Dann hör halt auf das KEINE LUST Video zu gucken
Ohne EDT gesehen zu haben wette ich, dass KL trotzdem das bessere Video ist.
Dann hör halt auf das KEINE LUST Video zu gucken
Ohne EDT gesehen zu haben wette ich, dass KL trotzdem das bessere Video ist.
Mir hat die "Live"-Version schon "gereicht". Wenn manÂŽs nicht (mehr) kann, sollte man es lieber lassen. Das Playback nimmt doch arg Ăberhand.
Das playback ist mir bei der letzten lindemmann tour das erste mal so richtig aufgefallen.
ist das bei rammstein auch so?
Das playback ist mir bei der letzten lindemmann tour das erste mal so richtig aufgefallen.
ist das bei rammstein auch so?
Kommt drauf an, bei der aktuellen Stadion Tour wird sogar im Vergleich zur LIFAD Tour 2009-2010 weniger playback gespielt. Oft ist es so bei Refrains in denen Till entweder eine hohe Note lÀnger halten muss oder schreit, dass Playback verwendet wird.
Kommt drauf an, bei der aktuellen Stadion Tour wird sogar im Vergleich zur LIFAD Tour 2009-2010 weniger playback gespielt. Oft ist es so bei Refrains in denen Till entweder eine hohe Note lÀnger halten muss oder schreit, dass Playback verwendet wird.
Das stimmt. Aber es ist nicht immer nur die Höhe. Bei "Radio" z.B. hört man 2019 (wo es anfangs noch live gesungen war), dass Till richtig Probleme mit den tieferen Tönen hat, wenn sie gesungen und nicht gesprochen werden. Auch Deutschland (relativ tief gesungen) klang oft recht schrĂ€g. Das könnte teilweise damit zusammenhĂ€ngen, dass Till (auĂer B-Stage und bei LINDEMANN) auf In-Ear-Monitoring verzichtet.
Die mittleren Tonlagen liegen ihm eigentlich ganz gut. "Ich tu dir weh" auf der anderen Seite ist dann wieder zu hoch. Das klang auch echt richtig mies (siehe 2009). Egal ob LINDEMANN oder Rammstein, ich wĂŒrde es besser finden, nur die Lieder live zu performen, die er auch singen kann. Manche Songs kann man auch in einer anderen Tonart spielen (z.B. höher oder tiefer) und/oder In-Ear-Monitoring benutzen (hat bei "Diamant" 2019 einen riesigen Unterschied gemacht). Wenn das immer noch nicht reicht, bin ich dafĂŒr die Lieder einfach wegzulassen.
Ausnahme sind fĂŒr mich die Parts wo er schreit. Da kann ich den Einsatz von Playback verstehen und es ist fĂŒr mich okay. Der Playbackeinsatz bei der Lindemann-Tour war jedoch so sehr ausgeprĂ€gt, dass ich mich total verar***t gefĂŒhlt hĂ€tte.
Das stimmt. Aber es ist nicht immer nur die Höhe. Bei "Radio" z.B. hört man 2019 (wo es anfangs noch live gesungen war), dass Till richtig Probleme mit den tieferen Tönen hat, wenn sie gesungen und nicht gesprochen werden. Auch Deutschland (relativ tief gesungen) klang oft recht schrĂ€g. Das könnte teilweise damit zusammenhĂ€ngen, dass Till (auĂer B-Stage und bei LINDEMANN) auf In-Ear-Monitoring verzichtet.
Die mittleren Tonlagen liegen ihm eigentlich ganz gut. "Ich tu dir weh" auf der anderen Seite ist dann wieder zu hoch. Das klang auch echt richtig mies (siehe 2009). Egal ob LINDEMANN oder Rammstein, ich wĂŒrde es besser finden, nur die Lieder live zu performen, die er auch singen kann. Manche Songs kann man auch in einer anderen Tonart spielen (z.B. höher oder tiefer) und/oder In-Ear-Monitoring benutzen (hat bei "Diamant" 2019 einen riesigen Unterschied gemacht). Wenn das immer noch nicht reicht, bin ich dafĂŒr die Lieder einfach wegzulassen.
Ausnahme sind fĂŒr mich die Parts wo er schreit. Da kann ich den Einsatz von Playback verstehen und es ist fĂŒr mich okay. Der Playbackeinsatz bei der Lindemann-Tour war jedoch so sehr ausgeprĂ€gt, dass ich mich total verar***t gefĂŒhlt hĂ€tte.
Ich finde, Lieder wie Zeit oder Diamant kriegt er beispielsweise live richtig gut hin, aber was ich in Bezug auf Playback auch schade finde ist, wenn er es nichtmal versucht zu kaschieren, wie hier bei Giftig : https://www.youtube.com/watch?v=b6hAQGg-Ce8
Klar, durch das Autotune im Refrain ist das live sicher schwierig ohne technische Hilfen rĂŒberzubringen, aber dann doch bitte nicht das Mikrofon so weit weg vom Mund halten, wie Till es dort macht
Kurz:
Entre dos Tierras war damals eins meiner absoluten Lieblingslieder, extra die CD gekauft, um es stÀndig hören zu können.
Ich finde:
Hat er gut gemacht. Wenn ich mir vorstelle, man kann einen Titel, den man mag, "professionell" covern - schon ne feine Sache.
Blöd, dass ich mir jetzt nicht die CD kaufen kann đ
Und das Video enthĂ€lt weniger Gewalt als das Original. đ
Mir gefĂ€lt song und video von till richtig gutđ
ist hald geschmackssache, und nicht jedermanns sache âŠâŠ
Alles anzeigenMeine Interpretation Nr. II - Hier habe ich Text und Video nĂ€her zusammengebracht. Da ich des Spanischen nicht wirklich mĂ€chtig bin, habe ich auf lyrictranslate und andere Ăbersetzungen zurĂŒckgegriffen.
Ich finde, im Zusammenhang von Text und Bildsprache ergeben sich noch mal andere Blickwinkel. Was meint ihr?
Entre dos Tierras / Zwischen zwei Welten
Zu Beginn tritt ein Mann wie ein Kolonialherr im Tropenanzug auf, mit Machete erobert er sich den Dschungel. (Zitate "Fitzcarraldo" oder auch "AuslĂ€nder") Die erste Umgebung ist der Dschungel - unberĂŒhrte Natur, faszinierende Wildnis; Dschungel steht aber auch fĂŒr Gefahr, giftige Tiere usw.
Du kannst dich verkaufen,
Die nackte Frau lĂ€uft gebĂŒckt im Krebsgang seitwĂ€rts, möglicherweise ist ihre gebĂŒckte Haltung ein Symbol dafĂŒr, dass sie sich verkauft, sich anbietet?
Jedes Angebot ist gut,
Wenn du Macht willst..
Die Frau kommt also gebĂŒckt auf den Mann zu, der sich zunĂ€chst erschrickt, die schwarzen gekleideten Gestalten tauchen kurz auf und umringen den Mann.
Wer will hier Macht? Ăber wen? Der Mann, die Frau? Oder die schwarzen Gestalten?
Wie leicht ist's,
Das Maul so aufzureiĂen, seine Meinung zu sagen
Die dunkelhÀutige Frau, wird zuerst weggetreten vom Mann, dennoch kommt sie bittend angekrochen und es kommt zu Sex. Die Frau weint am Ende.
Und wenn du an RĂŒckzug denkst,
Musst du viele Spuren verwischen.
Die Frau weint plötzlich nicht mehr, öffnet weit die Augen, hat vielleicht eine Erkenntnis, einen Entschluss gefasst? Sie kommt diesmal auf allen Vieren zu dem Mann gekrochen, schaut wiederum sehr unterwĂŒrfig von unten auf.
Lass' mich in Ruhe, ich bin nicht schuld, wenn du fÀllst,
Ich bin doch nicht schuld, wenn du fÀllst.
Hier lĂ€uft der Mann abwechselnd durch eine Lagune, wo er archaisch Fisch mit den HĂ€nden fĂ€ngt, sich irgendwelche BlĂ€tter und FrĂŒchte (essbar oder giftig?) in den Mund stopft und Meerwasser trinkt, wie der Wasservogel. Er verhĂ€lt sich hier sehr archaisch und gar nicht mehr lĂ€nger wie ein arroganter Kolonialherr. In anderen eingeschobenen Szenen scheint er mit einer anderen Frau, die wie ein gefangener Fisch ein Netz ĂŒber dem Gesicht trĂ€gt, zu ringen. Diese Frau zieht und zerrt an ihm, scheint ihm förmlich etwas aus dem Gesicht oder der Nase zu ziehen.
Die zweite Umgebung ist das Meer, die Lagune. Das Meer steht in Till Lindemanns Texten oft fĂŒr Unendlichkeit, der Fisch, Fischfang oder Jagd hat oft eine sexuelle Konnotation.
Du verlierst du den Glauben,
Ăberblendung von der Silhouette des Mannes zur Silhouette eines Vogelmenschen, der danach erscheint.
Verwandelt sich der Mann in den Vogelmenschen oder trÀgt er ihn als seinen Schatten in sich? Jemand weià nicht mehr, was er eigentlich sieht oder was er glauben soll: ist das der Mann oder der Vogelmensch? Oder beides in einem? Die helle Kleidung des Mannes hebt sich von den dunklen GewÀndern der Vogelmenschen ab, ein starker Kontrast - hell / dunkel , Licht / Schatten usw.
Jegliche Hoffnung ist vergebens,
Ich weiĂ nicht, was ich glauben soll;
Der Mann sieht den Vogelmenschen, erschrickt sich und flĂŒchtet. Er flĂŒchtet ebenso vor dem schwarzen Wasservogel, klammert sich an einen Pfahl in der Lagune. Er flĂŒchtet zwar, aber die Hoffnung ist vergebens, er weiĂ, am Ende wird er irgendwann (ein-)geholt. Steht der Pfahl doch fĂŒr einen Rest Hoffnung, der letzte "Strohhalm", an den er sich klammert? Steht der Vogelmensch, vor dem er erschrickt und flĂŒchtet, fĂŒr einen Teil ihn ihm selbst? Oder fĂŒr etwas Fremdes?
Vergiss mich, denn niemand hat dich gerufen,
Und doch bist du schon wieder da.
Eine weitere Umgebung; das Theater: Der Mann gelangt an ein leeres, kaputtes Theater, geht hinein, lÀuft herum und macht Dinge kaputt.
Obwohl im ursprĂŒnglichen Text die Worte offensichtlich an einen (Ex-)Partner gerichtet sind, der immer wieder auf der Matte steht, passen sie in anderen Deutung auch zum SĂ€nger in dem leeren Theater. Er ist drin, obwohl kein Publikum da ist.
BezĂŒge sind auch zu "Fitzcarraldo" der ja ein Opernhaus in den Dschungel bringen wollte - und dabei gescheitert ist.
Lass' mich in Ruhe, ich bin nicht schuld, wenn du fÀllst,
Ich bin doch nicht schuld, wenn du fÀllst.
Wer fĂ€llt? Der Mann? Der Mann im Theater ist verzweifelt, bittet auf Knien von der BĂŒhne, auch scheinen ihn seine Rastas (kulturelle Aneignung / Teil des BĂŒhnenkostĂŒms?) zu nerven. Er fleht um etwas...
Zwischen zwei Welten bist du,
Und du lÀsst keine Luft zum Atmen
Hier taucht er selbst als Vogelmensch mit der Maske auf, in den oberen RĂ€ngen. Zugleich auch meist verzweifelt und mal selbstbewusst auf der BĂŒhne, als ob er sich von oben selbst zusehen wĂŒrde. Im sonst leeren Theater ist zudem nur ein einzelner Vogelmensch in den RĂ€ngen und applaudiert trĂ€ge.
Die beiden Welten könnten hier die des Zuschauers und des SĂ€ngers / Darstellenden sein. Ein KĂŒnstler braucht die Zuschauer, aber wenn sie ihm zu nahe kommen, lassen sie ihm keine Luft zum Atmen, keine PrivatsphĂ€re.
In der anschlieĂenden Szene (ohne Gesang) fĂ€llt der Mann ins Wasser und versinkt immer tiefer.
Auch hier ist keine Luft zum Atmen - zudem eine neue Umgebung: das Wasser in der (unendlichen?) Tiefe, die bisheringen Szenen spielten an der OberflÀche.
Lass' mich in Ruhe, ich bin nicht schuld, wenn du fÀllst,
Ich bin doch nicht schuld, wenn du fÀllst.
Die dunkelhĂ€utige Frau vom Beginn bringt dem Mann mit einem Blasrohr Koks / Drogen in die Nase, es hebt seine Stimmung, sorgt aber auch fĂŒr pestartige schwarze Flecken im rechten Teil des Gesichts und an der rechten Hand.
Das bedarf keiner ErklĂ€rungen: Drogen sorgen schnell fĂŒr bessere Stimmung, langfristig aber fĂŒr Verfall.
Schnitt: Er versinkt immer weiter im Meer (oder in der Sucht?)
Zwischen zwei Welten bist du,
Und du lÀsst keine Luft zum Atmen
Nun ist er abwechselnd ruhig unterwegs in einer hell designten, luxuriösen Umgebung, zwar mit schwarzen Flecken in der rechten GesichtshĂ€lfte und auf der rechten Hand, aber sehr ordentlich gekleidet oder er lĂ€uft getrieben eine StraĂe entlang, zieht dabei Teile seiner schmutziger werdenden hellen Kleidung aus, was aussieht, als wolle er sich befreien von etwas.
Er ist jetzt selbst abwechselnd in diesen zwei verschiedenen Welten, der hellen luxuriösen Umgebung und der StraĂe.
WÀhrend er auf einer schwimmenden Matratze schlÀft - und vielleicht alles nur trÀumt - zieht ihn ein schwarzer Vogelmensch an Land. Zu Beginn war er noch vor diesen geflohen, jetzt haben sie ihn doch "bekommen" - im Schlaf oder im Rausch?
Dazwischen geschnitten ist eine Szene, in der er eine nackte Frau in einem (Theater-)Sessel sieht, die beim Ăbereinanderschlagen ihre Beine spreizt, wo er etwas irritiert, unglĂ€ubig oder erstaunt hinsieht und sich nĂ€hert.
Es ist so, als fragte er sich, ob diese Szene real oder Folge des Rausches ist. Auch hier, bei der Frau, oder zwischen ihren Beinen ist vielleicht keine Luft zum Atmen...?
Im Musikvideo zu Entre dos Tierras fehlte ĂŒbrigens die letzte Strophe des Originaltextes:
Hör' schon auf,
Sei kein Dummkopf und lass es bleiben,
Und wenn du nicht an RĂŒckzug denkst,
Musst du viel Dreck fressen.
Freue mich ĂŒber weiteren Input und feedback zur Videointerpretation. Gibt es noch Leute hier, die sich dafĂŒr interessieren?
Vergleich das Original mit dem Cover:
Mir fĂ€llt auf, dass das Video sehr gleichmĂ€Ăig inszeniert wurde, der Mann auch selbst ironisch. gezeigt wird. Es ist mit dem Original nicht vergleichbar. Es zeigt keine Leidenschaft zwischen Mann und Frau.
Die Frau die sich seitlich bewegt auf allen vieren, kommt mir eher wie ein MĂ€rchenfigur von den Indios vor. FĂŒr mich steht sie fĂŒr den Amazonas. Sie ist mit Erde bedeckt. Lag vorher in der Erde. Auch sind die Augen. die Augen eines Tieres, als eine TrĂ€ne nach der Gewalt aus dem Auge kommt.
FĂŒr mich geht es um den weiĂen Menschen, der die Umwelt am Amazonas kaputt macht: dumm, selbstgefĂ€llig und arrogant. Er betreibt Raubbau am Amazonas und wird deshalb zu Grunde gehen.
Die Bilder haben einen intensiven Farbton und Risse und beleuchtete Teile im Bild. Zum Beispiel der Indiojunge oder mythische Figur. Es wirkt wie alte Farbaufnahmen von den 60 Jahren. das war auch so bei dem Video in der WĂŒste. In dem der Mann den Jungen in den Hals beiĂt. dass wirkte auch wie in den 60 Jahren.
Das playback ist mir bei der letzten lindemmann tour das erste mal so richtig aufgefallen.
ist das bei rammstein auch so?
Playback-Fetzen fĂŒr den Gesang werden bei Rammstein seit 1997 genutzt, seit 2004 dann auch ganze Refrain-Passagen. Somit auch seit Anfang an fĂŒr sowohl Lindemann als auch Till Lindemann.
Vergleich das Original mit dem Cover:
Mir fĂ€llt auf, dass das Video sehr gleichmĂ€Ăig inszeniert wurde, der Mann auch selbst ironisch. gezeigt wird. Es ist mit dem Original nicht vergleichbar. Es zeigt keine Leidenschaft zwischen Mann und Frau.
Till Lindemanns Video braucht man nicht mit dem alten Video der Heroes del Silencio zu vergleichen - völlig anders angelegt.
Bei dem Musikvideo der Heroes del Silencio sieht man mehr Gewalt und das Thema der on-off-Beziehung. Des nicht mit- und nicht ohneinander Könnens. Rosenkrieg. Und ja: es gibt Selbstironie.
Tills Video ist ganz anders angelegt.
ZitatDie Frau die sich seitlich bewegt auf allen vieren, kommt mir eher wie ein MĂ€rchenfigur von den Indios vor. FĂŒr mich steht sie fĂŒr den Amazonas. Sie ist mit Erde bedeckt. Lag vorher in der Erde. Auch sind die Augen. die Augen eines Tieres, als eine TrĂ€ne nach der Gewalt aus dem Auge kommt.
FĂŒr mich geht es um den weiĂen Menschen, der die Umwelt am Amazonas kaputt macht: dumm, selbstgefĂ€llig und arrogant. Er betreibt Raubbau am Amazonas und wird deshalb zu Grunde gehen.
Auf einer Ebene sehe ich auch die Natur / Mutter Erde in der Frau - auf einer anderen Ebene (Bilder zum Text) bekommt es eine etwas andere Interpretationsebene, siehe oben.
Amazonien war ja auch ein Thema, Rio Yavary, Anaconda im Netz usw.
Alles anzeigenMeine Interpretation Nr. II - Hier habe ich Text und Video nĂ€her zusammengebracht. Da ich des Spanischen nicht wirklich mĂ€chtig bin, habe ich auf lyrictranslate und andere Ăbersetzungen zurĂŒckgegriffen.
Ich finde, im Zusammenhang von Text und Bildsprache ergeben sich noch mal andere Blickwinkel. Was meint ihr?
Entre dos Tierras / Zwischen zwei Welten
Zu Beginn tritt ein Mann wie ein Kolonialherr im Tropenanzug auf, mit Machete erobert er sich den Dschungel. (Zitate "Fitzcarraldo" oder auch "AuslĂ€nder") Die erste Umgebung ist der Dschungel - unberĂŒhrte Natur, faszinierende Wildnis; Dschungel steht aber auch fĂŒr Gefahr, giftige Tiere usw.
Du kannst dich verkaufen,
Die nackte Frau lĂ€uft gebĂŒckt im Krebsgang seitwĂ€rts, möglicherweise ist ihre gebĂŒckte Haltung ein Symbol dafĂŒr, dass sie sich verkauft, sich anbietet?
Jedes Angebot ist gut,
Wenn du Macht willst..
Die Frau kommt also gebĂŒckt auf den Mann zu, der sich zunĂ€chst erschrickt, die schwarzen gekleideten Gestalten tauchen kurz auf und umringen den Mann.
Wer will hier Macht? Ăber wen? Der Mann, die Frau? Oder die schwarzen Gestalten?
Wie leicht ist's,
Das Maul so aufzureiĂen, seine Meinung zu sagen
Die dunkelhÀutige Frau, wird zuerst weggetreten vom Mann, dennoch kommt sie bittend angekrochen und es kommt zu Sex. Die Frau weint am Ende.
Und wenn du an RĂŒckzug denkst,
Musst du viele Spuren verwischen.
Die Frau weint plötzlich nicht mehr, öffnet weit die Augen, hat vielleicht eine Erkenntnis, einen Entschluss gefasst? Sie kommt diesmal auf allen Vieren zu dem Mann gekrochen, schaut wiederum sehr unterwĂŒrfig von unten auf.
Lass' mich in Ruhe, ich bin nicht schuld, wenn du fÀllst,
Ich bin doch nicht schuld, wenn du fÀllst.
Hier lĂ€uft der Mann abwechselnd durch eine Lagune, wo er archaisch Fisch mit den HĂ€nden fĂ€ngt, sich irgendwelche BlĂ€tter und FrĂŒchte (essbar oder giftig?) in den Mund stopft und Meerwasser trinkt, wie der Wasservogel. Er verhĂ€lt sich hier sehr archaisch und gar nicht mehr lĂ€nger wie ein arroganter Kolonialherr. In anderen eingeschobenen Szenen scheint er mit einer anderen Frau, die wie ein gefangener Fisch ein Netz ĂŒber dem Gesicht trĂ€gt, zu ringen. Diese Frau zieht und zerrt an ihm, scheint ihm förmlich etwas aus dem Gesicht oder der Nase zu ziehen.
Die zweite Umgebung ist das Meer, die Lagune. Das Meer steht in Till Lindemanns Texten oft fĂŒr Unendlichkeit, der Fisch, Fischfang oder Jagd hat oft eine sexuelle Konnotation.
Du verlierst du den Glauben,
Ăberblendung von der Silhouette des Mannes zur Silhouette eines Vogelmenschen, der danach erscheint.
Verwandelt sich der Mann in den Vogelmenschen oder trÀgt er ihn als seinen Schatten in sich? Jemand weià nicht mehr, was er eigentlich sieht oder was er glauben soll: ist das der Mann oder der Vogelmensch? Oder beides in einem? Die helle Kleidung des Mannes hebt sich von den dunklen GewÀndern der Vogelmenschen ab, ein starker Kontrast - hell / dunkel , Licht / Schatten usw.
Jegliche Hoffnung ist vergebens,
Ich weiĂ nicht, was ich glauben soll;
Der Mann sieht den Vogelmenschen, erschrickt sich und flĂŒchtet. Er flĂŒchtet ebenso vor dem schwarzen Wasservogel, klammert sich an einen Pfahl in der Lagune. Er flĂŒchtet zwar, aber die Hoffnung ist vergebens, er weiĂ, am Ende wird er irgendwann (ein-)geholt. Steht der Pfahl doch fĂŒr einen Rest Hoffnung, der letzte "Strohhalm", an den er sich klammert? Steht der Vogelmensch, vor dem er erschrickt und flĂŒchtet, fĂŒr einen Teil ihn ihm selbst? Oder fĂŒr etwas Fremdes?
Vergiss mich, denn niemand hat dich gerufen,
Und doch bist du schon wieder da.
Eine weitere Umgebung; das Theater: Der Mann gelangt an ein leeres, kaputtes Theater, geht hinein, lÀuft herum und macht Dinge kaputt.
Obwohl im ursprĂŒnglichen Text die Worte offensichtlich an einen (Ex-)Partner gerichtet sind, der immer wieder auf der Matte steht, passen sie in anderen Deutung auch zum SĂ€nger in dem leeren Theater. Er ist drin, obwohl kein Publikum da ist.
BezĂŒge sind auch zu "Fitzcarraldo" der ja ein Opernhaus in den Dschungel bringen wollte - und dabei gescheitert ist.
Lass' mich in Ruhe, ich bin nicht schuld, wenn du fÀllst,
Ich bin doch nicht schuld, wenn du fÀllst.
Wer fĂ€llt? Der Mann? Der Mann im Theater ist verzweifelt, bittet auf Knien von der BĂŒhne, auch scheinen ihn seine Rastas (kulturelle Aneignung / Teil des BĂŒhnenkostĂŒms?) zu nerven. Er fleht um etwas...
Zwischen zwei Welten bist du,
Und du lÀsst keine Luft zum Atmen
Hier taucht er selbst als Vogelmensch mit der Maske auf, in den oberen RĂ€ngen. Zugleich auch meist verzweifelt und mal selbstbewusst auf der BĂŒhne, als ob er sich von oben selbst zusehen wĂŒrde. Im sonst leeren Theater ist zudem nur ein einzelner Vogelmensch in den RĂ€ngen und applaudiert trĂ€ge.
Die beiden Welten könnten hier die des Zuschauers und des SĂ€ngers / Darstellenden sein. Ein KĂŒnstler braucht die Zuschauer, aber wenn sie ihm zu nahe kommen, lassen sie ihm keine Luft zum Atmen, keine PrivatsphĂ€re.
In der anschlieĂenden Szene (ohne Gesang) fĂ€llt der Mann ins Wasser und versinkt immer tiefer.
Auch hier ist keine Luft zum Atmen - zudem eine neue Umgebung: das Wasser in der (unendlichen?) Tiefe, die bisheringen Szenen spielten an der OberflÀche.
Lass' mich in Ruhe, ich bin nicht schuld, wenn du fÀllst,
Ich bin doch nicht schuld, wenn du fÀllst.
Die dunkelhĂ€utige Frau vom Beginn bringt dem Mann mit einem Blasrohr Koks / Drogen in die Nase, es hebt seine Stimmung, sorgt aber auch fĂŒr pestartige schwarze Flecken im rechten Teil des Gesichts und an der rechten Hand.
Das bedarf keiner ErklĂ€rungen: Drogen sorgen schnell fĂŒr bessere Stimmung, langfristig aber fĂŒr Verfall.
Schnitt: Er versinkt immer weiter im Meer (oder in der Sucht?)
Zwischen zwei Welten bist du,
Und du lÀsst keine Luft zum Atmen
Nun ist er abwechselnd ruhig unterwegs in einer hell designten, luxuriösen Umgebung, zwar mit schwarzen Flecken in der rechten GesichtshĂ€lfte und auf der rechten Hand, aber sehr ordentlich gekleidet oder er lĂ€uft getrieben eine StraĂe entlang, zieht dabei Teile seiner schmutziger werdenden hellen Kleidung aus, was aussieht, als wolle er sich befreien von etwas.
Er ist jetzt selbst abwechselnd in diesen zwei verschiedenen Welten, der hellen luxuriösen Umgebung und der StraĂe.
WÀhrend er auf einer schwimmenden Matratze schlÀft - und vielleicht alles nur trÀumt - zieht ihn ein schwarzer Vogelmensch an Land. Zu Beginn war er noch vor diesen geflohen, jetzt haben sie ihn doch "bekommen" - im Schlaf oder im Rausch?
Dazwischen geschnitten ist eine Szene, in der er eine nackte Frau in einem (Theater-)Sessel sieht, die beim Ăbereinanderschlagen ihre Beine spreizt, wo er etwas irritiert, unglĂ€ubig oder erstaunt hinsieht und sich nĂ€hert.
Es ist so, als fragte er sich, ob diese Szene real oder Folge des Rausches ist. Auch hier, bei der Frau, oder zwischen ihren Beinen ist vielleicht keine Luft zum Atmen...?
Im Musikvideo zu Entre dos Tierras fehlte ĂŒbrigens die letzte Strophe des Originaltextes:
Hör' schon auf,
Sei kein Dummkopf und lass es bleiben,
Und wenn du nicht an RĂŒckzug denkst,
Musst du viel Dreck fressen.
Freue mich ĂŒber weiteren Input und feedback zur Videointerpretation. Gibt es noch Leute hier, die sich dafĂŒr interessieren?
Ich finde dass hast Du sehr gut heraus gearbeitet: Text, Bild und eigener Interpretation:
der Mann im leeren Theater: es könnte auch sein,, dass um einen KĂŒnstler geht, der zu sehen muss, wie er dass Theater" vollkriegen muss. Dass Leute kommen.
Das Theater ist aber leer. Er muss schon fĂŒr sich selbst klatschen. Im Hintergrund sehen die Vögel zu.
Die schwarzen Vögel stehen dann fĂŒr Tod /Corona. Es kann nicht mehr gespielt werden, kein Ende in Sicht: kein Geld, keine Zuschauer..
Drogen: z.B. Kokain dient hier um Power zu haben, trĂ€gt aber zum Ă€uĂeren Zerfall bei. Bei NSL werden auch auch dauernd Pillen gegen Magen Störungen herum gereicht, hier bekommt er es mit einem Blasrohr richtig in die Nase geschossen-
Die Frau vom Anfang ist ein Zombie, Erde verkrustet und gleichzeitig die Idee des KĂŒnstlers. Es gibt keine Ideen mehr, er kann ihr noch soviel Gewalt antun.
Es ist vorbei. Er pflegt seine Phantasie nicht , sondern tritt sie.
Die zweite Frau im Sessel. öffnet die Beine, als Möglichkeit , um sie gleich wieder zu verschlieĂen.. Sie lockt ihn, aber er kann sie nicht begreifen. Sie steht fĂŒr eine Frau. Sie will nichts von ihm.
zwischen zwei Welten:
könnte der Ăbergang vom Leben in den Tod. sein.
Er stirbt, und befindet sich in einem Ăbergang: auf der StraĂe. Die StraĂe erinnert an verschiedenen FilmstraĂen: (Lost Highway, David Lynch) oder an einen Clip Nowvy rym mit Svetlana Loboda wo sie alsAuĂerirdische auch auf so einer StraĂe landet.
Um dann endlich wieder im Flugzeug auf zu wachen. Was wiederum mit den Pillen zu tun hat, die er vorher genommen hat.
Dschungel, die designte Welt, die StraĂe könnten auch was mit Nahtoderfahrungen der Figur zu tun haben oder die Figur geht in den Tod ĂŒber.
Matratze im Wasser: Mit Johnny Depp gab es einen Film "Dead Man". da sitzt er in einem Boot und fÀhrt zum Sterben auf dem Fluss entlang. Hier liegt der Mann auf der Matratze auf dem Floss und schlÀft und wird an das Ufer gezogen von dunklen gestalten. Erinnert an das MÀrchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren, er liegt aber schon auf dem Floss, geht friedlich, freiwillig
Zu der Verbindung von Bild und Text fÀllt mir keine Idee ein.
Morgen gibts das making of um 17:00uhr
Ăbersetzung des spanischen Textkommentars beim making of-Video:
Die Natur ist verwundet, wir haben aufgehört, ihre Schönheit zu sehen.
Wir sind allein, verloren in einer nicht existierenden virtuellen Welt.
Wir kommen dort nicht heraus, und wir selbst sind die einzigen Zuschauer unseres verzweifelten und stummen Schreis.
Wir zerstören, wir geben auf, wir vergessen, und alles stirbt unter unseren FĂŒĂen.
Wir bauen leblose und nutzlose PalÀste, die nur das Ego und den Hunger nach Besitz nÀhren.
Vor unseren verlorenen Blicken verschwindet die Zukunft.
Heute erheben wir unsere Stimme zwischen zwei LĂ€ndern: zwischen dem ĂŒppigen, schönen und ungezĂ€hmten und dem, das wir hinterlassen.
Wir werden vom Gewissen gequÀlt, das wir ignorieren, wir sind das Monster und der Henker.
Wir lassen unsere Hoffnung atemlos zurĂŒck, ertrinken in unseren tiefsten Ăngsten.
Wir fallen auf den Grund, und noch immer schreien wir verzweifelt, in der Hoffnung, dass uns jemand hört. Aber wir sind allein zwischen zwei LÀndern.
Ăbersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Finde es schade, dass es in den neueren Making Ofs keine Narration mehr gibt in der die kĂŒnstlerische Intention des Videos wenigstens teilweise erklĂ€rt wird, wie z.b. bei den Ă€lteren Lindemann oder Rammstein Videos, in denen die Band oder wenigstens der Regisseur zu Wort gekommen sind. Aktuell sind es ja einfach nur ein paar Rohaufnahmen und mehr nicht.
Edit. LĂ€uft da bei Minute 5:55 ein Ausschnitt von "Till The End" auf der Leinwand?
Finde es schade, dass es in den neueren Making Ofs keine Narration mehr gibt in der die kĂŒnstlerische Intention des Videos wenigstens teilweise erklĂ€rt wird, wie z.b. bei den Ă€lteren Lindemann oder Rammstein Videos, in denen die Band oder wenigstens der Regisseur zu Wort gekommen sind. Aktuell sind es ja einfach nur ein paar Rohaufnahmen und mehr nicht.
Edit. LĂ€uft da bei Minute 5:55 ein Ausschnitt von "Till The End" auf der Leinwand?
Jop. Bis LIFAD waren die Making-Ofs gröĂtenteils echt sehr interessant. Seit 2019 leider ĂŒberhaupt nicht mehr, die Jungs haben ja eh kein Bock, sich zu irgendwas zu Ă€uĂern. Ist ja auch okay, nur frage ich mich dann, wieso man dann denoch welche veröffentlicht.
Finde es schade, dass es in den neueren Making Ofs keine Narration mehr gibt in der die kĂŒnstlerische Intention des Videos wenigstens teilweise erklĂ€rt wird, wie z.b. bei den Ă€lteren Lindemann oder Rammstein Videos, in denen die Band oder wenigstens der Regisseur zu Wort gekommen sind. Aktuell sind es ja einfach nur ein paar Rohaufnahmen und mehr nicht.
Edit. LĂ€uft da bei Minute 5:55 ein Ausschnitt von "Till The End" auf der Leinwand?
Wobei das ErklĂ€ren von KĂŒnstlern auch immer nervt. Zum einen wird das, was sie tun, kĂŒnstlich hochstilisiert ("Mir war wichtig zu zeigen, dass... " und dann kommt irgendein Klischee). Zum anderen wird das Denken wieder abgenommen. Danach sehen alle nur noch, was der KĂŒnstler erklĂ€rt hat und nicht mehr die eigenen Möglichkeiten.
Halte es fĂŒr einen besseren Stil, nicht alles zu entzaubern.
Wobei das ErklĂ€ren von KĂŒnstlern auch immer nervt. Zum einen wird das, was sie tun, kĂŒnstlich hochstilisiert ("Mir war wichtig zu zeigen, dass... " und dann kommt irgendein Klischee). Zum anderen wird das Denken wieder abgenommen. Danach sehen alle nur noch, was der KĂŒnstler erklĂ€rt hat und nicht mehr die eigenen Möglichkeiten.
Halte es fĂŒr einen besseren Stil, nicht alles zu entzaubern.
Das stimmt, aber man kann die Making Of's ja auch anders gestalten. Einen Song komplett erklÀrt haben Rammstein ja nie, dennoch gab es einige interessante Making Ofs wie bspw. dem zu "Mutter".
ich fand die Tauchaufnahmen beeindruckend. ich glaube der eine Taucher hat ihn mit Sauerstoff unter Wasser versorgt.
MO: Man(n) geht in den Wald und schreit. Genau mein Humor.