Ich nehme einmal an, Dein Beitag zielte auf mich.
Im anderen Kontext hatte ich Erfurter geschrieben, dass ich es als im Sinne eine guten Diskussionskultur nicht förderlich empfinde, Menschen mit dem Label "rechts" zu versehen, um ihre Beiträge abzuwerten.
Ich frage mich, wieso man Disskusionsteilnehmer persönlich angehen muss, statt sich mit ihren Argumenten zu beschäftigen. Sage mir gerne, dass Du meine Auffassungen zur Verdachtsberichtserstattung, zur Wertung von strafbarem Handel oder zu meiner persönlichen Einstellung zu eindeutig nicht strafbarem Handeln nicht teilst. Das ist nicht nur Dein Recht, sondern mich interessiert es, weshalb Du Dinge so wertest, wie Du es tust. Du bist hier, weil Dich das Thema bewegt und Du Dich an der Diskussion beteiligen möchtest und Dir die Zeit dazu nimmst. Komme ich deshalb auf die Idee, dass Dir langweilig oder Dein Leben trostlos ist?
Ich habe hier geschrieben, weshalb mich das Thema persönlich und beruflich seit Jahrzehnten bewegt.
Unabhängig von diesen Geschehnissen hier ist es bekannt, was hinter Bühnen geschieht. Das hast Du selbst ja auch bestätigt.
Ich selbst war auch schon in Backstage-Bereichen und zwar weder beruflich noch als Groupie, sondern als Angehörige. Jeder soll dort grundsätzlich feiern und trinken und sich sexuell vergnügen, wie er es möchte.
Wie aber in diesem Kontext teilweise mit jungen Frauen umgegangen wird, missfällt mir. Vielleicht liegt dies daran, dass ich keinen Alkohol trinke und im Grundsatz ein Mensch bin, der eher Dinge beobachtet und aus dieser Position Betrschtungen anstellt, vielleicht aber auch, weil ich mir mehr Fragen als andere stelle.
Die Berichterstattung in Bezug auf Till Lindemann und Rammstein war in vielen Teilen grob rechtswidrig. Bei dieser Indizienlage jemanden als Vergewaltiger darzustellen, der Frauen im Vorfeld dieser angeblichen Taten betäubt, ist untragbar. Es war aus meiner Sicht absolut gerechtfertigt, sich persönlich anwaltlich vertreten zu lassen.
Dass die Politik überdreht, empfinde ich auch. Ein Rammstein-Konzert zu einem für Frauen gefährlichen Ort zu erklären, entbehrt jeder Grundlage. Die Tendenz der Deutschen ihre Stars zu demontieren, lehne ich genauso ab.
Wie ich bereits in anderem Zusammenhang schrieb, ändern sich Vorstellungen von dem, das gesellschaftlich akzeptiert wird, ständig. Anscheinend ist es so, dass aktuell viele Menschen auch das, was nicht strafbar ist, im Umfeld von Konzerten anders werten als noch vor 20 Jahren.
(Pyrettas Beitrag habe ich übrigens gerne gelesen und freue mich für sie, dass sie tolle Erfahrungen gemacht hat, die sie im Leben weitergebracht haben.)
Heute hört man Menschen zu, die erzählen, dass sie eben keine guten Erfahrungen gemacht haben. In den 80ern hätte niemand die Stimmen gehört.
Dass sich nun erstmals auch jemand aus der Veranstaltungsbranche äußert, macht mir Mut. Die Staatsministerin erarbeit jetzt mit der Branche Standards. Das empfinde ich als sinnvoll.
Ich hoffe, dass die aktuelle Causa dazu führt, dass viele ihr Handeln hinterfragen. Dass das geht, zeigen gesellschaftliche Entwicklung. Insofern bin ich positiv gestimmt.
... und was Rammstein und Till Lindemann betrifft, haben sie es jetzt selbst in der Hand, was sie daraus machen ... Ich hoffe, etwas Gute!
Natürlich soll die Band zusammenbleiben und weiter Musik machen und touren.
Das hoffen hier wahrscheinlich doch alle ...