Hier alles zu den Ärzten rein.
1982–1986: Gründung und erste Bandjahre
Gegründet wurden Die Ärzte (kurz: DÄ) 1982 von Farin Urlaub, der mit bürgerlichen Namen Jan Ulrich-Max Vetter heißt, Bela B. (Dirk Felsenheimer) und Sahnie (Hans Runge). Bela und Farin gehörten zuvor der Punkband Soilent Grün an. Daher wird diese auch häufig als Vorgängerband von Die Ärzte bezeichnet.
Ihr erstes Konzert gaben Die Ärzte Ende des Jahres 1982 in einem besetzten Haus in West-Berlin. Kleine Fernsehauftritte und der Gewinn des mit 10.000 DM dotierten Berliner Senatsrockwettbewerbes schlossen sich an. Von dem Preisgeld nahmen Die Ärzte die Mini-LP „Uns geht's prima...“ auf, die im Jahr 1984 veröffentlicht wurde. Diese war auf weißem Grund mit einem roten Kreuz bedruckt worden. Dieses war auch auf den Konzertplakaten zu sehen, was nach Aussage von Bela B. zu einigen Missverständnissen führte: Angeblich hätten sich an den Abenden auch Menschen eingefunden, die Blut spenden wollten. Ein Rechtsstreit mit dem Deutschen Roten Kreuz, dem gesetzlich bestimmten Inhaber dieses Zeichens, folgte und den Ärzten wurde die weitere Verwendung des Logos verboten. Die LP wurde fortan mit einem andersfarbigen Kreuz bedruckt, wie z. B. blau, grün oder golden.
Durch die Debüt-Single wurde Columbia Records (jetzt Sony) auf Die Ärzte aufmerksam und nahm die drei unter Vertrag. Noch 1984 nahm die junge Band ihr Debüt-Album „Debil“ auf. Die LP hatten Die Ärzte in der Rekordzeit von 13 Tagen aufgenommen und teilweise selbst produziert. „Debil“ stellte den kommerziellen Durchbruch der Ärzte dar.
1985 veröffentlichten Die Ärzte das zweite Studioalbum „Im Schatten der Ärzte“. 1986 verließ Sahnie die Band. Farin und Bela hatten ihm immer häufiger den Vorwurf gemacht, er kümmere sich nicht genug um die Musik, er spiele nur noch wegen der Groupies und des Geldes. Er galt zudem als unzuverlässig, sein BWL-Studium war ihm wichtiger. Als er zu Farin sagte, Bela solle aus der Band geworfen werden und die Band brauche sein Gesicht, entbrannte ein Streit unter den Mitgliedern und gegen Zahlung von 10.000 DM verließ Sahnie die Band.
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1986–1988: Indizierungen, Veröffentlichungen in der DDR und Auflösung
Bereits 1986 folgte die Veröffentlichung des dritten Studioalbums „Die Ärzte“, dessen Cover nur noch Farin und Bela zierten. Auch das dritte Album wurde ein Erfolg. Am Bass ersetzte The Incredible Hagen alias Hagen Liebing Sahnie; Liebing spielte mit dem Status eines „Assistenz-Arztes“, den er bis zur Auflösung der Band 1988 behielt.
Am 27. Januar 1987 wurde das Album „Die Ärzte“ wegen des Liedes „Geschwisterliebe“ indiziert; diese Indizierung wurde am 2. Dezember 2004 durch die BPjM überprüft und bestätigt. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indizierte am 10. Juni 1987 dann auch noch die LP „Debil“ wegen der Songs „Claudia hat 'nen Schäferhund“ und „Schlaflied“. Diese Indizierung wurde am 29. Oktober 2004 allerdings wieder aufgehoben. Der Karstadt-Konzern nahm nach der Indizierung der beiden Alben das ganze Programm der Ärzte aus dem Sortiment, Fernsehauftritte gestalteten sich für Die Ärzte in dieser Zeit zunehmend schwieriger. Ein finanzielles Desaster zeichnete sich ab, sodass bereits zu diesem Zeitpunkt in der Band erstmals über eine Auflösung nachgedacht wurde, da die Mitglieder kein finanzielles Polster besaßen und die Einnahmen aus den CD-Verkäufen und der GEMA-Rechteverwertung stark zurückgegangen waren.
Als Reaktion auf diese Indizierung der Songs veröffentlichten Die Ärzte 1987 die Mini-LP „Ab 18“ und die LP „Ist das alles? – 13 Höhepunkte mit den Ärzten“. Auf der CD „Ist das alles?“ waren mehrere nicht indizierte Titel auch für Fans unter 18 Jahren zu haben.
Dennoch missachteten Die Ärzte mehrfach die Indizierungsentscheidung der BPjM. Anlässlich eines Konzertes am 22. Juni 1988 in Kleve spielten Die Ärzte eine Instrumentalversion des Songs Geschwisterliebe und wurden daraufhin durch das Amtsgericht Kleve in einem Strafverfahren wegen Verstoß gegen die Indizierungsentscheidung jeweils zu 1.000 DM Geldstrafe verurteilt, welche die Band auch akzeptierte. Späteren Aussagen der Band zufolge rührte diese geringe Geldstrafe aus einer krassen Fehleinschätzung der Einkünfte der Band durch die Richter her.
Tatsächlich hatten die Ärzte lediglich in der letzten Zeile des Stückes das Wort „Liebe“ mitgesungen. Nicht zuletzt ein inoffiziell gefertigtes Bootleg (und heute durchaus begehrtes Sammlerstück unter DÄ-Fans) eines Zuschauers des Konzertes in Kleve widerlegte diese These des Amtsgerichts Kleve. Dennoch hatten Die Ärzte vorher die Zuschauer in ironischer Weise gebeten, den Text nicht mitzusingen und sind wohl auch daher nicht gegen das Urteil vorgegangen. Live hatten Die Ärzte zudem den Song „Claudia III“ gespielt. „Claudia“ hatte nun „christlichen Verkehr“, was natürlich wieder als Provokation für die Bundesprüfstelle gedacht war. Der Song wurde im Übrigen nicht von der Bundesprüfstelle beanstandet.
Obwohl Die Ärzte aus dem damals geteilten Berlin stammen, haben sie erst spät versucht, auf dem ostdeutschen Musiksektor Fuß zu fassen. Wesentlichen Einfluss auf das politische Engagement in der DDR hatte der erklärte „DDR-Fan“ und Neu-Bassist Hagen Liebing im Jahre 1986. In der Danksagung des Albums Das ist nicht die ganze Wahrheit heißt es ausdrücklich: „...alle Fans und Freunde in der DDR...“. Hagen war es auch, der erste Kassetten mit Musik der Band bespielte und in Ost-Berlin in Kaufhäusern, Restaurants und Jugendclubs vorführte. Aus diesem Engagement heraus wurde der damalige Jugendradiosender DT64 auf Die Ärzte aufmerksam und arrangierte ein Interview, das – vorerst zumindest – nicht ausgestrahlt wurde.
Bei einem zweiten Besuch in Ost-Berlin besuchten Die Ärzte ein Konzert der Band Die Anderen und der Wunsch reifte, eine eigene Tournee durch die DDR zu veranstalten. Der Manager der Band Conny Konzack arrangierte schließlich mit der staatlichen Plattenfirma Amiga die Veröffentlichung einer LP und einer Kurztournee mit zehn Auftritten, trotz diverser Skandale und Indizierungsentscheidungen um die Band.
Im Einvernehmen mit der Amiga wurde die LP „Ist das Alles?“ zur Veröffentlichung ausgewählt. Vier Stücke wurden jedoch ausgetauscht. Den Regeln der Planwirtschaft folgend prognostizierte die Amiga eine Auflage für die LP von 2.000 Stück. Zur Veröffentlichung sollte es nicht kommen, da das erwähnte Radiointerview mit DT64 kurz darauf ausgestrahlt wurde. Die Kulturbehörde setzte daraufhin Album und Tour kurzerhand aus und vertagte seine erneute Entscheidung hierüber. Mit dem Fall der Berliner Mauer brach der Kontakt zwischen Columbia Records und der Amiga ab, Die Ärzte hatten sich zudem in der Zwischenzeit aufgelöst. Aus heutiger Sicht betrachtet resümiert Bela B. in der Biografie: „... die DDR war passé und wir hatten uns aufgelöst. Im Nachhinein hätten wir mindestens ein Mal in Ost-Berlin spielen sollen.“
Die Auflösung der Band war zu dieser Zeit bereits beschlossen. „Das ist nicht die ganze Wahrheit...“ sollte die letzte Studioplatte sein. Sie verkaufte sich erwartungsgemäß sehr gut. Die Gerüchte um eine mögliche Trennung der Ärzte heizten den Album- und Konzertticketverkauf noch an. „Westerland“ wurde dann auch ihr zunächst kommerziell größter Erfolg, der Radio-Boykott der Ärzte war nun endgültig beendet. Es folgte die Abschiedstour, auf der die „Nach uns die Sintflut“-LP aufgenommen wurde. Am 9. Juli 1988 fand in Westerland auf Sylt ein Abschiedskonzert statt.
Daraufhin erschien 1988 als vorerst letzte geplante Veröffentlichung das Dreifach-Live-Album „Nach uns die Sintflut“ mit insgesamt 37 Live-Stücken. Die Live-CD der Ärzte war die erste ihrer Art, die Platz 1 in den deutschen Album-Charts erreichen konnte.
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1989–1993: Zwischenzeit
Nach der Auflösung erschien 1989 die LP „Die Ärzte früher! – Der Ausverkauf geht weiter“, die neben alten Sampler-Beiträgen und Songs der ersten Platten auch vier neue Lieder enthielt.
Von 1988 bis 1993 versuchten sich Farin und Bela mit den Bands King Køng und Depp Jones (S.U.M.P), doch der kommerzielle Erfolg blieb in beiden Fällen aus.
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1993–1999: Neugründung und Folgejahre
1993 beschlossen Bela und Farin zusammen mit Depp Jones-Gitarrist Rodrigo González am Bass die Neugründung der Band. Es war Farin, der am Höhepunkt der damaligen Bandgeschichte die Trennung der Band vorgeschlagen hatte. In einem mehrseitigen Brief an Bela schlug er ihm 1993 vor, „mit den Ärzten wieder Geld zu verdienen“. Der Chilene Rodrigo González war bereits seit längerer Zeit mit Bela befreundet.
Ihre neue Plattenfirma suchten sie mit einer ganzseitigen Anzeige: „Beste Band der Welt sucht Plattenfirma“ in der Zeitschrift „Musik Markt“. Somit drehten sie den Spieß um und so manche Plattenfirmen konkurrierten um das beste Angebot. Die Band suchte sich dann das Beste aus. Außerdem erwarb Bela bei der Beckenfirma PAISTE einen Vertrag, der ihm das Produkt für Konzerte, Proben und Aufnahmen zusichert. Danach nahmen Die Ärzte das Album „Die Bestie in Menschengestalt“ auf, mit dem das Comeback der Ärzte gelang. Mit der ersten erfolgreichen Single-Auskopplung "Schrei nach Liebe" hatten Die Ärzte den aufkeimenden Rechtsradikalismus im gerade wiedervereinigten Deutschland aufgearbeitet. Danach gingen Die Ärzte bis 1994 auf Tournee: Zunächst auf der „Plugged“-Tour und anschließend einer vom Namen her an den SAT.1-Film-Film angelehnten Tour namens „Tour Tour“. Wortmalerisch wurde damit außerdem auf „Tortur“ angespielt.
1994 erschien das Best-Of-Album „Das Beste von kurz nach früher bis jetze“ mit vielen „alten“ Songs. Aber auch einige B-Seiten und die bekannten „Moskito-Songs“ (Samplerbeiträge aus den 80ern für das Jugendmagazin Moskito) wurden auf der Doppel-CD zusammengefasst. Zusätzlich nahmen Die Ärzte 1995 die LP „1, 2, 3, 4 – Bullenstaat!“ auf, die nur auf Konzerten und bei den Fanclubs käuflich zu erwerben war und ihr Punk-Potenzial offenbarte.
1995 erschien außerdem die LP „Planet Punk“. Das Album geriet um einiges „punkiger“ als die vorherigen. Die „Eine Frage der Ehre“-Tour schloss sich an. Im selben Jahr erschien fast unbemerkt auch die (inoffizielle) LP „Unter anderem Namen“, die die frühen Werke von „Soilent Grün“, „Die geilen Greise“ und ähnlichen „Geheimprojekten“ der Ärzte sowie „Milchtrinker raus!“ der „Deutschen Trinkerjugend“ (DTJ) enthielt.
Im Jahre 1996 erschien das Konzeptalbum „Le Frisur“, das sich ausschließlich mit dem Thema "Haare" befasste. Die große Tour „Voodoo Lounge“ schloss sich an. Mit dem Titel persiflierten Die Ärzte die Rolling Stones-Tour. Die Tour-Videos „Gefangen im Schattenreich von Die Ärzte“ und „Noch mehr Gefangen im Schattenreich von Die Ärzte (Teil 2)“ erschienen noch im selben Jahr.
1996 ging außerdem für den Bassisten Rod und den Schlagzeuger Bela B. ein Traum in Erfüllung. Die Rockband Kiss startete eine Reunion-Tour und Die Ärzte durften in Deutschland und der Schweiz als Vorband agieren. Dabei spielten die drei um die 75 Minuten. Auch 1997 schlossen sich weitere Konzerte als Vorband von Kiss an. Eine nicht beworbene „Ärzte live“-Tour schloss sich an.
Seit 1998 schrieben Die Ärzte ihren Bandnamen klein. Da die Plattenfirma „Metronome“ Pleite gegangen war, gründeten sie ihre eigene Plattenfirma „Hot Action Records“. Mit dem Album "13" waren Die Ärzte sehr erfolgreich: Die Single-Auskopplung „Männer sind Schweine“ erreichte erstmals Platz 1 der deutschen Single-Charts. Ende 1998 startete die Band die Geheimtour „Paul“, von der nur Mitglieder der Ärzte-Fanclubs informiert wurden. Die Attacke-Royal-Tour, die knapp 70 Konzerte umfasste, schloss sich an, nach der die Band kurz vor der erneuten Auflösung stand, da sie sich nach eigener Aussage „einfach nicht mehr sehen konnten“, nachdem sie nun knapp ein Jahr lang immer zusammen waren.
Ende 1999 erschien die Live-Doppel-LP „Wir wollen nur deine Seele“. Für Fanclubmitglieder der Ärzte gab es zu „Wir wollen nur deine Seele“ noch eine Live-Zugabe. Unter dem Titel „Satanische Pferde“ – einer CD, die nur im Fanclub zu erwerben ist – veröffentlichten Die Ärzte eine weitere Live-Platte, auf der viele Titel vertreten waren, die es wegen der Überschneidungen zur ersten Live-LP nicht noch mal auf ein Live-Album geschafft hatten.
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2000–heute
Anfang 2000 folgte die Geheimtour „Sie operieren wieder“, auf der Die Ärzte als „Die Zu Späten“ auftraten. Bei zwölf Konzerten mit improvisierter Karaoke-Show mit dem Publikum kam es im Berliner „SO36“ in Kreuzberg zu einem gemeinsamen Konzert mit den Toten Hosen. Als Geheimprogramm der „Toten Hosen“ hatten diese sich als „Essen auf Rädern“ auf Tour begeben. Ein zusätzlicher Gig als Revanche im Vorprogramm von „Essen auf Rädern“ in Düsseldorf im Tor 3 folgte, bei dem beide Bands zusammen noch ein paar alte ZK-/Punk-Songs spielten.
Das nächste Studio-Album „Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!“ erschien am 20. Oktober 2000 in einer hellblauen Plüschtasche. Vier Tage zuvor hatten die drei die neue Single „Wie es geht“ live bereits vor der offiziellen Veröffentlichung zum Geburtstag von Harald Schmidt in dessen Late Night Show Die Harald Schmidt Show performt.
Vor der sich anschließenden Tour hatten Die Ärzte am Aschermittwoch 2001 im Internet zusammen mit T-Online einen zweistündigen Live-Stream online verfügbar gemacht. Unter dem Titel „Üben, Unsichtbarer“ präsentierten die Ärzte ein Wunschkonzert (Fans konnten sich per Chat Lieder wünschen) aus dem Probenraum der Band. Ebenfalls 2001 erschien das Album „5, 6, 7, 8 – Bullenstaat!“, das neben seinem Vorgänger von 1995, das fast ausschließlich aus Coverversionen bekannter Punkbands bestand, auch etwa 20 weitere Stücke enthielt. Auch diese Platte wurde ausschließlich auf Konzerten und per Fanclub verkauft.
Eher als Spaß gedacht, erschien am 5. März 2001 die Single „Yoko Ono“, die mit nur 30 Sekunden die kürzeste Single der Welt (laut dem Guinness-Buch der Rekorde) wurde. Auch das Video zur Single schaffte es mit 45 Sekunden an die Weltspitze. Im Sommer 2001 folgte die Tour „Rauf auf die Bühne, Unsichtbarer!“. Die Ärzte spielten neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch erstmals in Luxemburg und Italien, jeweils aber nur ein Konzert. Im Anschluss an das Tourabschlusskonzert in Westerland folgte im Herbst 2001 die Lesetour zur eigenen Biografie „Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf“, die vom Die-Ärzte-Fan und Fanclub-Leiter Markus Karg geschrieben wurde. In Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz lasen Die Ärzte aus der eigenen Biografie.
Am 21. Juni 2002 gab die Gruppe auf dem Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg vor 35.000 Zuschauern ihr 20-Jahre-Jubiläumskonzert mit dem Titel „15 Jahre netto“. Der Konzerttitel war als Anspielung auf die Auflösung der Ärzte zwischen 1988-1993 zu verstehen. Für den Eintrittspreis von 7 Euro spielten Die Ärzte ca. drei Stunden live vor dem Publikum die Höhepunkte der Bandgeschichte. Zum Jubiläumskonzert hatten die Ärzte eine aufwendige Bühnenshow arrangiert (u. a. Feuerfontänen und Leuchtschriften), und zwei große „Gwendoline-Puppen“ an der Bühne aufgehängt. Rod spielte live auf dem Synthesizer und der Wandergitarre und als Überraschungsgast stand Hagen Liebing bei der Performance von „2000 Mädchen“ am Bass. Höhepunkt des Abends war der Oldie „Zu Spät“.
Am 31. August 2002 gaben die Ärzte im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hamburg ihr erstes Unplugged-Konzert. Begleitet wurden die Band unter anderem von dem dortigen Schulorchester sowie dem Schulchor. Aus den Mitschnitten veröffentlichten die Ärzte am 4. November 2002 die LP „Rock'n'Roll Realschule“, am 6. Dezember 2002 erschien die gleichnamige DVD. Danach wurde es wieder ruhig um die Ärzte, Farin ging zwischenzeitlich mit dem „Farin Urlaub Racing Team“ (kurz: FURT) auf Tour. Im März 2003 spielten die Ärzte unter dem Namen Nudo Tra I Cannibali (Nackt unter Kanibalen) eine Geheimtour mit 10 Auftritten namens "Giocare Ai Birilli For Montagna Trasversale" Giro Del Tedesco 2003 in kleinen Clubs quer durch Deutschland.
Am 29. September 2003 erschien das jüngste Studioalbum „Geräusch“, und war die erste Studio-Doppel-CD der Band. Die „Jenseits der Grenze des Zumutbaren“-Tour mit der Hamburger Hip Hop-Gruppe Fettes Brot als Vorband folgte, auf Grund der hohen Nachfragen gaben Die Ärzte am Wochenende vom 18. bis 20. Juni 2004 in der Berliner Wuhlheide drei Zusatzkonzerte vor jeweils 20.000 Fans, wobei als Vorgruppe jeweils die Village People engagiert wurden. Teile der „Unrockstar“-Tournee bekamen auch die Berliner zu sehen, so spielte Rod am Flügel und ein Teil der Show spielten Die Ärzte in Schuluniform unplugged. In Oberhausen haben Die Ärzte auf der Tour die erste reguläre Live-DVD mitgeschnitten, die unter dem Titel „Die Band, die sie Pferd nannten“ seit dem 23. August 2004 im Handel erhältlich ist. Die Ärzte wollten die DVD eigentlich „Das Auto des Jahres“ nennen, weshalb sie nun den Untertitel: „The DVD formerly known as Das Auto des Jahres“ trägt.
Vor der sich nun anschließenden „Unrockstar“-Tour, welche 47 Konzerte umfasste, machten Die Ärzte wieder Urlaub. Das Abschiedskonzert wurde von den Die Ärzte vor 22.000 Menschen am 8. August 2004 in der Berliner Waldbühne gegeben. Die Karten waren in kürzester Zeit ausverkauft.
Im Herbst 2004 erschien ein Songbook mit den Texten und Akkorden aller 262 veröffentlichten Songs. Im November folgte als Jahresabschluss die erste Die-Ärzte-Tour durch Südamerika. Unter anderem traten sie in Buenos Aires, Santiago de Chile und San Carlos in diversen Clubs auf. Seit dem 30. November 2004 steht außerdem das Album „Debil“ nicht mehr auf dem Index. Das Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) befand nach einer erneuten Überprüfung, dass die Lieder „Claudia hat 'nen Schäferhund“ und „Schlaflied“ nicht mehr als jugendgefährdend einzustufen sind. Daher wurde die CD aus der Liste gestrichen und ist seither wieder uneingeschränkt im Handel erhältlich.
Am 21. Oktober 2005 erschien des Album „Devil“, eine Neuveröffentlichung des 1984er Albums „Debil“ mit einigen Bonusstücken, unter anderen dem bisher unveröffentlichten Song „Füße vom Tisch“.