Aber war es nicht Richard, der mal sagte, er suche sich gern ein hübsches Mädchen für Blickkontakt?^^
Wahrscheinlich hat Till ja wirklich nur einen Grund dafür, aber es ist auch bekannt, dass viele Künstler seltsame Rituale vor Auftritten haben, wohl um der Nervosität durch Routine zu begegnen. Wenn Till sich iwann angewöhnt hat, vor der Bühne seine Ablenkung zu finden, naja, dann wird das eben immer wieder so gemacht. Das soll auch keine Romantisierung sein, sondern ein Gedanke dazu. Alles hat schließlich irgendeinen Ursprung.
Bei einem Punkt möchte ich dir Recht geben. Wenn man sich an den billigen Mädchen stört, kann man die Kritik an Till nicht vergessen, denn es gehört ja iwie zusammen.
Ganz allg, wenn in der Diskussion nicht immer jemand den Frauen beispränge, wäre gar nichts passiert. Stattdessen wird über Anzeigen schwadroniert. Aus so einem Verhalten folgt nicht, dass derjenige seine Ansicht ändert, sondern sich maximal zurückzieht und die Gesprächskultur nur verarmt. Empfand den Cheerleader-Post nur als Seitenhieb, da hätte man doch drüber weggehen können.
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Bitte was?: „Ganz allg, wenn in der Diskussion nicht immer jemand den Frauen beispränge, wäre gar nichts passiert.“
Klingt fast wie, wenn sich diejenigen, die sexistisch/rassistisch/homphob etc. angegriffen werden nicht über Angriffe aufregen würden, gäbe es ja keine große Diskussion. Quasi die gute alte Zeit, als alles was nicht der angeblichen Norm entsprach, still, brav und unsichtbar war. Nope. Das ist vorbei und das ist gut so.
Gesprächskultur verarmt, wenn der ganze Diskurs in einer Richtung geschoben wird, in der Tabus als gesellschaftliches Korrektiv nicht mehr greifen (siehe einschlägige Telegram-Gruppen. Da wird Meinungsfreiheit auch etwas losgelöst von bekannten Gesetzen ausgelegt). Man ist im Internet, aber das heißt eben nicht, dass man unwidersprochen Personen degradieren kann. Damit sind explizit Bezeichnungen gemeint, bei denen man aus einer guten Erziehung heraus „beispringen“ muss. Man muss auch bei den eigenen Aussagen in der Lage sein zwischen Kritik, Beschreibung und Beleidigung unterschieden zu können. Wenn man Frauen pauschal in eine Ecke mit Prostituierten stellt oder Ähnliches, dann ist der eigene Kompass mehr als verdreht. Macht man es nicht, muss man sich auch nicht angesprochen fühlen.
In diesem Sinne: Wenn Leute in einer Eckkneipe Stammtischparolen loslassen, kann man sie ignorieren und sie in ihrer eigenen sozialen Suppe kochen lassen. Ein Forum ist etwas anderes. Es ein öffentlicher Ort. Unwidersprochen bleibt da wenig bis nichts. Stichwort „Gegenrede“. Damit muss(!) man leben. Das ist keine Zensur, was gerne mal in Kommentarspalten in Social Media geplärrt wird. Man darf schon Quatsch äußern aber nicht erwarten, dass man ihn akzeptiert.
Wer einfach nur kritisiert, muss auch nicht das Gefühl haben sich zurückzuziehen. Muss man generell nicht. Es gibt eben Dinge, die muss man aushalten können, solange sie nicht persönliche Beleidigungen oder anderweitige Angriffe beinhalten. Mir wird hier auch ab und zu widersprochen. Auch mal in schärferer oder zynischer Art und Weise. Solange man sich nicht weiter damit beschäftigt, wenn der Browser geschlossen ist, ist die Welt noch on Ordnung. 