Alles anzeigenLieber Fellfrosch92, genau das haben sie meiner Meinung nach eben NICHT getan, sondern sich immer weiter positioniert. Ein Beispiel hatte ich aufgeführt.
Man kann Till Lindemann auch verteidigen und gleichzeitig sexualisierte Gewalt ablehnen. Und ein weiterer Punkt, den (nicht nur) du offensichtlich nicht verstehst, ist der, dass eine Verteidigung Tills nicht zwangsläufig mit Idolisierung einhergeht.
Ich kann hier nur für mich sprechen, nehme aber mal an, dass ich da nicht der einzige bin:
- ich verteidige ihn nicht, weil ich Rammstein toll finde und
- ich verteidige ihn nicht, weil sexuelle Gewalt in Ordnung geht sondern
- ich verteidige ihn ausschließlich, weil es sein gutes Recht ist, dass nicht so mit ihm umgegangen wird
Zum Rest deines Postings hab ich mich schon oft genug geäußert.
Lieber Erfurter,
ich habe Dir keineswegs unterstellen wollen, dass du Till Lindemann verteidigst, weil du ihn zu deinem Idol gemacht hast. Solltest du es so aufgefasst haben, tut es mir Leid, ich hatte ganz allgemein gesprochen. Auf vielen Social Media-Kanälen lässt sich der Eindruck einer bedingungslosen Idolisierung seiner Person/der restlichen Band leider nicht vermeiden, wie auch das Gegenteil. Die Ergeignisse scheinen bei einigen eine "jetzt erst recht"-Mentalität hervorgebracht zu haben, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann.
Ich halte das von dir angeführte Beispiel für die angeblich parteiische Position der Autorinnen (die ich zwar nicht abstreiten will oder kann, aber nirgends im Artikel vorfinde) für unbrauchbar, da sie sich - wenn ich mich recht entsinne - an dieser Stelle des Textes auf jenes Vokabular stützen, wie es zu Zeit der Anschuldigungen in der Presse kursierte. Das sollte demnach nicht auf eine vermeintlich private Positionierung der Verfasserinnen zurückgeführt werden.
Dass sich Till Lindemann in einem Rechtsstaat gegen die teils völlig unverhältnismäßige Berichterstattung zu seiner Privatperson verteidigen darf und auch sollte, bestreitet niemand.
Da er jedoch aufgrund seiner Projekte nunmal eine Person des öffentlichen Lebens ist, noch dazu eine, die durch jahrzehntelanges gezieltes Anecken genau weiß, wie er den medialen Apparat zu seinem Vorteil nutzen kann, muss er jetzt eben damit zurechtkommen, für sein moralisch letztklassiges Verhalten scharf kritisiert oder angefeindet zu werden. Das, was ihm völlig zu Recht vorgehalten und vor Gericht nicht angefochten wurde, hat ja keineswegs in einem rein privaten Rahmen stattgefunden, sondern eben systematisch auf internationalen Touren, an denen tausende Arbeitsplätze hängen. Es ist schließlich nur fair, dass die Menschen bescheid wissen, was sie finanziell mitunterstützen, wenn sie eine Rammstein-/Lindemann-Show besuchen. Entscheiden muss am Ende jede*r für sich.
Hey und selbst wenn privat: Ein 47-jähriger Star, der nicht versteht, dass es inakzeptabel ist, auch nur in die Nähe des Verdachtes eines sexuellen Kontaktes mit einer 15-jährigen Jugendlichen zu kommen, hat entweder seinen Sexualtrieb nicht im Griff, oder muss schon unter einer sehr ausgeprägten Form von Hybris leiden, wenn er denkt, dass no eine Nummer gesellschaftlich durchgeht, wenn sie denn ans Licht kommt. Der Mann scheint keine Grenzen zu kennen, dann muss er sie eben wie wir alle auch spüren.