Beiträge von spiderkey

    Sehnsucht: 8/10
    Engel: 5/10
    Tier: 3/10
    Bestrafe Mich: 7/10
    Du Hast: 9/10
    Bück Dich: 6/10
    Spiel Mit Mir: 10/10
    Klavier: 8/10
    Alter Mann: -
    Eifersucht: -
    Küss Mich: -


    Songs mit " - " mangels ausreichender Auseinandersetzung damit weggelassen.

    Bewertest du die Lieder im Verhältnis zu jedem beliebigen anderen Lied/Genre? Weil du ja manches - bei ReiseReise nicht ganz so extrem - sehr niedrig bewertest wenn man bedenkt das du höchstwahrscheinlich Fan bist :D

    Nö, Rammstein-intern, also quer durch die Bank der Veröffentlichungen, gegen so manch anderes würde das bei einem Vergleich quer durch meinen Musikgeschmack wohl abstinken. Ich gehöre allerdings auch nicht zu den Leuten, die überall einen 10er setzen. Ein 8er ist schon sehr sehr gut... 10er-Bewertungen wird man von mir nur ganz selten finden...
    Allerdings habe ich im Vergleich zu manchen hier wohl eher einen R+ - Mainstream - Geschmack, weil für mich Rammstein als Gesamtprodukt zusammengehören... ich kenne manche Songs (u.a. die halbe Rosenrot oder einige ältere) nicht einmal wirklich (mal n paar mal gehört, während andere Sachen wie "Du Hast" oder "Haifisch" hier regelmässig laufen) :rolleyes:


    Und "Fan" halte ich für übertrieben. Ich bin extrem fasziniert und beeindruckt, was Rammstein da fabriziert, wie und auch vor allem, mit welcher Komplexität, aber als Fan würde ich mich jetzt nicht bezeichnen... eher als konzeptioneller Bewunderer. (Gibt's den Ausdruck überhaupt?)

    entgegen meiner vermutung in diesem thread wurde ja für die mig tour 2011/12 tatsächlich sonne als intro genommen. war auf jeden fall genial, allerdings brachte es meiner meinung nach genau das problem mit sich, was ich im beitrag angesprochen hatte: das pyro verhältnis der show war unausgewogen. sonne ist nunmal das pyro highlight und dieses passt am ende besser als gleich zu beginn. damals war "du hast" an 11. stelle die letzte große pyro nummer. während der letzten 9 songs kam nur noch ein pyro effekt (engel) zum einsatz. bei der aktuellen setlist ist das besser gelöst.

    Ich bin vielleicht blind, aber es gab da doch noch ein "Ich will", oder? Bzw. Mein Herz brennt war ja auch pyrotechnisch veredelt.

    Oh, wieder n "Wunsch-Setlist" - Thread...


    Na dann...
    Meine ganz persönliche Live-Best-Of-Setlist in der Rammstein-Edition.


    0. Sample-Intro (irgendwas vom Band) - Ahoi-Tour - Soundscapes, direkt in


    1. Keine Lust (Extended Opening, Ahoi-Tour-Version, MiG-Extro, Extended Key Solo (LIFAD-Tour (weiss nicht mehr welches Konzert das war)).
    2. Feuer Frei (Ahoi-Tour-Version, Show like MiG 1.5)
    3. Dalai Lama (Mannheim 2004 Version, neue Show)
    4. Wollt ihr das Bett in Flammen sehen (MiG 1.5 Keyboard-Intro, LAB - Main-Intro, MiG-Version, Mutter-Tour Bridge)
    5. Asche zu Asche (Ahoi-Intro, Ahoi-Version, MiG-Outro)
    6. Mutter (MiG-Version, neues Outro)
    7. Wiener Blut (LIFAD 2010 Version incl. Laserdolls, MiG 2.0 Intro (ob mit oder ohne Lichtwürfel)
    8. Ich tu dir weh (Irgendn NEUES Show-Experiment, LIFAD-Version + Extended Outro)
    9. Du riechst so gut (LIFAD-Version, MiG-Drop)
    10. Herzeleid (LAB-Version + mehr Tempo)
    11. Haifisch (LIFAD-Version, MiG-Outro)
    12. Mann gegen Mann (MiG-Version, neue Show!)


    (B-Stage)
    13. Links 2 3 4 (Ahoi - Version, MiG 2.0 Effect Intro Drop, Extended Instrumentalpart, Showmässig irgendwas mit der Brücke)
    14. Du hast (LIFAD-Remix, MiG Pyro)
    15. Frühling in Paris (MiG 1.5 Version)


    Encore 1:
    16. Mein Herz brennt (Ventilator-Intro, Piano Version -> Full Version (ab 1. Chorus), Mutter-Tour-Bridge, Keyboard-Solo)
    17. Sehnsucht (MiG 1.5 mit MiG 2.0 Pyro)
    18. Pussy (LIFAD Version, Extended Instrumentalpart (MiG-Tourauftakt-Version))


    Encore 2:
    19. Sonne (MiG 2.0 Tourauftakt Version (mit Einzähler), Burning Cross-Mittelpart)
    20. Ohne dich (Ahoi-Tour, MiG 1.5)
    21. Reise Reise (Ahoi-Intro, Extended Akkordeon Outro mit Bootsfahrt (Kapitän Paul, Flake is ja beschäftigt...)


    Encore 3:
    22. Pet Sematary (Cover, Flake Vocals, Mutter-Tour-Version)

    Spielt Flake überhaupt noch was live? :D
    (Ich mein, beim Keyboard find ich sowas nicht schlimm, teilweise gehts ja auch gar nicht anders. Aber wäre schon interessant.)


    Die Basis war ja schon immer Band, die ganzen Flächen, Chords, Spezialeffekte oder "Flake-nicht-da" - Sequenzen.
    Ich würde dennoch mal sagen, seit der MiG - Tour ist wieder vermehrt echtes Spiel im Einsatz. Bei LIFAD war's teilweise wirklich übelstes Vollplayback von vorne bis hinten. Das kann ich aus der MiG-Tour so nicht raushören, alleine schon die paar Mal, wo ihm hörbar der Ensoniq weggestorben ist (kein Wunder bei DEM alten Teil...) sind eigentlich Beweis genug. Der eine oder andere Verspieler macht das ja auch klar.



    Sofern sie für den Timecode noch die Ableton/Mainstage - Kombination verwenden (irgendwo mal in einem LIFAD-Tourbericht gesehen), ist es pupseinfach für Flake, zwischen Livesound und Band umzuschalten. Das mache ich bei meinem eigenen Setup per Fusstaster, brauche keine zwei Sekunden dafür, und ich gehe mal stark davon aus, dass es hier auch so ähnlich gelöst ist.



    Ich meine, anders erschliesst sich für mich auch kaum, dass auf wenigen darauffolgenden Konzerten plötzlich ganz andere Dinge als zuvor offensichtlich händisch gemuckt werden. Die Strings von "Wiener Blut"... hm... Band, oder. Der steht doch gar nicht da oben? Kann sein, aber auf einer anderen Aufnahme verkackt er den Part doch hörbar... Dasselbe beim Haifisch... Bandspiel hier, hörbares Livespiel da. Das variiert total. War übrigens schon zur Muttertour so. (Da hatte er ja irgendwo mal beim Flakedance mal versehentlich das Band noch abgeklemmt und weil er da noch alleine die Sequenzen gesteuert hat (heute kann das die Techcrew genauso), konnte niemand die Synths wieder anschalten... war dann halt Drumsolo pur... :D )


    Es wurde hier ja schon öfters erwähnt, das Flake jeden Abend neu entscheiden kann, welche Parts er spielen möchte und welche nicht. Seit Ableton geht so was in Sekundenbruchteilen und es würde mich echt wundern, wenn der Mann davon nicht Gebrauch machen würde.



    Mobilkeys (bei Flake sind das irgendwelche billigen einhunderfuffzich-Tastaturen ohne eigene Klangerzeugung, quasi Fernsteuerungen) sind so ne Sache für sich. War das Key auf dem Segway damals live? Ich vermute ja, der Sender sah eingeschaltet aus. War das Key, dass er bei LOS zerkloppt hat, live? Kann sein, aber irgendwie fehlte mir da der Sender, anderseits hätte es sehr exakt gefaket sein müssen beim VB-Solo. Topf und Hebebühne sind hingegen offensive Playback-Kandidaten. Das QX49, das bei MiG11/12 auf der kleinen Bühne im Einsatz war, schien hingegen zu funktionieren (gerade bei Ohne Dich und Richards Intro), obwohl da teilweise auch noch Playback im Spiel war (Mann gegen Mann).



    Ansonsten verweise ich mal auf den "Playback-Beitrag" von mir damals: https://ra-forum.com/index.php…&postID=706236#post706236

    Yeah... fette Aufnahmen. Über "Du hast" hab ich mich natürlich ganz besonders gefreut. Flake beim Fast-Vollplayback zuschauen war dank der Kameraeinstellung ja auch ganz amüsant... (Flake... du hast EINE Keyboardline (Solo von Feuer Frei)... EINE EINZIGE. Hack doch nicht mit beiden Händen auf dem Teil rum wie blöd... das kauft dir doch keiner ab, der Ahnung hat... :D )

    Das wäre echt super! Setlists, Showdesign, Lichtdesign, Bühnendesign und so weiter find ich total spannend! Da das ein Thema ist wo man praktisch leider nicht viel machen kann - so rein Hobbymäßig - daher nehme ich alles was ich darüber lesen kann dankend an :)

    Freut mich. Nur in dem Punkt, dass da rein hobbymässig nix geht, muss ich entschieden dagegenhalten. Da geht sehr wohl einiges, kommt einfach drauf an, wie man es aufzieht. Man kann sich zuhause natürlich nicht rein hobbymässig etwas auf BlackBoxMusic-Niveau zusammenbauen (auch nicht virtuell), aber generell ist das Hobby "Veranstaltungstechnik bzw. -Konzeption" ein durchaus beliebtes und in letzter Zeit auch vermehr gesehenes. Das Problem ist halt mal wieder, dass die breite Masse der Hobbylichtler/musiker/veranstaltungstechs zumeist minderjährig und mit mehr oder weniger Ahnung von Musik sowie Musikgeschmack gesegnet ist. Diejenigen, die sich davon abheben, schaffen es irgendwann mal zu BlackBoxMusic oder ähnliches (der Coldplay-Busfahrer anno 2001 war Hobby-Lichtdesigner und hat jetzt die letzte Tour showmässig konzeptioniert), der Rest versaut den paar wenigen, die sich wirklich reinhängen und nicht nur Party-0815 machen, das Image. As usual halt... :rolleyes:

    Das finde ich total interessant ... ich hoffe die postest irgendwo noch mehr, würde gerne mehr lesen. :)

    Werde ich gerne tun, wenn ich das Ding fertiggestellt habe (bzw. Ausschnitte davon, wo es passt). Muss allerdings vorwarnen, das Teil ist jetzt (ziemlich unfertig, also nicht mal Betastatus) schon an die dreissig Seiten lang, einen Wahnsinnsumfang, jedenfalls dafür, das ich das nur für mich (und die paar Verrückten bzw. Interessierten, die das lesen wollen) schreibe. Alleine den Übergang ITDW zu DRSG bei der LIFAD-Tour (bzw. allgemein den Kontext von *Breakpoint-nach-Drop* - Song zum darauffolgenden) hat irgendwie dreieinhalb A4-Seiten Umfang...


    Im übrigen schreib ich demnächst noch etwas in deinem Thema "Lichtdesign/Bühnendesign", wenn ich da n guten Ansatzpunkt finde, da gibt's noch so einiges, aber momentan fehlt mir dazu ein wenig die Zeit...

    Ich hol das Thema mal wieder hoch, wenn auch leicht OT, weil ich mich sowieso grad mal wieder mit Setlist-Konzipierung rumschlage (als Bandleader und derjenige, der das ganze in den Timecode programmiert, ist das sowieso mein Ding) und da ich ohnehin grad ne Analyse darüber schreibe und dazu u.a. die MiG-Setlist mal auseinander genommen hab, hier mal ein Ausschnitt davon (leicht abgeändert zwecks besserer Verständlichkeit im Kontext). (Vielleicht stell ich später mal das ganze Ding rein bzw. verlinke es, wenn's fertig ist):



    "Was vielmals unterschätzt wird, bei diesen ganzen Opener-Fragen, ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass es bei geschicktem Setlist-Management nur die halbe Miete ist, ein schmissiges Anfangsstück auszuwählen. Gewiss sollte man den Opener geschickt auswählen, gerade in Kombination mit dem Intro (sofern vorhanden) ist so was von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit. Aber: Wenn man darauf das Niveau nicht hält, kann man einen noch so fetten Opener nehmen, wenn darauf halbgare Grütze folgt, ist das alles umsonst. Gerade beim zweiten Song würde ich mir mindestens so viele Gedanken machen (sollte man aber eigentlich bei jedem Song) und auch auf Dramaturgie, Übergänge und Ablauf besonders achten.


    Generell gibt es natürlich keine Vorschriften, wie auch der ganze Text hier nur eine grobe Leitlinie sein kann (und auch nicht muss, jede Band hat da ihre eigenen Prioritäten, das ist klar). Trotzdem gibt es ein paar funktionierende Tricks, die sich vor allem im Rockmusikbereich immer wieder bewähren. Generell sollte man nicht bremsen, sondern eher draufsetzen. Das Tempo sollte angezogen werden, die Härte raufgeschraubt, es muss so gesehen nicht unbedingt mehr auf der Bühne passieren, , aber das ganze muss durchaus Eindruck hinterlassen. Mit dem ersten Song "fängt" man sein Publikum, jetzt geht es darum, es zu halten.


    Da wir ohnehin bei Rammstein waren, hier ein paar Beispiele. Nehmen wir mal die "Ahoi-Tour", damals zum "Reise Reise" - Album. Den Opener macht das Titelstück des Albums, eine zwar brachiale und epische, aber relativ langsame Nummer. Darauf folgt als zweiter Song der Klassiker "Links 2 3 4", der schon bei der Vorgängertour an zweiter Stelle der Setlist stand. Während er dort aber ziemlich unspektakulär nach dem fulminanten Opening eingefügt wurde (war halt zweiter Song und solide und gut), passt er hier einfach nur wie die Faust aufs Auge und erfüllt oben erwähnte Prinzipien. Schneller als der Opener, härter als der Opener, mehr Publikumsinteraktion, mehr Bewegung auf der Bühne, aber genug "klassisch", um musikalisch nicht aus dem Rahmen zu fallen. Auch die Dramaturgie mit dem Keyboard-Outro, dem von oben nach hinten verschwindenden Keyboarder und dem anschliessenden "Einmarsch" der kompletten Band folgt oben erwähntem Schema. Es wird gar nicht versucht, eine Pause zu setzen, es geht Schlag auf Schlag. Verschnaufspause unnötig, und genau das ist es, was der vielzitierte "zweite Song" ausmacht.


    Zum Vergleich nehmen wir eine andere Rammsteintour, die LIFAD -Tour zum (immer noch aktuellen) 2009er-Album (Liebe ist für alle da). Da wurde der zweite Song in meinen Augen etwas verschenkt, da das zweitplatzierte "Bückstabü" etwas fehl am Platz rüberkam. Langsamer und weniger opulent als der Opener ("Rammlied"), ausserdem einer der von den Fans nicht gerade so beliebten Songs des Albums - und last but not least auch kein Stück, bei denen irgendeine Art von Interaktion (eine der grössten Stärken von Songs wie "Links 2 3 4") mit dem Publikum herrscht. Im Prinzip wird ein unnötiger Breakpoint gesetzt und das beim zweiten Song. Der Fluss wird unnötig unterbrochen - und das kann - muss nicht, aber kann - in die Hose gehen.


    Natürlich kann man diese, wie ich es nennen würde, "introvenierten Breakpoints" auch als Stilmittel nutzen. Muse hatten damals auf ihrer "The Resistance" - Tour als zweites Stück den gleichnamigen Album-Titeltrack. Im Grunde genommen ein recht ruhiges Stück (bis kurz vor Ende), und generell wurde die Show im Vergleich zum Opener ("Uprising") ziemlich reduziert gefahren. Hier kommt aber ein elementarer Unterschied hinzu, nämlich das Vorhandensein eines roten Fadens. "Uprising" und "Resistance" sind auch auf dem Album hintereinander folgend und wurden auf der Tour durch eine sparsame, aber sehr effektive Sound-Überleitung inszeniert, anstatt einfach "dunkel machen, den Song fertig, nächster Song fängt an". In solchen Fällen funktioniert auch die umgekehrte Methode, sofern man einen roten Faden hat. Wenn dieser fehlt, bewirkt man mit krassen Breakpoints oder provokativen Drops eher das Gegenteil von dem, was ein gut platzierter zweiter Song eigentlich tun sollte, nämlich gar nicht erst Langweile aufkommen zu lassen.


    Auf der "The Second Law" - Tour wurde übrigens wieder auf bewährte, oben erwähnte Konzepte gesetzt. Der zweite Song war mit "Map of the Problematique" ein absoluter Gassenhauer, der im Vergleich zum Opener "Supremacy" Tempo, Härte, Virtuosität und Bekanntheitsgrad deutlich erhöhte, dabei aber den Faden aufrecht hielt (etwas, was Muse ohnehin referenzverdächtig drauf haben und wovon sich viele Bands mal eine Scheibe abschneiden sollten).


    Im übrigen, um auf Rammstein zurückzukommen, war am Anfang der aktuellen "Made in Germany" - Tour noch das Stück "Amerika" an zweiter Stelle platziert. Im Grunde genommen kein Hals- und Beinbruch im Kontext mit dem Opener ("Sonne"), aber kein allzu beliebtes Lied unter Hardcore-Fans (wenn man nach diversen Quellen im Internet geht) und ausserdem passierte vergleichsweise wenig auf der Bühne. Der zweite Song muss gerade in einer Show dieser Art der Inszenierung packen und sollte erst gar keine Chance zum Aufatmen lassen. Während der Tour wurde das Stück dann durch den Klassiker "Wollt ihr das Bett in Flammen sehen" ausgetauscht, was in meinen Augen sowie unter Betrachtung oben erwähnter "Steigerungspunkte" und dem zumindest brauchbaren roten Faden die bessere Wahl war. Man bedenke, einen uralten Klassiker, der schon länger nicht mehr gespielt wurde, dazu mit einer ordentlichen Pyroshow auftrumpft und weder das Tempo bremst noch die Härte, im Gegenteil. Damit setzt man keinen typischen "Retarder" an zweite Stelle (das wäre wieder das Thema der oben erwähnten Muse-Tour 2009, wobei dort eben gut kombiniert wurde, was hier nicht der Fall war), sondern eher ein klassisches "In Your Face" - Stück, das im Gegensatz zu "Amerika" den gewissen "Oldie-Bonus" vorweisen kann und ausserdem mit einer fetten Show auftrumpft - und das Tempo bzw. den Faden nicht abreisst, sondern konsequent weiterzieht.


    Im übrigen empfiehlt es sich nicht, bei neuen Touren bzw. Bühnenshows, stur im Kontext mit dem Opener (dessen tourabhängigen Wechsel ich, wie im vorigen Absatz erwähnt, wärmstens empfehle) das zweite Stück zu wechseln. Natürlich müssen die beiden Tracks zueinander passen, das steht ausser Frage. Dennoch kann ein wohl platziertes zweites Stück der Vorgängertour übernommen werden, sofern es sich in die Dramaturgie einfügt. Ausserdem hat ein "wieder-dabei" - zweites Stück eben diesen "Klassiker" - Effekt, der gerade auf Hardcorefans eine Art Nostalgieeffekt hat, aber auch für den Gelegenheitshörer, weil man den Song eben möglicherweise schon ziemlich gut kennt. An dieser Stelle ist es Ansichtssache für den Einzelfall, ob man den Bruch wagt und dramaturgisch den roten Faden hin kriegt, um an zweiter Stelle ein neues, bzw. aus dem Rahmen fallendes Stück (was per se für den dritten Song mehr Sinn macht, mehr dazu im nächsten Absatz) einem Klassiker vorzuziehen. Klappt dies nicht, wäre es empfehlenswert, hier auf Nummer sicher zu gehen und altbewährtes bzw. überraschend auftauchendes Altbewährtes zu nutzen. Mit "Wollt Ihr Das Bett In Flammen Sehen" hatte damals zur MiG-Tour auch kaum einer gerechnet und es hatte dennoch funktioniert. Es kommt immer drauf an, wie die Erwartung auf das an zweiter Stelle gespielte Stück seitens der Fanbase bzw. Zuschauer grösstenteils ist, und da funktionieren Klassiker bzw. überraschende Highlights besser als etwas, bei dem die Wirkung auf Zuschauer noch nicht erprobt ist - es sei denn, man provoziert den Bruch bewusst hinaus. Empfiehlt sich aber nicht."


    ©spidermüm (spiderkey's (also meine) Online-Kunstfigur), 2013 / im bisher unveröffentlichten Artikel: "Setlistkonzepte für Dummies und solche, die es gerne mal wieder wären".



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    EDIT: Ach ja, um zum Thema selbst auch noch etwas beizutragen: Ich fand - abgesehen von der bei der Ahoi-Tour unschlagbaren Dramaturgie (was hier aber nicht zählt, weil ich Reise Reise (den Song) nicht besonders mag (ja, schlagt mich)) - das Mutter-Tour-Opening wohl am besten. Wenn auch nur ganz knapp hinter Sonne zur MiG-Tour. Das hat (in Kombi mit dem Intro und dem zweiten Song) ebenfalls ordentlich gerockt.

    Ich rede natürlich von einer neuen "richtigen" Tour (zum neuen Album oder wie auch immer), nicht von ner MiG-3.0...


    Kernaussage ist ja, dass sie mit dem Modularkonzept der aktuellen Bühne im Prinzip unbegrenzt weitermachen können, ohne das es langweilig wird. Wäre natürlich schöner (und ich glaube es auch), dass es "dann" eine neue Konstruktion wird.

    Na ja, das ist jetzt so ne Ansichtssache...


    Zwar versteh ich diejenigen, die jetzt über den (zugegebenermassen etwas überzogenen) Satz "New Stage, New Show" motzen. Und tatsächlich war gerade "New Stage" n bisschen grossgekotzt. Obwohl der Lichtwürfel ja keine Nichtigkeit ist...
    Im Grunde genommen war es aber den meisten klar, dass es nur Zusätze zu MiG 11/12 sind. Und dafür hat sich das MiG 2.0 - Programm recht gut geschlagen. Die Setliste ist und bleibt (in meinen Augen) zwar ein vermeidbarer Unfall (Mutter & Haifisch raus... ), obwohl der Wechsel nach zwei drei Konzerten ganz gut war; der Drop mit Ohne Dich und Wiener Blut ist schlichtwegs besser gewählt als mit MHB Piano und Benzin.
    Auch die Rückkonzentration auf LIFAD-Material (halbgar allerdings) ist nix grundlegend schlechtes. Allerdings wirkt dieser Hybrid etwas konstruiert. Für ein Festivalset brauchbar, für ne Hallentour eher peinlich, zumindest nachdem, was sie im letzten Jahr geboten haben. Das war in sich schlüssig und genial, das jetzt ist einfach nur "gut".


    Man sollte vielleicht anmerken, dass Rammstein seit der LIFAD-Tour einen gewissen Standart erreicht haben, den man nur schwer toppen kann. Ich weiss, das haben einige auch schon vorher behauptet, aber diesmal scheint es wirklich so, als sei das Konzept der Bühne ausgereift und abgeschlossen, zumindest temporär.
    Das eigentliche Highlight steckt ja in der modularen Lichtregie, die seither gefahren wird. Circlepods, Squarepods, Lichtkreuze, Ventilatoren, Motoren-Scheinwerfer undsoweiter. Die ganzen "Bühnenbilder" waren noch nie so ausgereift und das macht die LIFAD-Bühne einerseits aus und andererseits auch gerade so flexibel... Auch wenn ich das ganze bei der LIFAD-Tour irgendwie "runder" fand, kam es zu MiG 2011/2012 - Zeiten noch eine ganze Ecke opulenter rüber. Dabei war es - rein lichttechnisch gesehen (übrigens mein zweites Hobby und Teilnebenjob) sogar etwas abgespeckt. Hat nur keiner gemerkt, da die Designer wieder volle Arbeit geleistet haben. Diese Stärke, zu jedem Song ein komplett anderes Bühnenbild zu zaubern (und das ohne auf Videowände zurückzugreifen!), macht Rammstein aus. Andere Bands können davon nur träumen.


    Dafür dass sie das LIFAD-Konzept eigentlich "nur" aufgebohrt haben (das allerdings ordentlich), war die MiG - Tour doch ein ganz anderes Kaliber. Klar, Brücke, zweite Bühne, aber auch sonst. Im Grunde genommen kann man so weitermachen, die Möglichkeiten dieser Konstruktion sind nahezu unbegrenzt. Das liess z.b. das Sehnsucht-Konzept oder auch die Reise-Reise-Bühne nur bedingt zu.


    Eigentlich müsste sogar nur die Lichtregie etwas umbauen (ein paar Circlepods mehr, die Kreuze wieder anders, ne neue Form von Scheinwerfern, was komplett neues à la Modulartraversen, wass weis ich noch...) und man könnte - zusammen mit einer richtig neuen Setlist und neuen Effekten gleich nochmal ne Show auf dieser Bühne aus dem Boden stampfen.
    Trotzdem glaube ich, sollte noch eine Tour folgen (ich denke schon), wird auch nochmals aufgestockt. Ob es nun wieder an Details liegt, oder ob diesmal ein komplett neuer Bühnenaufbau zum Zuge kommt... keine Ahnung. Auf jeden Fall ist da noch Luft nach oben. Dass darf man dann auch getrost wieder mit "New Stage, New Show" betiteln. Der Lichtwürfel ist wohl eh nur so was wie Vorbote auf das, was da noch kommen wird. Die werden wohl die Ärztetour 2012 gesehen haben und gedacht "können wir auch". Nun ja, etwas davon haben wir ja schon gesehen. Von daher... Irgendwann wird es wohl nochmal heissen "New Stage, New Show" und dann können sie - neben neuer Setlist (gerne auch mit NEUEN Songs) und ein paar tollen Effekten - von mir aus nochmal die LIFAD-Bühne nehmen, im Dachgeschoss herumbauen, neue Lichtkanonen und Hintergründe entwerfen und es wäre wiederum gelungen. Werden sie aber höchstwahrscheinlich nicht. Die sind genug grössenwahnsinnig, das ganze nochmals zu toppen. Wenn sie denn wollen.

    ein weiteres Highlight ist 2004 in Helsinki... das Keyboard von Flake funktioniert mal wieder nicht,vor Morgenstern...
    also gibt es ca. 2 Minuten einen improvisierten "song" von rammstein.... alle spielen irgendwas quer durcheinander und till brabbelt komische Sachen ins Mikrofon...

    Flakes Keyboard-Aussetzer sind ohnehin immer Show-Highlights. Kein Wunder, wenn der Mann immer älteres Zeug auf die Bühne schleppt. Das Key, das er zu Reise-Reise-Zeiten dabei hatte, war ein halbanaloger Oberheim aus den Achtzigern - und nicht gerade das ausfallsicherste Gerät auf dem Markt.


    (Komisch eigentlich, dass ihm der Ensoniq ARS-10, den er seit der LIFAD-Tour dabei hat (das linke Key aus Zuschauersicht) noch nie offensiv abgeschmiert ist. Entweder ein verdammt gutes Sonntagsexemplar oder lediglich ne Attrappe, weil sowieso Band (glaub ich aber kaum, weil auf der MiG-Tour doch recht offensiv live gespielt). Normalerweise sind die Ensoniq's nämlich ziemlich instabil, d.h. es ist jedesmal ein wunderschönes Gefühl, wenn das Gerät läuft, ohne rumzuzicken oder gleich mal den halben Samplespeicher versehentlich zu leeren. (Hatte jahrelang einen Ensoniq (den VFX), aber der hat sich irgendwann verabschiedet.))


    Schön waren übrigens auch die auf einigen Videos erkennbaren "spontanen Umgangsprobleme", die Flake auf der Ahoi-Tour mit seiner Sequenzersteuerung hatte. Der Sound kam damals zwar schon vom Band im Hintergrund (seit der Muttertour), aber den Controller hatte der gute Mann noch selbst auf dem Keyboard. Und sich dementsprechend öfter mal verdrückt. Hatte mal ne Full-Concert-Videoaufnahme gesehen, da startet der nach jedem dritten Song versehentlich das Intro von "Sehnsucht". Ist nach dem vierten Mal ganz lustig, wie Flake das Gerät panisch wieder stoppt - nur wäre da leider das Sehnsucht-Intro wirklich dran gewesen... :D

    spiderkey
    Sehe ich exakt genauso wie du...Ich weiß auch nicht was daran schlimm sein soll :)


    btw, was genau meinst du mit "silberne verkleidung"? wo genau?

    Man muss etwas in der Materie hängen und sich mit dem Gesamtkonzept beschäftigen, dann ist so was eigentlich kein Problem, eher das Gegenteil. Aber die meisten kennen nunmal eher das Negativimage anhand der Vorzeigefiguren, welche teilweise durchaus zum fremdschämen sind...



    Mit "silberne Verkleidung" meinte ich eigentlich nur, dass der olle Ensoniq (Keyboard links) und die V-Combo (Keyboard rechts) damals zur LIFAD-Tour silbern lackiert wurden, passend zum Bühnendesign. Das ist diesmal offenbar nicht der Fall, zumindest die V-Combo sieht original aus, inklusive Schriftzug.