Also "eine morbide Geschichte drumherum basteln" ist doch was anderes als "der Kunst etwas nachsagen" - was soll letzteres eigentlich sein?
Ich denke - und das sieht man auch in dem yt-Beitrag des 3. Tages der Wiener Kongresse - dass Zoran für seine Kunst einsteht. Genau das sagt er, warum er dort sei: um für seine Kunst zu einstehen.
Er hat bislang immer nur eine und dieselbe Deutung dazu genannt: dass es kein "normaler" Porno ist, dass es der traurigste Porno überhaupt werden sollte, dass niemand das schaut um sich dran zu erregen. Ich finde in seinen Aussagen daher bislang keine "morbide Geschichte drumherum" , keine "Umdeutungen", keine "Überbetonung von Nebenschauplätzen".
Zudem ließ er ironisch durchscheinen, was er davon hält, wenn Kunst vom Künstler "erklärt" wird: nichts. Womit er recht hat, wie ich finde.
Ach ja: Die Zeiten wo ein Kunstwerk als "wertvoll" eingeordnet wurde, sind ja hoffenlich lange vorbei. Und kehren auch nicht wieder.
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Nachsagen: "Die junge Künsterlin möchte mit ihrem Lied auch auf die Leiden von Frauen aufmerksam machen, indem sie auf die Schönheitsideale der Gesellschaft verweist" => singt die ganze Zeit: "Baby für dich würde ich alles tun". Im Grunde handelt der Song vom Anbiedern, aber du kannst auch behaupten, andere würden dich zwingen, alles zu tun, um zu gefallen. Es ist Auslegungssache, angedichtet oder von irgendwem auch nur gewollt, so verstanden.
Auch hier: Er steht für seine Kunst ein. Kann er und es bleibt trotzdem ohne Belang. Denn letztendlich kann ein Künstler sich auch nicht selbst den Oscar oder den Literaturnobelpreis zusprechen. Kunst ist auch nur eine Form des Marktes. Du bietest an und nehmen sie es dir ab, dann wird es relevant. Wer davon nicht abhängig sein will, muss seine Kunst für sich machen, ohne diese zu präsentieren.
Es ist unerheblich, ob er (überzeugend oder nicht) erklärt, was er ausdrücken wollte. Nicht jeder, der den Film gesehen hat, wird ihn deswegen besser bewerten, sondern weiterhin das darin sehen, was es nun mal ist. Bestes Beispiel ist ja der Verlag, der diiesen Film als Erklärung benutzte, um Till rauszuschmeißen.
Boah, der letzte Take ist so... 
Niemand hat gesagt, das wäre so aussätzig, man müsse es verbieten, deswegen ist nicht jedes Werk wertvoll, in folgender Definition: Auch nach mindestens 10 Jahren noch relevant, beliebt und in der Lage, Geld einzubringen.
Nach deiner Definition ist jeder Schlager, Hit von Scooter und hingekritzelter Penis auf einer Schulbank als wertvolle Kunst zu verstehen.
Wenn aber jede Kunst so betrachtet werden muss, dann gibt es keine guten Bands, keine Hits und keine Notwendigkeit, Preise darin zu verleihen.