Mein Wunsch an das Album war nach den letzten beiden Soloalben der, dass ich mit 3-4 Songs, die ich sehr gern hören mag und bitte nicht zuvielen songs, bei denen ich vor lauter "Cringefaktor 100" Gefühl zusammen zucke und Skippen muss, zufrieden wäre.
Und diese "Anspruchshaltung" wurde erfüllt.
Ich bin froh, dass nach NSL doch noch n bisschen was Anderes kam. NSL kann für mich weg, zu billig gemacht, auch wenn Lecker live sicher voll zünden wird. Das Textprinzip des Vergleichs funktionierte für mich bei F&M gut, bei Nass nicht mehr. Bei Lecker sehe ich Till als Allgebra an der Laterne stehen und bei Schweiss ist es schade um den rein stimmlich und instrumental schönen Refrain bei diesen Text.
Meine Favoriten:
Du hast kein Herz
Zunge
Selbst verliebt
Sport frei
Ich mag auch "Tanzlehrerin", weil Till solo den Raum gibt für musikalischen Stilmix. Der Stil, die Gitarren und der Text malen für mich das Bild, dass das lyrische Ich sich total wohlfühlt und alles schön und leicht und warm ist - und mit dem Schwanz in der Tanzlehrerin ist es das eben. Ich mag auch das typische Tillmotiv, dass nach der Tanzlehrein die Gesangslehrerin dran ist usw. usw....
Den Rödler feier ich total. Ich würde ihn nicht so feiern, wenn er " ernsthaft" auf der Tracklist gewesen wäre. Könnt ihr das nachvollziehen? Aber so als hidden Track ist der Verarschesong witzig und funktioniert bei mir. Dockt wohl direkt an die Schlagerrezeptoren in meinem Hirn an. Auch nach zig mal hören. Der Song des Jahres für den Hausputz.
Es bleibt dabei, ich mag Till solo am liebsten in schriftlicher Form und würde mir immer noch wünschen, dass er in späteren Jahren mal ein Album im Sinne von Jacques Brel meets Charles Bukowski rausbringt und das dann minimalistisch, ganz ohne Show Schminke, Kostüm performt.
Ist aus mehreren Gründen maximal unwahrscheinlich, ich weiß.
Deshalb mag ich "Selbst verliebt" sehr, weil das in diese Richtung zielt und feiere es ähnlich wie "Ach so gern" vom letzten Album.