Schwere Anschuldigungen gegen Till Lindemann & Rammstein

  • Zum Thema "Diskussionskultur" und "Warum keine Vernunft": Sehr richtig! Und warum keine Bereitschaft, nicht nur in Extremen bzw. schwarz/ weiss zu denken, sondern auch die vielen Grautöne dazwischen zu sehen ?

    Warum nicht mal eine andere Meinung so stehenlassen können, wertschätzend...? Gewisse Grenzen natürlich vorausgesetzt.


    Haha, gerade fällt mir Obi-Wan ein, zu Ani in Ep 3: "Nur ein Sith kennt nichts als Extreme"


    Es ist anstrengend, sich von verschiedenen Seiten zu informieren, sich Gedanken zu machen. Schwarz weiss ist einfach, man hat ne Schablone, das Böse ist klar definiert... von irgendwem...

  • Ist eine Frage der Empfindlichkeit. Bei uns in der Kita singen die jeden Tag ein Lied mit der Textzeile: "Meine Gefühle sind richtig und wichtig". Und iwie ist das eben das Lebensmotto von vielen. Sobald die eigenen Gefühle auch nur ein bisschen angegriffen werden und sei es nur auf einer sachlichen Ebene, löst das Stress aus. "Liege ich falsch?" "Sind meine Gefühle vllt doch mal nicht richtig?" Um dann schnell zu dem Schluss zu kommen: Ich kann nichts falsch machen und um mich nicht weiter zu belasten, blende ich das einfach aus. Dann kann es mir nicht mehr wehtun oder mich verunsichern.

    Diese Herangehensweise vermitteln ja auch gerade viele Lebensratgeber, Selfcare ist voll im Trend. Zweifel stören nur die Selbstliebe.


    Hinzukommt die Masse an Meinungsaustausch. Schreibst du zehn Themen deine Ansicht, könntest du auch jedes Mal jemanden finden, der die erklärt, falsch zu liegen. Am Endes des Tages wirkt es so, als wärst du immer daneben. Was nicht so ist, es gibt halt zu allem unterschiedliche Meinungen, aber das zu verstehen, ist irgendwann überfordernd.


    Trink das Schwarz in tiefen Zügen :kaffee:

  • Ist eine Frage der Empfindlichkeit. Bei uns in der Kita singen die jeden Tag ein Lied mit der Textzeile: "Meine Gefühle sind richtig und wichtig". Und iwie ist das eben das Lebensmotto von vielen. Sobald die eigenen Gefühle auch nur ein bisschen angegriffen werden und sei es nur auf einer sachlichen Ebene, löst das Stress aus. "Liege ich falsch?" "Sind meine Gefühle vllt doch mal nicht richtig?" Um dann schnell zu dem Schluss zu kommen: Ich kann nichts falsch machen und um mich nicht weiter zu belasten, blende ich das einfach aus. Dann kann es mir nicht mehr wehtun oder mich verunsichern.

    Diese Herangehensweise vermitteln ja auch gerade viele Lebensratgeber, Selfcare ist voll im Trend. Zweifel stören nur die Selbstliebe.


    Hinzukommt die Masse an Meinungsaustausch. Schreibst du zehn Themen deine Ansicht, könntest du auch jedes Mal jemanden finden, der die erklärt, falsch zu liegen. Am Endes des Tages wirkt es so, als wärst du immer daneben. Was nicht so ist, es gibt halt zu allem unterschiedliche Meinungen, aber das zu verstehen, ist irgendwann überfordernd.

    Das ist ja das Dilemma. Einerseits solle man sich selbst lieben, das geht aber nur mit Selbstreflexion, denn niemand ist fehlerfrei. Auf der anderen Seite sind aber die wenigsten kritikfähig, ich finde, das nimmt immer mehr ab. Die Leute werden immer empfindlicher habe ich das Gefühl. Immer solle man Rücksicht auf die Gefühle anderer nehmen, weil irgendwer fühlt sich immer auf den Schlips getreten. Das ist aber nicht umsetzbar, denn dann müsste man ja unsere gesamte Kommunikation, das menschliche Miteinander komplett überdenken. Man könnte sagen, " der Ton macht die Musik", aber hierbei geht es ja nicht mal mehr um das verbale Miteinander, da sich viele Menschen ja mittlerweile schon durch Blicke gestört fühlen, durch eine falsche Geste oder sogar durch Nichtbeachtung. Wir können ja nicht tagtäglich nur damit beschäftigt sein, darüber nachzudenken wessen Gefühle wir evtl verletzen, durch was auch immer, das ist einfach nicht möglich, auch wenn sich das viele vielleicht wünschen würden. Das aber liegt fernab jeglicher Realität...

    " Wer Gutes tut, dem wird vergeben, so seid recht gut auf allen Wegen"

    Einmal editiert, zuletzt von Schneewittchen86 ()

  • Deswegen stört mich eine solche Erziehung, wie meine Gefühle sind richtig. Ich habe meinem Kind dann gesagt, wenn ich meckere und laut werde, findest du es dann gut? Natürlich kam als Antwort: Nein. Also fuhr ich fort: Siehst du, meine Gefühle sind nicht immer richtig und nicht alles kann sich danach ausrichten.


    Das sollte eig logisch für jeden Erwachsenen sein, insbesondere die Vorstellung, nur ein Gefühl von Glück wäre schön, auch Abgründe können uns etwas über das Leben lehren und positiv formen. Wichtiger für das Wohlbefinden ist zudem Gesundheit und die Rückbesinnung, auf das, was man hat. Auch damit erzeugt man Selbstliebe.


    Ich bin eher für weniger Rücksichtnahme als mehr, nur so kann man abhärten. ^^


    Trink das Schwarz in tiefen Zügen :kaffee:

  • Ich glaube nämlich nicht, dass sie "vor dem Bundestag" sprechen wird. Im Artikel ist von einer Veranstaltung der Fraktion die Rede. Das ist meiner Erfahrung nach wahrscheinlich eher eine Kleinveranstaltung, die in irgendeinem Tagungshotel stattfindet. Gibt's in Berlin im Dutzend billiger (pro Woche).

    Stimmt! Im Artikeltext steht tatsächlich "bei einer Veranstaltung der CDU/CSU Fraktion"....Das hatte ich gar nicht genau genug gelesen.

    Die Artikelüberschrift spricht dagegen gleich vom ganzen Bundestag. Riecht nach "Click-Bait" wie bei so vielen Sachen.....

  • Stimmt! Im Artikeltext steht tatsächlich "bei einer Veranstaltung der CDU/CSU Fraktion"....Das hatte ich gar nicht genau genug gelesen.

    Die Artikelüberschrift spricht dagegen gleich vom ganzen Bundestag. Riecht nach "Click-Bait" wie bei so vielen Sachen.....

    Der Spiegel hat das schon genauso beabsichtigt. Echte grosse Nachrichten zu dem Thema gibt's nicht mehr... muss man sowas halt pushen.

    Rund um causa Rammstein ist sowieso einiges, was sonst eine Nicht-Nachricht gewesen wäre, voll aus dem Ruder gelaufen.

    "Seid doch gut... wenn ihr könnt" (Don Fili)


  • Was ist eigentlich mit der Vernunft der Leute?

    ...
    Und wann hat das angefangen?
    ... Und Rammstein passt jetzt perfekt in das Schema. Mir gehen die "Scheiß Wokeness" "Scheiß Metoo" "Selber Schuld" Leute genauso auf den Keks wie die "Kill Till " Nieder mit Rammstein" Fraktion.


    Ich hatte mich ja hier schon einmal ähnlich geäußert. Schwere Anschuldigungen gegen Till Lindemann & Rammstein.
    Wenn ich versuche, mir auf diese Fragen einen Reim zu machen, fallen mir immer eine Handvoll-Texte ein: Schon vor über 20 Jahren gab es in meinem Fach Stimmen, die vor kommenden "Kulturkriegen" warnten - gemeint war aber nicht Islam vs. Westen oder so, sondern unterschiedliche "Moralkulturen" innerhalb westlicher Gesellschaften. Kurz gesagt lautete die These: Demokratien entstanden als "Kompromissbildungsmaschinen" rund um die materiellen Verteilungskonflikte das 19. & 20. Jahrhunderts. Diese "Paradedisziplin" unserer Demokratien ist die Verteilung von Geld zwischen den verschiedenen mächtigen Gruppen. In den vergangenen Jahrzehnten drehen sich Konflikte aber immer mehr um postmaterielle Werte (der berühmte Wertewandel). Die sind sind aus vielen Gründen viel schwieriger zu lösen: Es ist recht einfach Steuergelder zu verteilen oder mit einem Tarifpartner ein Abkommen auf Zeit zu schließen: Aber bei Konflikten, bei denen kein einfacher Kompromiss existiert (die Geldwerte mitte fehlt) und sich die Protagoniste gegenseitig als moralisch minderwertig angreifen ("Rassist", etc.) wird die Sache sehr schwer: Ein bisschen weniger Geld zu akzeptieren, ist letztlich viel einfacher, als "ein bisschen Rassismus". Anstatt Geld werden heute Dinge verhandelt, die den Akteuren buchstäblich am Herzen liegen, diese Konflikte sind deshalb viel "heißer" - und wenn diese Sorte von Konflikten immer mehr das politische Alltagsgeschäft bestimmen, droht letztlich eine Überforderung unserer Demokratien - unter Umständen bis zum Kollaps.

    Ein Schlüsseltext zu dieser Theorie ist Cultures at War. Moral Conflicts in Western Democracies wird gerade 20 Jahre alt https://www.jstor.org/stable/10.3138/j.ctt2ttm16. Seit ich den Text damals las, komme ich immer wieder darauf zurück: Er altert leider wie guter Wein. Den zweiten Text hatte ich in dem Link oben schon erwähnt, Nancy Frasers Analyse über den Aufstieg Trumps: "Was die Deindustrialisierung diesen Teilen der Bevölkerung angetan hat, wird durch die Kränkungen verschlimmert, die ihnen der progressive Moralismus zufügt, wenn er sie routinemäßig als kulturell rückständig abstempelt." Was Fraser "progressiver Moralismus" nennt, ist in diesem Sinne eine der "Cultures", von denen die oben zitierte Analyse schon vor 20 Jahren schrieb.

    In diesem Punkt bin ich daher auch anderer Meinung als du: "Wokeness" - diese Strömung meint Fraser - IST scheiße. Das "ideologische Feld", das mit "Wokeness", "Identitätspolitik" oder ähnlichem beschrieben wird, ist letztlich der extrem linke Konterpart zur extremen Rechten. Extrem rechts wie extrem links stützen sich auf kulturalistische Ideologien (Überbetonung der Gruppenzugehörigkeit im Gegensatz zur Individualität der einzelnen Menschen). Ein toller Text dazu ist "Kultur als politische Ideologie" https://www.perlentaucher.de/e…politische-ideologie.html, daraus: "Es gibt kaum eine wichtigere Aufgabe in der heutigen Politik und politischen Philosophie, als sich mit größter Aufmerksamkeit der universellen Aufklärung zu widmen und sich mit aller Kraft gegen die vorherrschenden rechten und linken Formen des Kulturalismus und die Versklavung des Individuums innerhalb seiner jeweiligen "Kultur" zu wenden." - Wenn du, wie du schreibst, "die Vernunft vermisst", willst du letztlich die Werte der Aufklärung verteidigen: Deine Gegner stehen leider nicht nur rechts. Was du suchst, ist eine "Kultur" in der wichtig ist, wo jemand hin will, nicht, wo er herkommt. Heute ist links wie rechts alles nur noch Herkunft bzw. Attribute, die uns von außen mitgegeben werden, wie das Geschlecht.

    Ich bin versucht, noch etwas über das letzte Element unserer Misere zu schreiben, den Verlust der "geteilten Realität" (https://theconversation.com/ou…reality-is-fraying-103065). Aber es ist fast halb vier, in meinem Alter sollte man längst im Bett liegen...:sleeping:

  • Das ist ja das Dilemma. Einerseits solle man sich selbst lieben, das geht aber nur mit Selbstreflexion, denn niemand ist fehlerfrei. Auf der anderen Seite sind aber die wenigsten kritikfähig, ich finde, das nimmt immer mehr ab. Die Leute werden immer empfindlicher habe ich das Gefühl. Immer solle man Rücksicht auf die Gefühle anderer nehmen, weil irgendwer fühlt sich immer auf den Schlips getreten. Das ist aber nicht umsetzbar, denn dann müsste man ja unsere gesamte Kommunikation, das menschliche Miteinander komplett überdenken. Man könnte sagen, " der Ton macht die Musik", aber hierbei geht es ja nicht mal mehr um das verbale Miteinander, da sich viele Menschen ja mittlerweile schon durch Blicke gestört fühlen, durch eine falsche Geste oder sogar durch Nichtbeachtung. Wir können ja nicht tagtäglich nur damit beschäftigt sein, darüber nachzudenken wessen Gefühle wir evtl verletzen, durch was auch immer, das ist einfach nicht möglich, auch wenn sich das viele vielleicht wünschen würden. Das aber liegt fernab jeglicher Realität...

  • Huch, zu Schneewittchen wollte ich doch was schreiben:

    Zu früh auf senden geklickt.


    Nämlich:

    Die Selbstreflexion endet doch heute mit dem Betätigen des Selfie-Erstellungsknopfes, oder wie das korrekt heißt. Wenn die Leute ein Selfie posten, muss ja auch ausschließlich positiv reagiert werden. Alles andere sind sofort Hater. Es gibt seltsamerweise nur noch die Gutfinder und die Hater. Dazwischen gibt es nix.

    Ist eine ganz schlimme Entwicklung, wenn man mich fragt. Vieles ist mir auch einfach egal, aber wenn man das laut sagt, wird man bei Hater einsortiert.


    Offtopic (immer noch.... 😉):

    SO werden Egoisten erzogen, dachte ich früher. Aber nein: SO wird eine Masse erzogen, die vorsichtshalber alles teilt und gut findet. Nur so kann sie halbwegs sicher sein, dass auch die eigenen Äußerungen gut gefunden und geteilt werden. Und wenn das alle begriffen haben, wird das Leben wunderschön sein. Alle nicken und lächeln milde.

    Und keiner muss mehr selber denken. Herrlich....

    Weiter, weiter ins Verderben.


    Falls jemand nen Filmtipp möchte: Idiocracy kann ich sehr empfehlen (in echt jetzt!). Ist schon 16 Jahre alt, wie ich eben feststelle... Und wir sind glaube schon ein gutes Stück weiter...

  • Zwischen den Gutfindern und den Hatern gibt es noch Leute wie mich: die Scheissegalfinder :D

    Mir ist der ganze Influenzerkram völlig Banane. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man zig Menschen followen will und jeden Mist von denen kommentieren. Ich meine, klar, zu Themen die einen interessieren. Aber zu kommentieren wie jetzt z.B Cathy Hummels ihr Frühstücksei isst? :rolleyes:

    Oder ob die neue Handtasche von Frau Meis zu ihrem Bikini passt?
    Ist mir wurscht :/

    Ich will damit nicht sagen, dass mir alles egal ist. Aber viele Themen über die sich manche empören, gehen sie eigentlich nichts an, betreffen sie nicht persönlich oder sind völlig belanglos…

  • Ist eine Frage der Empfindlichkeit. Bei uns in der Kita singen die jeden Tag ein Lied mit der Textzeile: "Meine Gefühle sind richtig und wichtig". Und iwie ist das eben das Lebensmotto von vielen. Sobald die eigenen Gefühle auch nur ein bisschen angegriffen werden und sei es nur auf einer sachlichen Ebene, löst das Stress aus. "Liege ich falsch?" "Sind meine Gefühle vllt doch mal nicht richtig?" Um dann schnell zu dem Schluss zu kommen: Ich kann nichts falsch machen und um mich nicht weiter zu belasten, blende ich das einfach aus. Dann kann es mir nicht mehr wehtun oder mich verunsichern.

    Diese Herangehensweise vermitteln ja auch gerade viele Lebensratgeber, Selfcare ist voll im Trend. Zweifel stören nur die Selbstliebe.


    Hinzukommt die Masse an Meinungsaustausch. Schreibst du zehn Themen deine Ansicht, könntest du auch jedes Mal jemanden finden, der die erklärt, falsch zu liegen. Am Endes des Tages wirkt es so, als wärst du immer daneben. Was nicht so ist, es gibt halt zu allem unterschiedliche Meinungen, aber das zu verstehen, ist irgendwann überfordernd.


    OFF TOPIC:

    ein typisches Schulz Thun Dilemma (https://www.schulz-von-thun.de…das-kommunikationsquadrat)

    bzw. auch der Grund, warum Philosophen zuerst das gemeinsame Diskussionsvokabular und zulässige Argumentationen klären. https://philpeople.org/public_…=efKwwGqWR4PjUjBTmH4NHain


    geht es um eine Beziehungsaufnahme, Kontaktpflege: dann sind Gefühle sehr wichtig.

    geht es darum, mich selbst zu managen und zu verstehen: dann sind Gefühle sehr wichtig.

    geht es um eine rein sachliche Abwägung? Dann sind Gefühle außen vor zu lassen.


    Jemand der ein sachliches Argument auf dem Beziehungsohr (siehe Kommunikationsquadrat) empfängt, zieht häufig falsche Schlüsse.
    Das sachliche Argument des anderen hat meistens 0% mit Deinen Gefühlen zu tun und vice versa.


  • Deine Gegner stehen leider nicht nur rechts. Was du suchst, ist eine "Kultur" in der wichtig ist, wo jemand hin will, nicht, wo er herkommt. Heute ist links wie rechts alles nur noch Herkunft bzw. Attribute, die uns von außen mitgegeben werden, wie das Geschlecht.

    100%

    Danke auch für die Text-Verweise. Das wird noch was für einen ruhigen Herbstabend.


    Schreib den Rest einfach weiter, sobald du ausgeschlafen hast 😀

    "Seid doch gut... wenn ihr könnt" (Don Fili)

  • Deswegen stört mich eine solche Erziehung, wie meine Gefühle sind richtig. Ich habe meinem Kind dann gesagt, wenn ich meckere und laut werde, findest du es dann gut? Natürlich kam als Antwort: Nein. Also fuhr ich fort: Siehst du, meine Gefühle sind nicht immer richtig und nicht alles kann sich danach ausrichten.


    Das sollte eig logisch für jeden Erwachsenen sein, insbesondere die Vorstellung, nur ein Gefühl von Glück wäre schön, auch Abgründe können uns etwas über das Leben lehren und positiv formen. Wichtiger für das Wohlbefinden ist zudem Gesundheit und die Rückbesinnung, auf das, was man hat. Auch damit erzeugt man Selbstliebe.


    Ich bin eher für weniger Rücksichtnahme als mehr, nur so kann man abhärten. ^^

    Ich finde aber man sollte da noch ein wenig differenzieren, ein Kind ist nicht gleichzusetzen mit einem Erwachsenen, der schon zahlreiche Erfahrungen gesammelt hat. Bei Kindern sollte man schon noch mehr Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen, weil sie manches selbst evtl noch nicht einschätzen können je nach Alter. Aber da reicht es wenn man Kindern dies in der Situation erklärt, so wie du dann in der " Wut Situation". Dafür braucht es kein Lied oder das ständige Wiederholen, denn eine Verallgemeinerung einzelner Gefühle kann da schon etwas fehlgeleitet werden.


    Generell wird heutzutage suggeriert jeder müsse mit "Samthandschuhen angefasst"werden. Und das bezieht sich lange nicht mehr nur auf Social Media. Das geht im realen Leben dann teilweise so weit dass Eltern Lehrer ihrer Kinder verklagen, weil sie eine 2 statt eine 1 auf dem Zeugnis stehen haben. Oder da wird ein Arbeitgeber verklagt, weil man den Job nicht bekommen hat. Reflexartig werden dafür dann Gründe gesucht, anstatt die Gründe evtl bei sich selbst zu suchen ( evtl hat man im Bewerbungs Gespräch nicht genug überzeugt). Nein dann muss es entweder Rassismus sein, aufgrund des Namens oder es ist Frauenhass, weil der Chef sich für einen Mann entschieden hat oder man fühlt sich aufgrund seines Alters diskriminiert, weil der Arbeitgeber einen jüngeren Kandidaten wollte. Ich finde diese Entwicklung bedenklich, denn irgendwann werden die Menschen nicht mehr in der Lage sein das Wesentliche zu sehen, sondern nur noch damit beschäftigt, wo sie im Leben einen Nachteil haben und wo sie persönlich verletzt wurden, das macht das Miteinander mittlerweile unheimlich schwierig, wenn man bei dem Gegenüber ständig eine böse Absicht vermutet.


    Manche Dinge sind halt einfach keine Definition der eigenen WAHRNEHMUNG und auch kein Maßstab für die Allgemeinheit.

    " Wer Gutes tut, dem wird vergeben, so seid recht gut auf allen Wegen"

    Einmal editiert, zuletzt von Schneewittchen86 ()

  • Das schränkt ja auch jeder Arbeitgeber/Vermieter in seiner freien Entscheidung ein. Wenn das Appartement für 4 Kinder zu klein ist und deswegen ein einzelner Mieter gesucht wird, ist das keine Diskriminierung von kinderreichen Familien. Wenn aus begründeten Gesichtspunkten speziell ein Mann, eine Frau, jemand jüngerer oder älterer gesucht wird, dann ist das eben so.
    Man muss doch auch die Interessen desjenigen berücksichtigen der die Wohnung, den Job usw vergibt!

  • Das schränkt ja auch jeder Arbeitgeber/Vermieter in seiner freien Entscheidung ein. Wenn das Appartement für 4 Kinder zu klein ist und deswegen ein einzelner Mieter gesucht wird, ist das keine Diskriminierung von kinderreichen Familien. Wenn aus begründeten Gesichtspunkten speziell ein Mann, eine Frau, jemand jüngerer oder älterer gesucht wird, dann ist das eben so.
    Man muss doch auch die Interessen desjenigen berücksichtigen der die Wohnung, den Job usw vergibt!

    Das können leider mittlerweile nur noch die Wenigsten, also ich beobachte das ganz verstärkt bei der jüngeren Generation. Viele sehen in dem Moment nur sich selbst und verstehen dabei nicht, dass diese Entscheidung aber viel komplexer ist. Das Bewusstsein fehlt irgendwie dafür auch andere Menschen mit ihren Bedürfnissen, Entscheidungen und Gründen zu berücksichtigen und verstehen zu wollen.

    " Wer Gutes tut, dem wird vergeben, so seid recht gut auf allen Wegen"

  • Das können leider mittlerweile nur noch die Wenigsten, also ich beobachte das ganz verstärkt bei der jüngeren Generation. Viele sehen in dem Moment nur sich selbst und verstehen dabei nicht, dass diese Entscheidung aber viel komplexer ist. Das Bewusstsein fehlt irgendwie dafür

    Kenn ich. Da kommen dann plötzlich die Tränen! Man versucht zu erklären dass da viele Menschen in der Entscheidung hängen und mehr zu berücksichtigen ist als das Interesse des Einzelnen. Dann schlagen die Tränen in bockig um und andere werden herausgekramt bei denen die Wünsche aber berücksichtigt wurden usw.
    alles ohne den gesamten Zusammenhang.

    Den kann man versuchen zu erklären, funktioniert nicht.

  • Kenn ich. Da kommen dann plötzlich die Tränen! Man versucht zu erklären dass da viele Menschen in der Entscheidung hängen und mehr zu berücksichtigen ist als das Interesse des Einzelnen. Dann schlagen die Tränen in bockig um und andere werden herausgekramt bei denen die Wünsche aber berücksichtigt wurden usw.
    alles ohne den gesamten Zusammenhang.

    Den kann man versuchen zu erklären, funktioniert nicht.

    Zurückweisung, Enttäuschungen und Niederlagen sind scheiße, ganz klar, aber sie gehören auch zum Leben dazu und prägen uns ja erst so richtig, anstatt etwas draus zu lernen fürs weitere Leben, wird das ganz schnell weggeschoben oder ignoriert und die Schuld wird dann immer beim Gegenüber gesucht und wohin das führen kann haben wir ja alle mitbekommen, endet dann nicht selten vor Gericht

    " Wer Gutes tut, dem wird vergeben, so seid recht gut auf allen Wegen"

  • Ich finde aber man sollte da noch ein wenig differenzieren, ein Kind ist nicht gleichzusetzen mit einem Erwachsenen, der schon zahlreiche Erfahrungen gesammelt hat. Bei Kindern sollte man schon noch mehr Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen, weil sie manches selbst evtl noch nicht einschätzen können je nach Alter. Aber da reicht es wenn man Kindern dies in der Situation erklärt, so wie du dann in der " Wut Situation". Dafür braucht es kein Lied oder das ständige Wiederholen, denn eine Verallgemeinerung einzelner Gefühle kann da schon etwas fehlgeleitet werden.


    Generell wird heutzutage suggeriert jeder müsse mit "Samthandschuhen angefasst"werden. Und das bezieht sich lange nicht mehr nur auf Social Media. Das geht im realen Leben dann teilweise so weit dass Eltern Lehrer ihrer Kinder verklagen, weil sie eine 2 statt eine 1 auf dem Zeugnis stehen haben. Oder da wird ein Arbeitgeber verklagt, weil man den Job nicht bekommen hat. Reflexartig werden dafür dann Gründe gesucht, anstatt die Gründe evtl bei sich selbst zu suchen ( evtl hat man im Bewerbungs Gespräch nicht genug überzeugt). Nein dann muss es entweder Rassismus sein, aufgrund des Namens oder es ist Frauenhass, weil der Chef sich für einen Mann entschieden hat oder man fühlt sich aufgrund seines Alters diskriminiert, weil der Arbeitgeber einen jüngeren Kandidaten wollte. Ich finde diese Entwicklung bedenklich, denn irgendwann werden die Menschen nicht mehr in der Lage sein das Wesentliche zu sehen, sondern nur noch damit beschäftigt, wo sie im Leben einen Nachteil haben und wo sie persönlich verletzt wurden, das macht das Miteinander mittlerweile unheimlich schwierig, wenn man bei dem Gegenüber ständig eine böse Absicht vermutet.


    Manche Dinge sind halt einfach keine Definition der eigenen WAHRNEHMUNG und auch kein Maßstab für die Allgemeinheit.

    Deshalb muss man sich als Arbeitgeber auch dafür hüten, bei Absagen eine Begründung zu schreiben, selbst wenn sie hilfreich für den Bewerber wäre, um sich nicht angreifbar zu machen. Und Arbeitszeugnisse werden ebenfalls nur noch mit Bestnoten ausgestellt, womit diese komplett für die Tonne sind.
    Beides traurig aber leider aktuell die Realität 🤷🏻‍♂️

    Der obligatorische Schw***vergleich:

    1996 Hildesheim Ilmenau Freiberg 1997 Erfurt 1998 Hildesheim 2005 Erfurt 2009 Leipzig

    2010 Erfurt 2016 Breslau 2019 Berlin Prag 2022 Leipzig Turin 2023 München 2024 Dresden

    Lindemann: 2020 Leipzig 2023 Leipzig

  • Die für mich in dem Fall Lindemann aktuell fragwürdigste“ Entscheidung des Landgerichts Berlin: Das Rekrutierungssystem rund um Lindemann darf als sexueller Missbrauch bezeichnet werden.. Ist schon der Hammer.. wenn man überlegt, dass es evtl. in diesem System nur um einvernehmlichen Sex ging….

    Das sehe ich anders. Die Meinungsfreiheit gilt nunmal für jeden, und da "Missbrauch" offenbar kein klar juristisch definierter Begriff ist (wusste ich vorher auch nicht) kann das halt jeder sehen, wie er will. Für manchen ist ja schon alles Sünde, was außerehelich stattfindet. :saint: Und konkreter: Manche Wirrköpfe sind der Ansicht, dass JEDER heterosexuelle Akt eine Vergewaltigung ist. (Kein Scherz, gibts wirklich, zB: https://medium.com/@revolution…y-patriarchy-fb55f7b0ef1c ) Wenn du mit dem Mindset auf das Rekrutierungsystem guckst, ist das natürlich Missbrauch. - Man darf halt glücklicherweise auch anderer Meinung sein. :evil:

    Viel schwieriger zu verstehen finde ich das neue Urteil des OLG Hamburg. Dass der Satz "Ich wurde gespiked" nicht als Tatsachenbehauptung sondern als Meinung gewertet wurde, ist ziemlich steil. Ein wenig entschärfen ala "Ich denke, dass ich gespiked wurde", wäre viel plausibler. Außerdem verstehe ich nicht, warum die ja dokumentierten ersten Äußerungen Lynns, sie bei VON Rammstein gespiked worden nich AT, überhaupt keine Rolle zu spielen scheinen. Wenn das außergerichtlich wäre, würde ich geradezu auf einen Deal tippen, aber vor Gericht?