Schwere Anschuldigungen gegen Till Lindemann & Rammstein

  • ??? Es ging, völlig nüchtern betrachtet, nur darum dass Geld gesammelt wurde um eventuelle Klagen der betroffenen Frauen zu finanzieren. Was sollen jetzt die Vergleiche die nur einem Zweck dienen. Zu relativieren und auch zu sagen "andere müssen / mussten aber viel schlimmeres Leid erleben". Mit dem was ich geschrieben und gemeint habe, hatte das null zu tun. Und dieses Fass dass Ihr mir da auf den Rücken schnallen wollt, dass wollte und werde ich hier auch nicht aufmachen.

    Hallo Rammschlumpf,


    Die Gerichtsbescheide sprechen eine deutliche Sprache: dieser Frau SL ist - außer dass sie nach Sex gefragt wurde, und dass ihr am nächsten Tag schlecht war - nach eigener Aussage nichts passiert.
    TL hat sie nicht angefasst, nach eigener Aussage!


    Jetzt können wir Joe Letz oder sonst irgendjemanden die Schuld geben, aber irgendwie fehlt - zumindest mir - die Motivation und auch die Dringlichkeit, da weiter noch von dieser Frau zu sprechen.

    Für alle anderen "Opfer" im Fall Rammstein stehen große Geldtöpfe bereit und trotzdem kommt nichts. Einfach weil es sprichwörtlich nicht zu klagen gibt. Damit ist dieser Fall abgeschlossen.


    Für die Aktivisten:

    Ich sehe da viel dringendere Baustellen in Deutschland und in der Welt.

    Ich mag es nicht, wenn alle in die gleiche Schublade geworfen werden. Und da ist es mir egal, welcher Herkunft/Hautfarbe/Sexueller Ausrichtung oder sonstiges Unterscheidungsmerkmal.

    Menschen sind NICHT gleich (ich meine hier: jeder Mensch ist ein Unikat, und rechtlich sind bereits alle gleichgestellt), die Welt hat viele viele Nuancen.

    Ich glaube an die Werte die in unserer Verfassung stehen.

    und bei Me-Too wird das meiner Meinung nach nicht so gelebt, deswegen distanziere ich mich von dieser radikalen Gruppierung.

    Wer eine Einheitsmeinung vorschreibt, kann kein guter sein.



    Wir schnallen dir nichts auf den Rücken. Und es ist okay, wenn du meine Ansicht nicht teilst.

  • Es ging mir ausschließlich darum, dass die 700.000 EUR nicht ausschließlich für eine Person gesammelt wurden und dass es dennoch nicht gesichert ist, dass man als Frau die in den letzten Wochen Erfahrungen mit Till Lindemann geäußert hat, an diesen Topf im Falle eines Rechtstreits auch gesichert herankommt. Über irgendwelche Fälle von Kindern in sonstwo, darüber dass Vergewaltigungen generell etwas Schlimmes sind ... wollte ich nie hinaus. Lediglich die aufgestellte Behauptung, man könne sich ja nicht der Ausrede bedienen, aus finanziellem Risiko heraus mit einem solchen Fall nicht vor Gericht gegangen zu sein, dem Punkt habe ich widersprochen. Nicht mehr und nicht weniger.


    Na und wieviel Fleisch da nun genau am Knochen ist bei den einzelnen geschilderten Fällen, das wird ja grade von der Staatsanwaltschaft Berlin untersucht. Und ganz so schnell wie die BILD das Verfahren zur Einstellung freigegeben hatte, geht es allem Anschein nach auch nicht zu.

  • naja, die Staatsanwaltschaft hatte wohl den Bescheid zu SL aus Hamburg abgewartet.


    In keinem Land wurde bisher etwas gefunden, woraus ein Strafprozess gestrickt werden kann.


    Aus Me-Too Kreisen wird dieses Fehlen durch die Angst der Opfer vor finanziellen Einbußen begründet. Ich habe aufgezeigt, dass diese Angst unbegründet ist.


    Fazit: Ausrede.

  • Du hast, völlig richtig, gesagt dass da eine Menge Geld gesammelt wurde mit dem Ziel, es für eventuelle Klagen einzusetzen. Dass man als klagende Frau aber gesichert davon ausgehen darf an dieses Geld auch heranzukommen, halte ich nicht für sicher. Und deshalb ist das auch für mich alles andere als eine Ausrede. Mal davon abgesehen, kann es ja eine Reihe weiterer Gründe dafür geben, warum nicht geklagt wird. Ich bin da ehrlich. Auf diesen Mist der auf die Klage folgt, Seelenstriptease inklusive, hätte ich auch kein Bock.

  • Also wenn mir wirklich jemand Leid angetan hätte, wäre mir das egal.

    Wenn TL mich vergewaltigte, ist die Strafanzeige an nächsten Tag auf der Polizeistation gewiss.


    Ich habe vor ein paar Jahren eine Suchanzeige schalten müssen und die Polizei sehr unterstützend erlebt.

    Eine Bekannte von mir war ein K.O. Tropfen Opfer, da war der Weg bei der Polizei das kleinste Problem.


    Edit und Nachtrag: Wir haben eine sehr gut funktionierende Infrastruktur für solche Vorfälle, wo diskret aufgeklärt wird. Die Damen (andere Geschlechter nicht ausgeschlossen) können sich kostenfrei Unterstützung holen. Und müssen nicht an die Öffentlichkeit.

    Auch SL listet die Organisationen auf, an welche sich Gewaltopfer wenden können.



    Was nicht in Ordnung ist: Leute auf Social Media anpatzen. Um auch das klarzustellen. Social Media ist nicht der geeignete Platz dafür, und deswegen erntet SL hier jetzt Statements von "Hatern". Auch nicht in Ordnung- Aber - Diese Statements wird SL wiederum nicht verbieten können.


    SL und TL sitzen jetzt auf Social Media im gleichen Boot. Sozusagen.

  • Dass man als klagende Frau aber gesichert davon ausgehen darf an dieses Geld auch heranzukommen, halte ich nicht für sicher. Und deshalb ist das auch für mich alles andere als eine Ausrede. Mal davon abgesehen, kann es ja eine Reihe weiterer Gründe dafür geben, warum nicht geklagt wird. Ich bin da ehrlich. Auf diesen Mist der auf die Klage folgt, Seelenstriptease inklusive, hätte ich auch kein Bock.

    Also finanziell ist das sicher. Es gibt ja nicht nur den jeweiligen anlassbezogenen Spendentopf, sondern auch diverse Vereine etc., die in solchen Fällen Hilfe anbieten, siehe Rote Hilfe, sHEROES etc - spätestens seit #metoo ist da viel Geld im System - gut so, sofern die Vorwürfe berechtigt sind. Was die weiteren Gründe angeht: Klar hat das auch negative Seiten - aber eben auch positive: Du bist auf einen Schlag Teil einer Gemeinschaft, hast Zugriff auf ein großes Netzwerk und bekommst eben nicht nur Hassmails (das leider auch) sondern auch jede Menge Zuspruch. Was da überwiegt, hängt, denke ich, stark vom jeweiligen Charakter ab.

  • Na und wieviel Fleisch da nun genau am Knochen ist bei den einzelnen geschilderten Fällen, das wird ja grade von der Staatsanwaltschaft Berlin untersucht. Und ganz so schnell wie die BILD das Verfahren zur Einstellung freigegeben hatte, geht es allem Anschein nach auch nicht zu.

    Ich glaube, dass das Verfahren nach derzeitigem Sachstand eingestellt werden muss, liegt auf der Hand. Neue Anschuldigungen oder Erkenntnisse sind ja nicht dazu gekommen. Und keine der betroffenen Frauen hat überhaupt Anzeige erstattet - nur empörte Zeitungsleser.


    Dass das mit der Einstellung trotzdem ein paar Monate dauert, liegt vermutlich daran, dass die Berliner Staatsanwaltschaft eine deutsche Behörde ist.

    Deren Arbeitsprozesse sind immer sehr langwierig. Und ich darf das sagen, ich arbeite selber bei einer ;) Darüber hinaus würden sie, wenn sie das Ganze schnell einstellen auch Gefahr laufen, ins Visier der Presse zu geraten...."schlampig untersucht, gar nicht untersucht etc". Aus Genau dem Grund haben

    sie das Verfahren vermutlich überhaupt nur eröffnet.


    Die Wiener Staatsanwaltschaft hat da ja etwas mehr Rückgrat gezeigt und den Untersuchungen zu der österreichischen "Missbrauchsgeschichte" gleich eine Absage

    erteilt. Die waren wenigstens ehrlich: Ohne Anzeige der Betroffenen werden sie gar nicht erst tätig.


    Der Fall SL fällt zudem nicht in die Zuständigkeit der Berliner Staatsanwaltschaft, da in Vilnius passiert. Litauen hat untersucht und ergebnislos eingestellt.

  • Wer behauptet , muss beweisen. So ist es im Zivilrecht und auch im Strafrecht.

    Genau!


    Und Beweise liegen nirgends vor - außer für die Existenz des "Row-Zero-Rekrutierungssystems" und den anschließend stattfindenden Pre-/Afterpartys .

    Die sind aber nicht strafrechtlich relevant - allenfalls moralisch zu beanstanden.

  • Genau!


    Und Beweise liegen nirgends vor - außer für die Existenz des "Row-Zero-Rekrutierungssystems" und den anschließend stattfindenden Pre-/Afterpartys .

    Die sind aber nicht strafrechtlich relevant - allenfalls moralisch zu beanstanden.

    Sehe ich genauso. Deswegen. Finde ich (persönlich) diese "Hetzjagd" die schon herrscht ziemlich schlimm. Klar man kann das ganze System Row 0 schlimmfinden und auch dass sich Till auf sowas einlässt, aber das ist wie du schon schreibst, moralisch fragwürdig, aber eben nicht strafrechtlich relevant.

    Klar werde ich (und viele antere auch) Position beziehen sobald Beweise vorliegen, aber bis dahin werde ich eben warten.

  • Klar werde ich (und viele antere auch) Position beziehen sobald Beweise vorliegen, aber bis dahin werde ich eben warten.

    Was meinst du genau mit "Beweise"? Das ist eine ehrlich gemeinte Frage: Einige moralisch fragwürdige Dinge - Rekruiting-System, Sex unter der Bühne, wohl auch die Affäre mit einer 15-jährigen - wurden nicht bestritten und müssen daher als wahr angenommen werden. Juristisch Belangvolles hingegen wurde sehr klar abgeschmettert: Insbesondere betonen eigentlich alle mir bekannten Berichte, dass Till ein Nein immer akzeptiert hat. Für Drogengeschichten gibt es keine ernsthaften Anknüpfungspunkte, aber das Gegenteil zu beweisen dürfte schwer sein. Es liegt in der Natur intimer Situationen, dass der genaue Ablauf kaum beweisbar ist. Ich erwarte nicht, dass es je überführende oder entlastende Beweise geben wird.

  • Was meinst du genau mit "Beweise"? Das ist eine ehrlich gemeinte Frage: Einige moralisch fragwürdige Dinge - Rekruiting-System, Sex unter der Bühne, wohl auch die Affäre mit einer 15-jährigen - wurden nicht bestritten und müssen daher als wahr angenommen werden. Juristisch Belangvolles hingegen wurde sehr klar abgeschmettert: Insbesondere betonen eigentlich alle mir bekannten Berichte, dass Till ein Nein immer akzeptiert hat. Für Drogengeschichten gibt es keine ernsthaften Anknüpfungspunkte, aber das Gegenteil zu beweisen dürfte schwer sein. Es liegt in der Natur intimer Situationen, dass der genaue Ablauf kaum beweisbar ist. Ich erwarte nicht, dass es je überführende oder entlastende Beweise geben wird.

    Ich meine eben was juristisch verwertbares. Für mich gibt es nichts 100% verachtenswertes. Man kann es schräg finden, aber da es alles einvernehmlich passiert ist, gibt es für mich nichts weswegen ich bspw sage "das gehört verboten" wie es eben zur Zeit manch andere tun

  • Für Drogengeschichten gibt es keine ernsthaften Anknüpfungspunkte, aber das Gegenteil zu beweisen dürfte schwer sein. Es liegt in der Natur intimer Situationen, dass der genaue Ablauf kaum beweisbar ist. Ich erwarte nicht, dass es je überführende oder entlastende Beweise geben wird.

    Ernsthafte Anknüpfungspunkte gibt es da nicht. Sehe ich auch so. Die könnte/sollte es aber geben, wenn das Ganze tatsächlich so passiert ist.

    Drogentests am selben oder nächsten Tag können in aller Regel ja schon einen physischen Nachweis dafür erbringen. Wobei man natürlich nicht weiß, auf welche Substanzen da konkret alles getestet wurde. Aber wenn ich von dem Verdacht K.O.-Tropfen ausgehe, sollten die ja eigentlich bei dem Test dabei gewesen sein.


    Mehr noch als der negative Drogentest wirken auf mich die zahlreichen "Selfie"-Videos, die SL während des gesamten Konzerts bis hin zur Afterparty von sich selbst aufgenommen hat. Da sieht man eine SL, die wahrscheinlich angeheitert ist, aber zu keinem Zeitpunkt nicht mehr "Herr ihrer Sinne" ist, wie das ja bei K:O.-Tropfen normalerweise der Fall wäre. Also entweder muss Till die "Qualität seiner K.O. Tropfen" überprüfen oder die Geschichte stimmt einfach nicht.


    Alles in allem, und darum schreibe ich das eigentlich nur, gibt es bisher nur "entlastende Beweise". Und so lange wie das so ist, schließe ich mich "rd1994" an

    und warte einfach ab.

  • Da gehen mittlerweile alle konform, dass keine K.O. Tropfen in Einsatz waren

    Glaube ich auch. Mein Kommentar war eigentlich speziell auf den Satz bezogen "Ich erwarte nicht, dass es je überführende oder entlastende Beweise geben wird."


    Entlastende Beweise gibt es in meinen Augen schon (zumindest bei den strafrechtlich relevanten Teilen). Ein Urteil, wo Till oder die Band offiziell "freigesprochen werden", wird es vermutlich nie geben, weil es gar nicht erst zu einem Prozess kommen wird. Dass das aber so ist,

    weil nicht nur keine, sondern entsprechend auch "entlastende Beweise" vorliegen, wird dann gar nicht mehr erwähnt.....


    Das ist eigentlich nicht fair, weil bei vielen Leuten, die sich nicht so intensiv damit beschäftigen, trotzdem einfach der vermeintliche Verdacht:

    "Die haben was ganz Schlimmes gemacht / aka Missbrauch" hängenbleibt.

  • Glaube ich auch.

    Wenn es um glauben geht, bin ich völlig bei euch: Die Story mit den KO-Tropfen ist angesichts der Indizien völlig unglaubwürdig. Nur das nötige Level für "erwiesene Unschuld" zu erreichen, dürfte schwer werden - zumal es vermutlich gar nicht erst zum Prozess kommt, aber auch da sind wir und wohl einig.

    Heute noch über diesen sehr schönen schon älteren Artikel gestolpert, falls der also seinerzeit nicht durchgekaut wurde: https://www.nzz.ch/meinung/ram…-mit-dem-feuer-ld.1743223

  • "Tinder mit Tollwut auf Autopilot" :D Aber grundsätzlich haben sie schon recht mit ihrem Artikel......egal ob man den Cicero nun rechts oder links einordnet....

    Guter Artikel, hier gibt es kein rechts oder links, nur eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema und der Person TL. Ich finde es tragisch und schlecht zu ertragen, dass nach den ganzen Vorwürfen der letzten Monate und vor allem der Art und Weise, wie die Medien das Thema behandelt haben, also die ganze Hetzjagd auf die Person TL ohne Rücksicht auf den Menschen, hier plötzlich einer kommt und das Ganze auf so wenig reduziert. Parteiisch für TL, wie ich geblieben bin😉, erscheint mir diese Wahrnehmung sehr plausibel. Das Drama eines Menschen, der, wie so viele vor ihm, mit dem Ruhm nicht fertig wurde und der durch Abhängigkeiten und wirtschaftliche Interessen anderer nicht mehr einfach aussteigen kann. Auch ich wünsche TL, dass diese Katastrophe am Ende diese Dauerschleife durchbricht und ihn wenigstens wieder zu sich führt. Es scheint ihm ja bewusst zu sein.

  • Da gehen mittlerweile alle konform, dass keine K.O. Tropfen in Einsatz waren

    Ohne die ganze Diskussion, die wir schonmal geführt haben, auffrischen zu wollen, will ich nur noch einmal daran erinnern, dass strafrechtlich der "Einsatz von K. O. Tropfen" nicht das einzige ist, was es zu untersuchen gilt.