmanns Heil" und der Kontrast ist für den Po! Da nochmals einen stilistisch und vor allem groovetechnisch komplett abweichenden Song einzuschieben, reisst den Flow total auseinander.


    Also. "Keine Lust" ist als stilistischer Kontrastpunkt ALLEINE schon wegen Lichtshow und Shuffle-Rhythmus nahezu prädestiniert für die obligate Abweichung im dritten Song. Das fügt sich einfach nahezu perfekt in den Ablauf ein. Nehmt euch mal die Zeit und packt "Keine Lust" auf einer Rammstein-Playlist (quer durch alle Alben) irgendwo in die hinteren Reihen. Das wirkt lange nicht so gut wie am Anfang. Die einzige Position, wo man den Song (in meinen Augen) noch hinsetzen können, wäre da, wo man ALLES hinsetzen könnte. An den Anfang.


    "Links 2 3 4" in den hinteren Teil zu packen, ist in meinen Augen auch Schwachsinn. Zwar ergibt sich durch die Kombi "DRSG" "Links 2 3 4" "Du hast" ein schöner Flow, aber irgendwie das wahre isses trotzdem nicht. Das ist ein typischer zweiter Song oder irgendwo im Flow eingebettet. Als Zugabe? Never Ever!


    Andere Songs eignen sich eher für später. "Engel" ist als typischer Retarder (abgeleitet von: retarded moment) einfach kein Song für den Anfang. Das gehört als Main Set Closer oder kurz vor Schluss hin. Als Showcloser wiederum eine zwiespältige Sache, wie bei der LIFAD-Tour gemerkt. Auf einem Ruhepunkt aufzuhören, mag zwar gut sein, trotzdem haben "Pussy" und vor allem "Ich will" (MiG-Tourauftakt) als definitiver Abschlusssong einfach mehr gezündet.


    Den "Haifisch" nach hinten zu packen liegt schon aufgrund der Bootsfahrt nahe, auch stilistisch ist der Song eher was für gegen Ende.
    "Du Hast" als DER Rammstein-Song gehört ebenfalls an die Position "nicht zu früh & nicht zu spät". Der ist im hinteren Main-Set recht gut aufgehoben.
    "Pussy" liegt rein showtechnisch auch eher lieber am Ende (Sauerei nach dem zweiten Song braucht keiner!), noch lieber am Ende des Main-Sets, weil irgendwie keine richtige Zugabe (zumindest für mich).


    Dem gegenüber stehen Songs, die man so ziemlich an jede Position schieben kann... "Sehnsucht", "Asche zu Asche" oder auch "Amerika". Die sind immer mal wieder woanders aufgetaucht und machen sich als Changer recht gut. Ich fand "Sehnsucht" im zweiten Block (nach "Du Hast" auf der Ahoi-Tour) ja sogar ziemlich gelungen.


    Ganz schlimm ist es bei prädestinierten Openern. "Rammlied" in die Mitte der Setliste? Aua! "Mein Herz brennt" war ja bei der Rückkehr ebenfalls Quasi-Opener (nämlich beim Zugabenblock). Nicht zuletzt wurde die Piano-Version bei MiG 2.0 wieder in den Zugabeblock geschoben, weil sie sich im (da irgendwie ohnehin nicht vorhandenen) Drop miserabel eingepasst hat. Das ist ein Opener, kein "Song für zwischendurch". "Reise Reise" kann ich mir auch nur mit Opener-Show (oder als ganz krasser Kontrast mit Boot am Schluss) vorstellen. "Sehnsucht" ist da mal wieder die glorreiche Ausnahme, weil es eh nie Opener war, und "WIDBIFS" war ebenfalls nie Opener, dafür schon an so mancher Stelle (2.Song, vorletzte Zugabe, Main-Set-Closer), da spielt das keine Rolle mehr.


    Bleibt noch die Frage, wohin mit den Balladen. Eine oder zwei braucht man für den Drop in der Mitte, eine kann man ans Ende packen. Irgendwie dann noch eine in den Zugabeblock... das hat sich.
    Stichwort Drop (jetzt hol ich schon wieder viel zu viel aus)... Einleitung, Ballade, Breakpoint. (Standartabfolge). Wie leitet man ein? Nun, einen Drop kann man ja mit den besch*ssensten Ideen veredeln. "Wiener Blut" war anno 2009/2010 z.B. so ein klassisches Beispiel für einen angetäuschten Drop, der dann wiederum in die Fresse knallt, bevor dann tatsächlich die Ballade kommt. Andererseits kann man (wie bei der MiG-Tour) auch tatsächlich mit der Ballade anfangen und die Einleitung dem Vorgängersong überlassen. Hier empfielt sich mal wieder ein Song mit klar definiertem musikalischem *Stop* am Ende. "Morgenstern" ist so ein Kaliber, den "typischen" Pre-Drop-Song haben sie allerdings seit der LIFAD-Tour an Stelle 6. (Welchen das ist, dürft ihr jetzt mal selbst rausfinden).


    Bleibt noch die Frage nach dem Breakpoint. Was ist das überhaupt? Nun, im Prinzip ein *zweiter dritter Song*, also konzeptionell etwas anders und groovetechnisch aus dem Rahmen fallend. Das Paradebeispiel zeigt die LIFAD-Tour. "ITDW". Shuffle-Rhythmus, Show-Epos, Einleitung zweite Hälfte. Ich persönlich hätte da (vom Showdesign her) auch erst beim Intro den Vorhang zur zweiten Kulisse freigegeben, aber da wollten sie wohl eine Akzent bei "FiP" setzen. "Los" war damals in der Ahoi-Tour-Version ebenfalls ein nahezu perfekter Breakpoint - ganz typisch von soft zu hart.
    "Mein Teil" als Breakpoint war irgendwie halbe halbe. Showtechnisch ne eins, musikalisch aber etwas kantenlos. Der Übergang hat's dann gerettet (insbesondere "Flake am Seil aus dem Topf" war geil, schade, dass das wieder weggefallen ist...)
    MiG 2.0 war vor allem deswegen ein lustiges Experiment, weil die Positionen getauscht wurden. "Mein Teil" zurück zur Ahoi-Tour-Position, quasi als Fake-Drop-Einleitung, "Wiener Blut" als Breakpoint mit Epos-Intro. Sehr, sehr sehr gut gemacht!


    Lastbutnotleast - wie kommt man eigentlich vom Breakpoint in einen gewissen Flow zurück? Nun... was befindet sich seit 1997 als erster Song nach dem Breakpoint? Okay, anno 2001 war's "Asche zu Asche" (bzw. "Weisses Fleisch"), und 2009 für ne Weile "LIFAD"... aber sonst? Kleiner Tipp. Flammengitarren bzw. Ärmel. Immer an dieser Stelle. Als kleiner Zusatz stellt man den Keyboarder seit 09 mit einem Knall aufs Laufband. Immer dasselbe, immer noch lustig.



    Nach dem ganzen Gelaber nun also mal eine "durchdachte, rammsteintypische Abwandlung in meiner Präferenz", quasi ein MiG 2.0 - Exponat.


    1. Ich tu dir weh (LIFAD-Version + MiG 2.0 Opening)
    2. Herzeleid (LAB Version + mehr Tempo)
    3. Keine Lust (Ahoi-Tour-Version, MiG-Extro, Extended Key Solo (LIFAD-Tour (weiss nicht mehr welches Konzert das war)).
    4. Asche zu Asche (Ahoi-Intro, Ahoi-Version, MiG-Outro)
    5. Feuer Frei (Ahoi-Tour-Version, Show like MiG 1.5)
    6. Morgenstern (Völkerball Version)
    7. Stein um Stein (Völkerball Version)
    8. Wiener Blut ((LIFAD 2010 Version incl. Laserdolls + MiG 2.0 Intro)
    9. Du riechst so gut (LAB-Intro, LIFAD-Version, MiG - Bridge, MiG-Drop)
    10. Weisses Fleisch (LAB-Version + Extended Flakedance)
    11. Du Hast (LIFAD-Remix, MiG Pyro)
    12. Sehnsucht (Völkerball Version + Red-Flare-Pyro)
    13. Wollt ihr das Bett in Flammen sehen (MiG 2012 Version / Key Intro / LAB-Intro 2.Teil / MiG 2.0 Pyro)
    14. Haifisch (LIFAD-Version)
    15. Frühling in Paris (MiG 2012 Version)



    16. Sonne (MiG 2.0 Tourauftakt Version (mit Einzähler), Burning Cross-Mittelpart)
    17. Engel (MiG 1.0 Version + LAB-Bridge)
    18. Reise Reise (Ahoi-Intro, Extended Akkordeon Outro mit Bootsfahrt (Kapitän Paul, Flake is ja beschäftigt...)




    Zusammengefasst hängt man, möchte man ein bisschen "Rammstein-Setlist-Feeling" beibehalten, an diversen nostalgischen und dramaturgischen Limitierungen fest und ist eig. gar nicht mehr sooo frei, es sei denn, man bricht das Konzept mit Absicht. Zumindest ICH sehe das so. Vielleicht wirft die Band auch nur spontan Zettel mit den Songs in einen Topf und zieht dann die Reihenfolge. Glaube ich aber nicht...