Beiträge von Asche-zu-Asche

    Darum bitte ich auch. Auf den letzten Seiten hat die Diskussionskultur stellenweise wieder massiv abgebaut. Beleidigungen, egal ob gegen User des Forums oder Außenstehende, sind zu unterlassen. Das Thema ist für viele völlig verständlicher Weise sehr emotional, dennoch und auch gerade deswegen sollte hier sachlich diskutiert werden, ohne dabei andere persönlich anzugehen. Vielen Dank!

    Wie passt der Schluss vom Statement am Montag ("Rammstein ist nicht am Ende") dazu, dass Till sich - deiner Ansicht nach - vorübergehend oder dauerhaft trennt? Ohne ihn ist Rammstein schwer vorstellbar, oder?

    Wenn es so wär, dass Rammstein mit dem Statement, zusätzlich zur Danksagung (die sicher unabhängig für sich steht, seh ich genauso), die Zukunft der Band im Hinblick auf eine Ankündigung von Till offenlassen wollten, so ist eine Message, dass es mit Rammstein weiter geht, ja essenziell. Genau das ist es ja, was jetzt den (ggfs. gewünschten) Effekt hat, dass man ins Zweifeln kommt, ob Till das doch nicht so gemeint hat und sich mit dem Gedanken beruhigt, dass es von offizieller Seite ja hieß, es würde weitergehen.

    Ein weiteres Indiz, was aus meiner Sicht deutlich dafür spricht, dass Till eine (vorübergehende oder dauerhafte) Trennung von Rammstein ausdrücken möchte, ist eben genau das Statement von Rammstein vom Montag. Sie haben dort unüblich offen und bedeutungsschwer ihren Dank an die Fans zum Ausdruck gebracht und mitgeteilt wie sehr sie die Unterstützung im letzten Jahr zu schätzen wissen und wie sehr diese ihnen geholfen hat. So offen und emotional hat man Rammstein in schriftlicher Form bisher noch nie erlebt, woraus man schlussfolgern kann, dass sie das definitiv so meinen und es ihnen sehr wichtig war, ihre Wertschätzung an die Fans zu kommunizieren.


    Nun haben wir das Gedicht von Till. Gehen wir vom (für mich unwahrscheinlichen) Szenario aus, dass er damit keine Trennung von Rammstein zum Ausdruck bringen möchte, so wär ihm mit Sicherheit dennoch voll bewusst, dass man es als Ankündigung der Trennung interpretieren kann, bzw. sich diese Interpretationsvariante stark aufdrängt.


    Und genau an der Stelle glaube ich, dass Rammstein (inklusive Till) den Fans, denen sie nach dem letzten Jahr so aufrichtig dankbar sind und die dafür, dass sie nach wie vor zu Rammstein stehen, oft auch einiges zu erdulden hatten (und noch haben), so eine unnötige Aufregung nicht zumuten würden. Auch Till dankt und verneigt sich in seinem Gedicht, verabschiedet sich in Respekt. Auch und insbesondere er wird den Fans dankbar sein und nicht so leichtfertig mit deren Gefühlen herumspielen, indem er unnötige Anspielungen macht.


    Wir sind ganz bestimmt nicht in einer dieser typischen Situationen aus der Vergangenheit, wo man durch geschickt platzierte mehrdeutige Inhalte einen riesen Rummel in Medien und Fanwelt auslösen wollte. Die Fans jetzt unnötig zu verunsichern, ist etwas, was zur aktuellen Situation um die Band und Till absolut nicht passen würde. Unnötig in dem Sinne wären nach meinem Empfinden genau solche Messages wie "Ich fokussier mich jetzt auf meine US Tour", "Ich zieh aus Deutschland weg", "Ich brauch jetzt erstmal Ruhe." Wenn er sowas hätte aussagen wollen, hätte er es geschafft, das Gedicht anders aufzubauen in einer Form, dass sich die Interpretationsmöglichkeit der Trennung von der Band nicht so aufdrängt. Dass er das Gedicht in der jetzigen Form veröffentlicht hat, spricht für mich daher ganz deutlich dafür, dass er damit zum Ausdruck bringen möchte, dass das Kapitel Rammstein für ihn beendet ist. Offen bleibt, ob vorläufig oder dauerhaft.


    Und das Statement von Rammstein steht für mich in absolut keinem Widerspruch dazu. Wenn Till seine Pläne mit der Band geteilt hat - wovon man ausgehen muss, gut möglich, dass das schon im letzten Jahr passiert ist (Richards Post mit dem "...die Zukunft wird in jedem Fall anders" könnte ja durchaus dazu passen) - müssen sie ja irgendwie darauf reagieren. Und wie soll man auf sowas reagieren?

    Sagen, dass alles vorbei ist? -> Würde man nicht machen, selbst wenn Till endgültig weg wöllte, weil man sicher bestrebt darin ist, alles in Ruhe aufzuarbeiten und wieder zueinander zu finden.

    Nichts sagen? -> Würde die Gerüchteküche nur weiter anheizen und Fans würden glauben, dass es aus ist.

    Sagen, dass es weiter geht? -> Perfekte Strategie, einerseits um der Gerüchteküche entgegenzuwirken, andererseits um die Option offenzulassen, dass es in der Zukunft weitergeht. Und zudem die Band bis dahin offiziell geeint zu halten, das wendet Häme von denen ab, die sich über eine Trennung der Band freuen würden und sorgt zudem dafür, dass die Verkäufe (Merchandise, etwaige Veröffentlichungen) in den nächsten Jahren besser laufen.


    Unabhängig davon, wie das Gedicht nun gemeint ist, ich denke auch, dass die Zukunft der Band noch nicht geschrieben ist. Die 6 werden sich erstmal ihre wohlverdiente Zeit nehmen, für sich selbst, für ihre Lieben, für die Aufarbeitung und dann schaut man weiter.

    Klar kann man da alles Mögliche reininterpretieren, aber die Version "Abschied von Rammstein" brüllt einen ja aus jeder Ecke des Gedichts an. Da er hier auch kein lyrisches Ich nutzt, sondern die Zeilen mit seinem Namen unterschreibt, der Inhalt sich also klar auf ihn selbst bezieht und er zudem seine Gefühlswelt offenbart, glaube ich auch nicht, dass das als eine Art übertriebene Provokation gemeint ist oder er hier nur das Tourende meinen würde oder den Aufbruch zur Lindemann-USA-Tour. Für mich wirkt es schon danach, dass er damit seine Trennung von Rammstein, endgültig oder zumindest vorübergehend, kundtut. Es passt nicht zum Statement von Rammstein, aber dem würde ich nicht so viel Bedeutung beimessen. Falls die anderen davon wussten, dass Till das Gedicht veröffentlicht, wollten sie damit vielleicht prophylaktische Schadensbegrenzung betreiben und die Tür offenlassen, falls es sich Till in ein paar Jahren nochmal anders überlegt und die anderen dann auch noch Lust haben (ohne das Statement von Rammstein würden jetzt ja alle definitiv denken, dass es vorbei ist - mit dem Statement ist es u. U. auch nicht komisch, wenn von Rammstein in den nächsten Jahren nichts mehr zu hören wär). Falls die anderen nichts davon wussten, wär es jetzt natürlich eine extrem krasse Message an den Rest der Band (was ich echt nicht hoffe und glaube, weil sie das absolut nicht verdient hätten und Till sich ja in eigenen Worten "in Respekt" verabschiedet).


    Gemäß dem Statement von Rammstein klingt es ja schon so, dass die Band im Austausch miteinander ist/war, um das alles aufzuarbeiten, was passiert ist. Unter der Annahme, dass das stimmt, wär es ja schon nicht unwahrscheinlich, dass Till seine Absicht, die Band (vorerst) zu verlassen und das Gedicht zu veröffentlichen, auch mit den anderen geteilt hat und man sich darauf verständigt hat, dass man mit dem Statement gegenüber der Öffentlichkeit die Zukunft theoretisch offenlässt. An sich würde es auch zu den Aussagen von Paul in Gelsenkirchen passen - vielleicht auch bewusst von ihm platziert, um der Fanwelt anzudeuten, dass es jetzt erstmal ruhiger wird und man erst nach ein paar Jahren weitersehen wird - sowie zu der sehr emotionalen Fahrstuhlfahrt am Ende der letzten Show in Gelsenkirchen (die für mich nach mehr wirkte als Sentimentalität/Erschöpfung am Tourende).


    Mich würde es nicht wundern, wenn wir jetzt tatsächlich länger erstmal nichts über die Zukunft der Band hören würden. Wenn das echt eine Trennung war, wird man in ein paar Jahren sehen, ob die 6 nochmal zusammen finden. Das würd ich gar nicht so unwahrscheinlich finden, mit der Zeit ordnet man Prioritäten ja vielleicht nochmal neu und rauft sich wieder zusammen, gab es ja schon oft genug bei Bands, die sich zuvor getrennt hatten. Dies ist sicher abhängig davon, ob die interne Aufarbeitung weiter bestehen bleibt und welche etwaigen weiteren Enthüllungen es in der Zukunft noch geben wird. In der Zwischenzeit kann die Fanwelt Rammstein wie im Statement versprochen auf anderen Wegen wiedersehen (z. B. über die angekündigte Doku).


    Unabhängig davon, wie es jetzt weitergeht mit Rammstein, hat es mich auf jeden Fall gefreut zu lesen, dass sich die Band nach wie vor mit den Anschuldigungen auseinandersetzt und diese aufarbeitet. Ich hoffe und wünsche ihnen, dass sie da, ungeachtet der weiteren Zukunft der Band, zu zufriedenstellenden Ergebnissen (für die Jungs selbst und die reell Betroffenen) kommen werden und eine Möglichkeit finden, diese auch in die Welt zu tragen.

    als Mann kämen wir wirklich ernsthafte Zweifel, was man mittlerweile überhaupt noch machen kann, ohne Gefahr zu laufen, am Ende als "Missbrauchstäter" dazustehen.

    Als Mann kann ich sagen, dass das eigentlich ziemlich einfach ist.


    Wir haben auf der Welt aktuell wirklich viele drängende Probleme und enden dann meistens bei Bagatellen, die plötzlich nicht mehr aushaltbar sein sollen (?)

    Finde das wirklich sehr schade. In meinen Augen wird mittlerweile so ziemlich alles total übertrieben und aus jeglichem Kontext gerückt.

    Es gibt immer größere Probleme, deswegen dann aber sämtlichen vermeintlich kleineren Problemen die Berechtigung abzusprechen, diese zu thematisieren, ist doch Quatsch. Zumal die vermeintlich kleinen Probleme nicht selten mit den großen zusammenhängen. Ich finde es absolut richtig und wichtig, dass über solche Anschuldigungen - egal ob jetzt gegen Rammstein oder Rubiales - berichtet wird, darüber diskutiert wird und Menschen sich Meinungen bilden. Selbst wenn es jetzt "nur" als Kuss aus Freude gemeint gewesen sein sollte ohne jegliche weiteren Absichten, so war es dennoch nicht ok, einfach weil grundsätzlich ein*e Vorgesetze*r an ihm unterstellten Mitarbeiter*innen ohne deren eindeutigen Konsens keine körperlichen Handlungen vornehmen sollte, die in irgendeiner Weise als unangenehm empfunden werden könnten (und auf so einer Liste an No-Gos steht ein Kuss auf den Mund ganz sicher nicht erst an Stelle 928, auf die man als Mann im Leben nie kommen würde, erst recht dann nicht, wenn die halbe Welt zuschaut). Stichwort Machtgefälle. Wenn es den Betroffenen durch eben dieses noch zusätzlich erschwert wird, sich gegen so ein Bedrängen zu wehren, weil sofort und unmittelbar der eigene Job und damit womöglich die gesamte Karriere und finanzielle Sicherheit in Gefahr ist, vielleicht sogar die persönliche Reputation wenn das Machtgefälle so stark ist, dass ein zur Sprache bringen der Situation damit enden kann, dass einem selbst nicht geglaubt wird, dann ist es umso verwerflicher, so etwas durchzuführen oder zu dulden. Denn in der Situation weiß man als Betroffene*r eben nicht, ob nun irgendwelche konkreten Absichten dahinter stecken oder nicht und wie das Gegenüber reagiert, wenn man sich dagegen wehrt.


    Wenn öffentlich thematisiert wird, dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist - und wieso nicht - so hilft dies auch der Gesellschaft, wenn sich ein paar mehr künftig in ähnlichen Situationen mehr Gedanken machen und sich vielleicht in die Rolle des Gegenübers hineinzuversetzen versuchen und den Kuss auf den Mund stecken lassen oder den Klapser auf den Po oder die anzügliche Bemerkung. Zumal sowas oft erst der Anfang ist und - wenn sich das Opfer nicht wehren kann bzw. mit der Situation überfordert ist - der Einsteiger für dann noch etwaig folgende "drängendere" Probleme/Übergriffe werden kann.

    Meine Erfahrungen/Tipps dazu: Ich hatte bisher noch keine negativen Erfahrungen, wenn ich zum Einlass-Beginn direkt rein bin und dann so 2-6. Reihe stand. Die Leute, die direkt hinter dir sein werden, stellen sich dann ja auch bewusst hinter dich mit dem Wissen, wie groß du bist. Außerdem kann man so weit vorne in der Regel dennoch viele Bereiche der Bühne sehen, auch wenn ein großer Mensch vor einem steht. Und wenn sie wissen, dass du genau so lange wie sie gewartet hast, ist glaub ich zudem die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie dir den etwas besseren Platz auch gönnen.


    So ab der 10. Reihe bis ca. Mitte des Feuerzonen-Bereichs passiert meiner Beobachtung nach häufig folgendes: Bis kurz vor Konzertstart stellt sich niemand direkt hinter mich, eben weil man ja dann deutlich weniger sehen würde. Dadurch bleibt ein Bereich frei. Kurz vor Konzertstart, wenn dann die letzten Leute ankommen, versuchen sich einige so weit wie möglich vorzudrängen und entdecken dann logischerweise auch den freien Bereich hinter mir. Dann kommt die übliche Frage, ob man nicht Plätze tauschen könne. Ich hab das bisher immer höflich aber bestimmt abgelehnt, eben aus dem Grund. Ich warte zu dem Zeitpunkt dann u. U. auch schon 1-3 Stunden im Gegensatz zu denen, die dann mutmaßlich gerade eben erst durch den Einlass sind. Hinzu kommt, dass sie den "guten Platz" (=so weit vorne) auch nur aus dem Grund bekommen haben, weil ich da stehe und sich niemand hinter mich stellen wollte. Und der für mich entscheidendste Punkt: Wenn du dann den Platz tauschen würdest, würdest du dich genau vor die Nase von anderen Leuten stellen, die fast genauso lange gewartet haben, wie du. Das wär denjenigen gegenüber ja auch total unfair, die sich extra schon mit etwas Abstand positioniert haben, um besser sehen zu können. Ich hab schon Zuspruch bekommen von Leuten um mich herum, nachdem ich solche Anfragen abgelehnt habe, weil sie es auch unverschämt fanden, um sowas zu bitten, wenn sie gerade erst ankommen und wir schon seit zig Stunden in der Sonne brutzelnd warten.


    Erste Reihe hab ich einmal gemacht, empfand ich als ziemlich unangenehm, weil die Absperrung so niedrig ist, dass man als großer Mensch sehr weit nach hinten gehen muss um sich mit den Armen abstützen zu können und sich auch ziemlich weit runterlehnen muss, dadurch dass die Absperrung nicht sehr hoch ist. Empfand die Position einerseits als unbequem, andererseits wurde sehr stark von hinten gedrückt während des Konzerts, was auch etwas anstrengend war. Kann sein, dass das inzwischen anders ist, das war noch zu Reise, Reise Zeiten, da wurde so weit vorne von allen Seiten gequetscht, heute läuft das ja etwas entspannter ab.

    Dann mal meine Meinung dazu:


    Zunächst muss ich vorausschicken, dass ich es beschämend und extrem traurig finde, was manche hier von sich gegeben haben. Nicht nur der- und denjenigen gegenüber, die die Vorwürfe gemacht haben, sondern teilweise auch allgemein herabwürdigend gegenüber Opfer von sexualisierter Gewalt. Alle 8 Minuten wird allein in Deutschland eine Frau Opfer von sexualisierter oder physischer Gewalt, jede dritte Frau betrifft es wenigstens einmal in ihrem Leben. Wenn eine Frau sagt, dass sie sich als so ein Opfer sieht und jemand das - ohne dabei gewesen zu sein - in Zweifel zieht und dann womöglich noch mit herabwürdigenden Sprüchen um die Ecke kommt, dann ist das der blanke Hohn. Und selbst wenn es so sein sollte, dass sich am Ende herausstellt, dass so eine Person doch kein Opfer ist, so ist allein aufgrund dieses krassen Missverhältnisses von der Menge an Frauen, die statistisch gesehen Opfer werden, zu den paar Einzelfällen, wo die Anschuldigungen zweifelsfrei wirklich mal haltlos waren, dennoch dringlichst angeraten, solange kein Vorurteil zu fällen, bis sich der Sachverhalt offiziell klären konnte (mal davon abgesehen, dass dies ja in den meisten Fällen nichtmal passiert) und erst recht auf herabwürdigende Kommentare gegen die mutmaßlichen Opfer zu verzichten - das macht einen sonst einfach mal unheimlich hässlich.


    Ich kann nachvollziehen, wo sowas herkommen kann. Ich denke wir alle hier, auch diejenigen, die sich blind hinter Till stellen und Shelby verteufeln, sind innerlich doch geschockt davon und wissen insgeheim, dass da wenigstens ein Hauch von Wahrheit hinter stecken könnte, wenn nicht mehr, gerade wo sich die Berichte über ähnliche Situationen häufen. Das zu akzeptieren, wenn das dem Frontmann der eigenen Lieblingsband, die bei nicht wenigen von uns einen bedeutenden Teil des Lebens ausmacht, vorgeworfen wird, ist selbstverständlich alles andere als leicht. Da kann Leugnen eine natürliche Abwehrreaktion sein. Das ist ja auch voll ok. Was nicht ok ist, ist sich dann hier so gehen zu lassen und diffamierende Posts zu schreiben, mit denen Stimmung gegen mutmaßliche und echte Opfer gemacht wird.


    Mich hat das alles natürlich auch nicht kalt gelassen. Ich werd selbstverständlich auch abwarten, wie sich das jetzt weiter entwickelt und zu welchen Erkenntnissen die Ermittlungen und weitere Aufdeckungen, die ja schon von diversen Seiten angekündigt wurden, kommen, bevor ich für mich entscheide, was das für meine Beziehung zu der Band bedeutet. Ich wünsche mir in jedem Fall, dass - egal in welche Richtung es geht - öffentlich gemacht wird, was von den Anschuldigungen passiert ist und was nicht.


    Ich persönlich hätte mir von Rammstein auch eine bessere Reaktion gewünscht. Ich vermute, sie haben ihr Statement schnell raushauen wollen, um sich wenigstens kurz geäußert zu haben, bevor die mediale Berichterstattung losgeht und waren mit der Situation selbst überfordert. Versteh ich auch. Vielleicht hat man auch gehofft, dass es schnell abklingt und im Sande verläuft. Danach sieht es nun ja aber absolut nicht aus. Ich befürchte ehrlich gesagt, dass der ganz große Hammer noch über uns schwebt. Mit nicht absehbaren Folgen für die Zukunft der Band.


    Meiner Meinung nach wär es sehr gut für Rammstein, jetzt noch zu handeln, bevor die Situation womöglich erst so richtig eskaliert durch das, was aus dem Investigativ-Bereich bereits angekündigt wurde. Ein Statement, dass man solche Anschuldigungen ernst nimmt und ihnen nachgeht und den Anlass dazu nutzt, künftig alles zu tun, um sicherzustellen, dass Fans bei ihren Konzerten einen sicheren Raum vorfinden (und dies natürlich auch zu tun), würde ihnen gut zu Gesicht stehen und könnte - je nachdem was da noch aufgedeckt und von der Presse thematisiert wird - mildernd wirken. Völlig unabhängig davon, ob die Vorwürfe, die im Raum stehen, sich am Ende als wahr herausstellen oder nicht. Und ich fänd es auch menschlich wichtig. Klar steht hinter Rammstein eine Maschinerie, hinter der sich diverse Mechanismen verbergen, die auf professionelle Art und Weise jeden Schaden abzuwenden versuchen, aber in erster Linie stehen dahinter ja immer noch Menschen. Menschen, die sich in ihrer Bandgeschichte auch immer wieder direkt und indirekt für Opfer und Benachteiligte eingesetzt und Diskriminierung angeprangert haben. Sich dann - wenn ihnen selbst vorgeworfen wird, die eigenen Fans auf ihren eigenen Konzerten ausgenutzt und/oder gefährdet zu haben - so herauszuhalten, fänd ich einerseits menschlich extrem schade, andererseits würde es für mich auch die Messages der Band entwerten, mit denen sie in und abseits der Musik an sich tolle Statements gesetzt haben. Ich hoffe sehr, dass die Jungs da noch klare Kante zeigen und sich treu bleiben - bevor es womöglich zu spät ist.

    Ich glaube, die Situation provoziert einfach, dass es zu solch negativen Gefühlen kommt. Wer so weit vorne steht, dass man die Damen aus Reihe 0 sehen kann, hat in den meisten Fällen mindestens 5 Stunden, oft länger, gewartet, hat bereits einen Tinnitus vom Gegröhle von Leuten, die das Konzert mit dem Oktoberfest verwechselt haben, wurde wenigstens zwei mal in Bier geduscht, hat durch Passivrauchen mehr Qualm inhaliert, als Helmut Schmidt in einem Monat und wurde von der Sonne so gnadenlos durchgebrutzelt wie ein Eis in der Sahara. Wenn sich dann, aus dem schattigen Backstage-Bereich kommend, ohne Schweißflecken und nicht nach Bier stinkend, Instagram-live'nd, andere Menschen direkt vor einen stellen, fällt es einigen sicher schwer, dies nicht negativ aufzunehmen.


    Auf der anderen Seite, wie ja auch schon mehrfach argumentiert wurde, kennt man den Background der Personen dort vor einem nicht. Aber man muss ihn auch nicht kennen, denn letztendlich trägt (bis auf die Band, die Crew und die anderen Mitarbeitenden des Events) niemand irgendwas zu dem Konzert bei, womit irgendwelche moralischen Rechte einhergehen würden. Man hat das Ticket unter der Bedingung erworben, es in dem Bereich zu verbringen, für den man sich beim Kauf entschieden hat. Was um einen herum passiert, kann und sollte einem komplett egal sein. Selbst wenn man die Nacht vor dem Eingang gezeltet hat um in der ersten Reihe zu stehen, und dann jemand, der 30 Minuten vor Showbeginn zu seinem Sitzplatz in der letzten Reihe geht, abgefangen und in die 0. Reihe direkt vor einen katapultiert wird.


    Leute mit Innenraum-Tickets könnten sich sonst auch beschweren, wenn sie nach ebenfalls stundenlangem Warten, um an der vorderen Absperrung zu sein, Leute wie am Fließband an sich vorbei in die Feuerzone gehen sehen, nur weil diese mehr Glück beim Ticketkauf hatten. Kann man nichts dran ändern - ärgern ist sinnlos und lohnt sich nicht, warum auch, wenn gleich Rammstein spielt?


    Und ganz ehrlich. Wenn irgendjemandem hier angeboten werden würde, nach vorne in den Backstagebereich zu gehen und sich die Show von dort anzusehen, niemand von denen, die sich hier echauffieren, würde das ablehnen. Dann diejenigen zu verunglimpfen, die das Glück hatten, ist auch unehrlich sich selbst gegenüber.

    Ich bin schon so gespannt was die Jungs planen, im Herbst. Schade ich wollte zu Flakes Vorlesung gehen, aber wurde ja abgesagt! Ich bin schon alles durch gegangen in meinem Kopf von neuen Doku bis hin zur Ramm4 release Single bis hin zur Tourvorbereitungen, ja sogar über Hochzeit von Richard! Weil ich hab irgendwo mal gelesen, dass Olga seine verlobte wäre. Was glaubt ihr welchen Grund es für die Absage von Flakes Vorlesung hat.

    Letzter Nachdreh und finale Video-Veröffentlichung von "Das Modell". :]

    Hey Leute,

    Ich habe da mal ne ganz blöde Frage. Irgendwie habe ich jetzt schon öfter gehört/gelesen, dass Till eigentlich Dietrich heißt. Wtf. Stimmt das? Und wenn ja, habt ihr Quellen, wo das steht?

    Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Missverständnis ist und es eher um die Herkunft/Bedeutung des Namens Till an sich geht.


    Laut Wikipedia:


    "Der Name ist aus dem altfränkischen thiuda, gleichzeitig althochdeutsch diot, diet („Volk“) gebildet, wie z. B. auch bei den Namen Dieter oder Dietmar. Daraus entwickelten sich Koseformen wie Dietz(o) oder Dietilo, die regional weiterentwickelt wurden über Tillo, T(hi)ilo, Tille zu Till mit der längeren Koseform Til(l)man(n).


    Die Bedeutung wird oft an Dietrich angelehnt: „Der im Volk Mächtige“, „Herrscher des Volkes“ oder vom altfriesischen Wort til = „gut“, „tüchtig“ abgeleitet, weswegen die Bedeutung in Norddeutschland im Gegensatz zum restlichen Deutschland anders ist."