Beiträge von Rammlein

    Nein kann mich nicht beklagen. Als beim warten vor dem eigentlichen treffen plötzlich Till vor mir stand und in einer hellen, lieben Stimme fast schon panisch die Security nach passenden stiften fragte war das an surrealität kaum zu überbieten. Süß auch Flake, der dann am eigentlichen Treffpunkt vor den umkleiden auf einer überdachten Outdoorcouch sitzend genau so verzweifelt versuchte, seinen Video Call zu beenden

    Ich hab mich ja gefragt a) wieviele songs vom Streichholz in der Setlist bleiben und b) falls sich die Vorband ändert Engel in der "normalen" Version gespielt wird oder ganz ausgetauscht wird

    SPOILER (weiß jemand wie man unter iOS Safari Spoiler setzt?)

















    Dann spielt halt Flake. Ich könnte mir Deutschland als opener vorstellen. Was ich liebe raus und dafür weit weg bitte rein

    Woher kommt hier eigentlich der Anspruch, auf jeden Fall eine Karte zu erhalten? Es handelt sich wie schon erwähnt um ein Unterhaltungsprodukt mit deutlichem Nachfrageüberhang und nicht um Essensmarken während eines Weltkrieges!


    Wenn zum Abschiedsalbum dann folgerichtig nur noch Hockenheimring und co bespielt wird, wo 75% die Jungs nur noch in Ameisengröße sehen können, dann sind diejenigen auch nicht zufrieden.

    Nun sehe ich die Band dieses Jahr drei mal, bin also ein sogenanntes Fankameradenschwein 😂. Einfach 3 mal Auslandstickets ohne Probleme über LIFAD bekommen. Klar dass DE viel überlaufener ist.


    Was ich nur noch nie verstanden habe ist dieses stark begrenzte lifad Kontingent. Ich gehe stark davon aus, dass 90% der Mitglieder nicht wegen erhoffter Nähe zur Band in dem Club sind, sondern nur um Ihre Ticket Chancen zu erhöhen. Wieso kann man dann nicht ohne Kontingente erst mal den sale für den Club öffnen? Selbst wenn man dadurch alle Tickets verkaufen würde. Das würde zwar nicht passieren, aber immerhin allen gewillten Fans ein Ticket garantieren. Man muss das Ganze ja nicht offensiv bewerben, sondern dieses Kontingent einfach beliebig groß halten. Dann würden auch nur wenige „ich hab gehört diese Band muss man mal gesehen haben“ fans davon Wind bekommen.

    Was natürlich clever und geplant war waren die zusatzkonzerte. Das Argument „die lifad Nachfrage war so hoch“ ist ja süß 😂. Als wäre das nicht klar. Außerdem kann man nicht mal eben spontan mehrere Stadien noch einen Tag länger mieten. Die Genehmigungen und co sind längst da gewesen. Es ist dann halt eher dass bewusste trennen, dass A für höhere Chancen beim Kauf generiert und Vor allem B die Nachfrage noch mal erhöht und C eine weitere Schlagzeile Und damit gratis Werbung bedeutet.


    Ich glaube nicht an falsch kalkulierte 2019 Konzerte; dafür haben sie zu gute Leute und zu viel Erfahrung. Sicher führen die doppelkonzerte aber zu höheren Margen, da man hier nur die fixkosten eines Transportes, auf-und Abbaus hat. Die monetarisierung des FOS war zu erhoffen gewesen und wird denke ich im Interesse der Hardcorefans sei (wenn ich mir überlege, wie früh ich in Kopenhagen war und man bis es soweit war keinerlei Aussage bzgl FOS bekam)


    PS: es ist eh krass, dass die Band mittlerweile problemlos Stadien an mehr als einem Tag füllen kann, Chapeau

    Möchte auch gerne mal meinen Senf zu diesen postern abgeben. Keine Angst ich gehöre ganz sicher nicht zu den Dauernörglern, da die Band mit fast allem bei mir bisher ins Schwarze getroffen hat.


    Als Betriebswirt habe ich schon immer die Business Entscheidungen der Band geschätzt. Bspw der mind seit 2009 in DE personalisierte Verkauf der Tickets, die grandiose Mythenbildung mit all ihren Vorteilen (am Erfolg gemessen relativ hohe Anonymität gerade vor instagram, vergötterung der Fans, das Gefühl diese götter dann in echt vor sich stehen zu sehen beim konzert, sich von den sonst engen schienen der Medien mehr oder weniger entkapselt zu haben, ...) oder das immer größer werdende Merchandising, das seit Jahren Maßstäbe setzt und zT sehr innovativ ist für eine Rockband. Wobei da natürlich gerade in jüngerer Vergangenheit etwas übertrieben wurde (wasserhahn Stöpsel).


    Man könnte ja aus ökonomischer Sicht bewundernd fast schon sagen: Rammstein hat seine Marke als solche mittlerweile klar erkannt, verzichtet auf die üblichen Marketingmarathonläufe wie Radio, TV und Interviews en masse und reduziert das Ganze auf wenige aber dafür gigantische Ausbrüche. Sei es ein seltener Post, eine gelungene Aktion wie die radiopremiere, das Streichholz, das mausuleum oder das kontroverse Deutschland snippet. Dann lässt man die Leute einfach kommen und präsentiert dann eine absolut wahnsinnige Show. Gerne sagt zb Paul ja dass sie kaum was daran verdienen. Das wird gewiss nicht so sein. Klar ist aber auch, dass der Deckungsbeitrag der verkauften Tickets alleine bei Weitem nicht so hoch ist zb bei Ed Sheeran, der Stadien alleine Statt zu 6. bespielt und die Dafür nur Leinwände und etwas Licht braucht. Die Band nimmt dafür aber verdammt viel durch ihr vollumfängliches merchandise sowie die Getränke ein und gehört noch zu einer der Bands, deren CD man gerne kauft und danach noch streamt. Die Show könnte auch als das auf ein Event gebündelte marketinginstrument interpretiert werden, das überhaupt erst die Lust an dem ganzen merch und den cds entstehen lässt bei vielen (dieser bwl Ausbruch sei mir gegönnt 😂). Damit soll das künstlerische schaffen auch überhaupt nicht untergraben werden, das sich zb Ja gerade in den Shows, aber natürlich auch in den Videos und den Alben selbst immer zeigt.


    So jetzt zu den postern 😂. Diese widersprechen meines Erachtens der sonst gängigen Rammstein marketing Sprache des unnahbaren, vielleicht bösen und des abstrakten. Diese für manche vllt als Anbiederung an die Massen zu verstehende direkte Ansprache der Menschen mit für Rammstein unpassenden Sätzen wie „Copenhagen was so 2019“ wirken erst mal befremdlich. Auch die popkulturellen Referenzen auf zb die Toten Hosen sind absolut untypisch für Rammstein. Persönlich trifft dies auch gar nicht meinen Geschmack. Aber ich denke wirklich schlecht ist es auch nicht. Denn das bekannte Bild mit den Hunden ist ja auch nicht Rammstein typisch, Es spricht höchstens die im alter immerhin stärker werden humorvolle Seite der Band. Damit kann diese ganze Aktion schon wieder bewusst gewollt sein. Auch die poppigen Farben spielen In diese neue „sind sie noch böse“ Thematik. Genau Wie das doppelcover des Rolling stone. Auch das nicht entzündende Streichholz spielt da rein.


    Das auf die eigenen Konventionen scheissen muss finde ich schon als Erfolg über die eigenen Zwänge der Band gewertet werden und macht auf weiteren Output Hoffnung, man merkt den Jungs den Spaß ja wirklich an! Was noch etwas verwundert ist die explizite Nennung der marketing Agenturen unter diesen Postern auf Instagram. Das war sonst nur bei den Fotografen so. Man könnte nun auch denken, die sind gar nicht so genial wie ich sie gerade herauf beschwöre: das sind junge Berliner hipster Agenturen, die sonst eher für andere Kunden produzieren und womöglich ihre Sprache unreflektiert auf Rammstein überwälzt haben. Andererseits weiß man dank der mythenbildung bei Rammstein ja nie eindeutig was gewollt Ist oder zufällig so gut funktioniert.


    Für mich mit eins der Gründe für ihren riesigen Erfolg.



    PS: sorry für die Grammatik, ich tippe am Handy